Friedrichshain West: Eine Spiellandschaft für alle entsteht

Eröffnung des Spielplatzes Krautstraße

Staatssekretär Stephan Machulik und Bezirksstadträtin Annika Gerold eröffnen mit Kindern aus der Kita Leonardo den neuen Spielplatz

Spielplätze sind besondere Ort im Quartier, wo Kinder nicht nur spielend etwas über die Welt erfahren, sondern auch den Umgang miteinander erproben. Hier begegnen sich Menschen jeden Alters, Freundschaften entstehen. Umso wichtiger ist es, dass alle hier unkompliziert Zugang haben. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat deswegen 2021 zwei Modellprojekte für inklusive Spielplätze gestartet. Eines davon, die Spiellandschaft Krautstraße / Lange Straße in Friedrichshain West, wird mit insgesamt rund 2,5 Mio. Euro aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung finanziert. Der erste Teil für jüngere Kinder wurde am 1. Juni 2023 feierlich eingeweiht.

Dabei waren, neben Stephan Machulik, Staatssekretär für Wohnen und Mieterschutz der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und Bezirksstadträtin Annika Gerold, verantwortlich für Verkehr, Grünflächen, Ordnung und Umwelt, auch diejenigen, die den Spielplatz geplant haben: Volker Röhrs vom Landschaftsarchitekturbüro geskes.hack und Kinder und Erzieherinnen der Kita Leonardo. Vor zwei Jahren hatten das Straßen- und Grünflächenamt, die Gebietsbeauftragten für die Nachhaltige Erneuerung vom Büro Stadtkontor sowie das Beteiligungsbüro stadt.menschen.berlin ein umfangreiches Beteiligungsverfahren zur Planung der inklusiven Spiellandschaft organisiert.

Handwipper auf dem Spielplatz Krautstraße

Der Handwipper macht behinderten und nichtbehinderten Kindern Freude

Die Teams gingen dazu mehrfach in die Blumen-Grundschule und in die Kita Leonardo sowie direkt vor Ort auf die beiden benachbarten Spielplätze für Kinder und Jugendliche, um Ideen zu sammeln und die Planung im Entwurfsstadium mit den jungen Menschen, Eltern und Pädagoginnen und Pädagogen zu diskutieren. Mehrfach dabei waren auch die Behindertenbeauftragte des Bezirks, Frau Ehrlichmann und Vertreterinnen einer Initiative von Eltern behinderter Kinder.

Die Kitaleiterin Frau Tekin schilderte bei der Einweihung die besondere Erfahrung, mit den Kindern Ideen für „ihren“ benachbarten Spielplatz zu entwerfen. Die Ergebnisse nach zwei Workshop-Tagen in der Einrichtung seien großartig gewesen. Das kann auch Landschaftsarchitekt Volker Röhrs bestätigen, der viele dieser Ideen in die Planung übernehmen konnte. Beim Thema des Spielplatzes ließ er sich vom besonders häufig genannten Stichwort „Stern“ leiten und entwarf mit seinem Team einen Ort für die „Reise in ferne Galaxien“ mit vielen inklusiv nutzbaren Spielgeräten.

Nach den Reden mit Dank an alle Beteiligten unterstützten zwei Kitakinder Staatssekretär Machulik und Bezirksstadträtin Gerold beim Durchschneiden des roten Bandes und gaben den Weg auf den Spielplatz frei.

Barrierefreies Wasserspiel auf dem Spielplatz Krautstraße

Auch das Wasserspiel ist barrierefrei

Besonders beliebt waren das Karussell, welches auch mit dem Rollstuhl befahren werden kann, der barrierefreie Wasserspielplatz und der Kletterturm mit Rutsche. Auch die drei nebeneinander hängenden Schaukeln waren oft besetzt. Sie können mit jeweils unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen genutzt werden. An Platz zum Ausruhen für Eltern und Betreuende oder auch zum Liegen oder Balancieren wurde ebenfalls gedacht: Am Eingang gibt es ein großes Rechteck aus Holzplattformen.

Gespannt ist nicht nur Stadträtin Gerold auf das fertige Gesamtprojekt. Bald starten die Bauarbeiten am gegenüberliegenden Spielplatz für ältere Kinder und Jugendliche, spätestens Ende 2024 soll auch dieser Bereich fertig sein. Die Straße dazwischen ist seit 2021 nur noch für Menschen zu Fuß oder auf dem Rad nutzbar. Hier stehen schon Bänke und Hochbeete. 2026 wird sie als verbindende Fußgängerzone entsiegelt, noch stärker begrünt und mit Spielangeboten und weiteren Sitzmöglichkeiten ausgestattet. Dann kann hier jeder ein Modell für die lebenswerte Stadt für alle ausprobieren.

Text: Anka Stahl