Der Garten der Toleranz am Haus Babylon ist fertig

Garten von Haus Babylon zur Eröffnung am 4.5.2024

Ein solches Spielgerät gab es noch nie im Garten von Haus Babylon

Gordon Lemm erinnert sich noch an die Baseballschlägerjahre in den 1990ern. Der heutige Bezirksstadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit von Marzahn-Hellersdorf ist im Bezirk aufgewachsen und weiß, wie viele Anfeindungen bis hin zur Gewalt es damals gab, gegen alle, die aktiv gegen Rassismus und für eine bunte Stadtgesellschaft eintraten.

Auch die anfangs zehn Mitglieder des Vereins Babel e.V. waren damals Beschimpfungen und gewaltsamen Anschlägen ausgesetzt. Leider haben Gewalt und Hass bis hin zu Übergriffen im öffentlichen Raum wieder zugenommen. Umso wichtiger sind Treffpunkte wie das Interkulturelle Zentrum Haus Babylon in Hellersdorf Nord, das sich mit seinen täglichen Angeboten für alle Generationen aktiv gegen Rassismus und für Toleranz und Demokratie einsetzt.

Eröffnung des Gartens von Haus Babylon

Das Team mit Partnern, u.a. Senator Christian Gaebler (5. v. links) u. Bezirksstadtrat Gordon Lemm (rechts danben), Geschäftsführer Dr. Shiferaw (ganz rechts)

Die Unterstützung aus der Politik und der Zivilgesellschaft ist in den über 30 Jahren immens gewachsen. Am Tag der Städtebauförderung kamen viele Partner, um mit den Stammgästen des Hauses und dem Team des Trägers Babel e.V. den Abschluss der Bauarbeiten am Interkulturellen Zentrum zu feiern. Unter den Gästen waren neben Gordon Lemm der Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Christian Gaebler, die Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic und die Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, Heike Wessoly sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gebietsbeauftragten Weeber+Partner sowie des Quartiersmanagements, das mit dem Verein eng zusammenarbeitet.

Rund 4,5 Millionen Euro aus dem Programm Stadtumbau flossen 2018 bis 2021 in die Sanierung und den Umbau des Hauses, u.a. ist hier nun auch eine Filiale der Musikschule beheimatet. 1,1 Millionen Euro kostete die Neugestaltung des großen Gartens mit Beachballanlage, Streetballfeld, Außenküche, Feuerstelle und einem großen Spielgerät zum Klettern und Rutschen, die nun abgeschlossen ist. Ein weiteres Highlight des Gartens haben Kinder und Jugendliche anlässlich der IGA 2017 selbst mit Künstlerinnen und Künstlern geplant und gebaut: der Babelwald besteht aus drei Elementen und ist zum Chillen weiterhin sehr beliebt.

Dr. Shiferaw und Senator Gaebler bei der Feier zur Baufertigstellung am Haus Babylon

Dr. Shiferaw und Senator Gaebler bei der Feier zur Baufertigstellung am Haus Babylon

Der Geschäftsführer von Babel e.V. und Leiter des Hauses, Dr. Mekonnen Shiferaw, erzählte zur Begrüßung wie sehnsüchtig vor allem die Kinder und Jugendlichen darauf gewartet hätten, nun endlich die große Freifläche der ehemaligen Kita wieder voll nutzen zu können. Sie sprechen viele verschiedene Sprachen vom Berliner Dialekt bis zu Romanes und lernen hier schon sehr früh, dass sie dennoch dieselben Spiele lieben und voneinander lernen können, ob beim Fußball, dem gemeinsamen Kochen, Gärtnern, Tanzen oder den Hausaufgaben. Das Hausteam achtet darauf, dass es immer respektvoll zugeht – das Motto steht sehr groß an der Eingangsfront: „Babylon, Respekt, Toleranz“.

Nach dem offiziellen Teil ließen sich die Gäste den Garten zeigen. Das weitläufige Areal bot zur Feier des Tages auch Platz für Haustiere: Hahn Günther war der bunteste der Gäste und das namenlose Braune Bergschaf mischte seine Laute unter das Musikprogramm der Musikschule und des Duos The Rathmines. Die beiden waren aus der Hellen Tierarche am Oschatzer Ring zu Gast und waren mit Heu und Körnern zufrieden während die anderen Gäste das Buffet des interkulturellen Kochstudios lobten und beim Verkosten von exotischen Gerichten neue Netzwerke für Toleranz und Demokratie knüpften.