Dass der „Grüne Ring Staaken“ viel mehr als ein Nice-to-have ist, wird auch deutlich an drei Zahlen: Obwohl Spandau eigentlich zu den Bezirken mit den meisten Grünflächen gehört, fehlen in den Groß- aber auch in den Einfamilienhaussiedlungen öffentliche Spiel- und Sportanlagen. So stehen im Fördergebiet Brunsbütteler Damm/Heerstraße nur 0,33 m 2 statt des angestrebten, gesetzlichen Richtwertes von 1,0 m 2 pro Kopf zur Verfügung. Das Problem verschärft sich noch durch den dynamischen Bevölkerungsanstieg in Spandau. Aber gute Spielflächen für Kinder sind mit Blick auf die relativ hohe Zahl an Einschulungskindern mit motorischen Defiziten (Heerstraße Nord: 30%) von hoher Bedeutung. Daher will der Bezirk Möglichkeiten schaffen, um diesem Mangel entgegenzuwirken.
Der Bezirksstadtrat Thorsten Schatz bringt es deshalb in seiner Begrüßung zur Infoveranstaltung am 11. Juli auf den Punkt: „Es geht nicht mehr um die Frage, ob der Bezirk den Grünen Ring baut, sondern wie. Und wegen des „Wie“ haben wir Sie eingeladen.“ Der Einladung des Bezirksamtes, des beauftragten Partizipationsbüros AG.URBAN und der Gebietsbeauftragten Wunderlich Stadtentwicklung Berlin GmbH zur frühzeitigen Beteiligung der Nachbarschaft an der Planung sind an diesem Abend über 130 Interessierte gefolgt.
Aktuell im Fokus stehen der Nördliche Rieselfeldabfanggraben (NRA) und das Lange Becken, die den südlichen Teil des Grünen Rings bilden. Der NRA ist derzeit noch als einziger Abschnitt für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Für den künftigen Grünzug mit Fußweg beginnt nun die Planung und für das Lange Becken wird derzeit ein Konzept zur künftigen Wegeführung sowie zur Anbindung an den Grünen Ring erarbeitet. Darüber hinaus plant der Bezirk hier einen Spielplatz.
Viele Anwohnende hatten sich bereits 2020 an Umfragen und weiteren Formaten zur Machbarkeitsstudie beteiligt und hoffen nun, dass möglichst viele ihrer Anregungen und Hinweise in die Konzeption eingeflossen sind.