Zusammen ist man stärker! Die Kombination von Fördermitteln macht vieles möglich

Eine Holzbank im Foyer

Wellen aus Holz: als Sitzmöbel, zum Schallschutz und als Fassadenelement

Knapp 20 Millionen Euro aus verschiedenen Investitionsprogrammen flossen in die lang ersehnte und kürzlich abgeschlossene Sanierung des 40 Jahre alten Stadtbades Tiergarten. Grund genug für die Bäderbetriebe, sich 2024 mit diesem Projekt am „Tag der Städtebauförderung” zu präsentieren.
Das beliebte Bad ist an diesem Sonnabend wie immer gut besucht. Kein Wunder: es liegt in einem dicht besiedelten Stadtteil unweit des Hauptbahnhofs und ist mit der verlängerten Tramlinie M10 gut erreichbar. Und zudem ist es schöner und funktionaler denn je. Nun ist die Schwimmhalle barrierefrei, überzeugt durch moderne Technik, geringen Energie- und Wasserverbrauch sowie hohen Schallschutz.

Außenfassade Stadtbad Tiergarten

Blick auf die Außenfassade des Stadtbades, im Hintergrund rechts die Visualisierung des Pavillons am Außenbecken

Hinzu kam eine Kletterwand und ein größerer Erholungsbereich mit Liegestühlen – direkt vor der großen Glaswand hin zum Fritz-Schloß-Park. In dessen Sanierung, Klimaanpassung und in den Ausbau der Sportanlagen fließen ebenfalls schon seit vielen Jahren Mittel aus dem Förderprogramm Nachhaltige Erneuerung/Stadtumbau.

Der zuständige Projektleiter der Berliner Bäderbetriebe, Dennis Reise, steht am 4. Mai vor der mobilen Ausstellung, die einen interessanten Überblick über die Geschichte und Sanierung des Bades gewährt. Dennis Reise bedauert zwar, dass die Bauzeit – auch coronabedingt – deutlich länger war als gedacht. „Doch das Ergebnis überzeugt, nicht wahr?“, fragt er und verweist auf die gute Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Büro „Studio Gollwitzer Architekten“. Das Team hat den architektonischen Grundgedanken des funktionalen Baus von 1984 aufgegriffen und ihm neue Akzente hinzugefügt. So leuchtet etwa die Farbe Rot bei den Bänken und Türen, am Sprungturm und in den Umkleiden. Außerdem befinden sich nun als Blickfang und Schallschutz hölzerne Wellen innerhalb des Bades und außen an der Fassade.

Baugelände für das Außenbecken

Das zukünftige Gelände für das Außenbecken und die Freianlagen

„Diese Wellen werden sich architektonisch im neuen Außenbad fortsetzen“, erklärt Reise bei einer kurzen Stippvisite zur Baugrube, die sich direkt hinter der großen Glasfassade des Hallenbades anschließt. Das ehemalige „Sommerbad Tiergarten“ gab es seit 1928 und lag etwas weiter nördlich. Seit dessen Schließung im Jahr 2002 mussten Familien im Sommer zum Baden bis nach Plötzensee fahren. Für einen Neubau in Moabit kämpfte die Nachbarschaft über Jahre mit viel Engagement. Dass es jetzt im Sommer endlich losgehen kann, ist der Kombination von Fördermitteln zu verdanken. Etwa 1,65 Mio. Euro. kommen aus dem „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“ und 4,25 Mio. Euro aus dem Programm Stadtumbau/Nachhaltige Erneuerung. Dessen Zielsetzung, möglichst nachhaltig zu bauen, hat sich auf die Planungen ausgewirkt. Es wird nur ein Gebäude im Außenbereich errichtet. Der geschwungene Empfangspavillon beherbergt Sanitär- und Umkleideräume. Davor befinden sich gut einsehbar für Aufsichtspersonen die kreisrunde Kinderplansche und das 25-Meter-Becken mit seinen vier Bahnen. Um den Wartungsaufwand dafür zu verkleinern und die Langlebigkeit der Becken zu erhöhen, werden diese aus korrosionsfestem Edelstahl bestehen, der den unterschiedlichen Witterungseinflüssen besser standhält als die sonst üblichen, frostanfälligen Fliesen.

Visualisierung Stadtbad Tiergarten - Außengelände / bearb.

Visualisierung Stadtbad Tiergarten - Außengelände / bearb.

„Besonderen Wert haben wir darauf gelegt, dass der intakte Baumbestand nicht angetastet wird. So wurden bei der Freiraumplanung die Pflasterung und Wegeführung dem angepasst und damit auch Liegeflächen im Schatten geschaffen.“ Zudem gibt es ein Areal mit einem Slackline-Parcours und Spielgeräten für die Kleinen. Das Freibad wird zukünftig vom benachbarten Vabali Spa, dem Wellness-Center, durch eine begrünte Lärmschutzwand getrennt.

Wenn alles gut läuft, können die Kinder vom gegenüberliegenden Moabiter Kinderhof – einem Schlüsselprojekt der Nachhaltigen Stadtentwicklung – schon in der Sommerferien 2025 hier das Schwimmen lernen.