Neue Mitte Tempelhof: Denkmalgerechte Sanierung des Rosengartens im Franckepark

Symbolischer Spatenstich für den Rosengarten

Spatenstich mit Christian Petermann (Senatsverwaltung f. Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen), Eva Majewski (Bezirksstadträtin von Tempelhof-Schöneberg, verantwortlich für Stadtentwicklung und Facility Management) sowie Alessandro Drescher (Projektleiter im Straßen- und Grünflächenamt).

Symbolischer Spatenstich zum Tag des offenen Denkmals

Am zweiten Septemberwochenende bilden sich alljährlich Trauben von Menschen vor den besonderen Orten von Berlin. Die Auswahl unter 300 Veranstaltungen – diesmal unter dem Motto „Zeitzeugen der Geschichte“ – dürfte den bekanntlich sehr neugierigen Berlinerinnen und Berlinern wieder einmal nicht leichtgefallen sein. Umso schöner, dass am Nachmittag des 7. September etliche junge Familien und Anwohnende den Weg zum abseits vom Trubel gelegenen Franckepark finden. Dort sind Picknickdecken mit Spielsachen auf dem Rasen ausgebreitet, unter dem schattigen Pavillon stehen bunte Liegestühle bereit und vom Coffee-Bike weht der Duft des frisch Gebrühten durch den Park.

Eva Majewski, Baustadträtin für Tempelhof-Schöneberg, begrüßt viele Gäste persönlich per Handschlag. Sie strahlt: nicht nur wegen des schönen Sommerwetters, sondern weil es gelungen ist, direkt am bundesweiten Denkmaltag über die geplante Wiederherstellung eines Gartendenkmals zu informieren.

Rosengarten im Fracnckepark

Die alten Sorten halten dem Klimawandel nicht mehr stand. Nach der Umgestaltung sollen hier neue Rosen und der sprudelnde Brunnen wieder von intakten Bänken zu bewundern sein.

Die berechtigte Frage, was die Wiederherstellung des über 100 Jahre alten Denkmals mit dem Förderprogramm Nachhaltige Erneuerung zu tun habe, beantwortet sie in ihrer kurzen Ansprache gleich mit. „Neben der Wiederherstellung des Rosengartens auf dem Plateau wollen wir auch dessen barrierefreie Erreichbarkeit ermöglichen. Wir werden Bänke sanieren und Rosen, einheimische Blühpflanzen und Stauden pflanzen, die die Hitze aushalten und die Artenvielfalt erhöhen. Es werden Wege entsiegelt, neue Bäume gepflanzt und der historische Kaffeegarten als Grüner Treffpunkt entwickelt.” Der Gartenpavillon wurde im Krieg zerstört und wird wegen des Berliner Grünanlagengesetzes nicht wieder aufgebaut. „Aber wenn die neuen Sitzgruppen hier in einem Jahr stehen, kann man sich sein Picknick ja mitbringen, Schach oder Boule spielen und vielleicht kommt auch das Coffee-Bike ab und zu vorbei.“

Silke Wiesenhütter im Gespräch mit einem Anwohner

Die Gebietsbeauftragte erklärt die nächsten Vorhaben im Franckepark, die Umgestaltung zwei weiterer Spielplätze.

Christian Petermann von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und zuständig für Projekte des Programms Nachhaltige Erneuerung, betont, dass allein für diese Maßnahme 1,275 Mio. Euro in die Hand genommen werden. Er sieht die klimaresiliente Umgestaltung des Rosen- und des Kaffeegartens als einen von mehreren Bausteinen zur Anpassung und Ertüchtigung der Parkanlagen im Gebiet. Die grüne Parkkette von Francke-, Alter, Lehne- und Bosepark soll künftig als kühlender Ort jenseits des Tempelhofer Damms fungieren und zur Naherholung einladen.

Dann greifen er, Eva Majewski und Alessandro Drescher (Projektleiter vom Straßen- und Grünflächenamt) lachend zum Spaten und befördern die erste Ladung märkischen Sands in die bereitstehende Schubkarre. Die Foto-Session fürs Album untermalen fünf Musikerinnen vom Ensemble Soulshop II der bezirklichen Leo-Kestenberg-Musikschule.

Silke Wiesenhütter vom Team der Gebietsbeauftragten Planergemeinschaft eG lädt die Gäste zu Kaffee und Kuchen ein. Den haben Eltern des Fördervereins zweier benachbarter Kitas selbst gebacken.

Dr. Anke Werner erklärt ihre Planung

Die Landschaftsarchitektin Dr. Anke Werner erklärt die Pläne für die behutsame Umgestaltung zur klimaresilienten Grünfläche.

Dr. Anke Werner ist die beauftragte Landschaftsarchitektin und hat ein großes Faible für Gartendenkmale. Sie erklärt anschließend an den ausgestellten Tafeln, welche historischen Befunde von ihr gesichert wurden, wozu das von ihr entwickelte Parkpflegewerk dient und wie das Areal in gut einem Jahr aussehen wird.

Während eine ältere Besucherin sich sehr auf die Wiederinbetriebnahme des Brunnens inmitten der Rosenbeete freut, gibt es von den jungen Familien Applaus für die geplanten Sitzgelegenheiten und Schachtische. Für diese hat der örtliche Schachverein plädiert und kann sich kleine Turniere in den Sommermonaten vorstellen. Silke Wiesenhütter empfiehlt, sich gleich für den Newsletter der Neuen Mitte Tempelhof anzumelden. „Dann wissen Sie, wann wir den Rosengarten wieder eröffnen und wann es mit der Beteiligung für die nächsten Projekten losgeht, nämlich für zwei weitere Spielplätze im Franckepark. Dafür wiederum gibt es Beifall von den Kindern. Die schnappen sich Buntstifte und malen schon mal auf, wie solch ein Platz beschaffen sein sollte.