Der neue Roedeliusplatz - ein Segen für die Nachbarschaft

Tag der Städtebauförderung 2023, FAN Eröffnung Rodeliusplatz

Bischof Anba Damian, der Gebietsbeauftragte Markus Tegeler, Bezirksstadtrat Kevin Hönicke u. Bezirksstadträtin Filiz Keküllüoğlu

Es muss schon einen besonderen Anlass geben, wenn sich das Oberhaupt der Koptisch-Orthodoxen Kirche von Norddeutschland persönlich auf den Weg nach Berlin-Lichtenberg begibt. Seine Exzellenz Bischof Anba Damian hat wahrscheinlich auch zum Wettergott einen kurzen Draht, denn der Himmel strahlte am 13. Mai azurblau.

Auch der Bischof strahlte beim Anblick des munteren Treibens vor und um die St. Shenouda-Kirche auf dem Roedeliusplatz. Der historische Schmuckplatz wurde am Tag der Städtebauförderung nach mehrjährigen Umbauarbeiten mit einem Fest und einem Flohmarkt wieder eröffnet. 1,73 Mio. Euro flossen aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung, um den Platz für alle Altersgruppen attraktiver und die umgebenden Straßen sicherer zu machen.

Neben der Kirche war bereits 2020 mit Stadtumbau-Mitteln ein öffentlicher Spielplatz entstanden. Ein Picknickplatz für die Gemeinde wurde aus Sanierungsmitteln finanziert. Das Gesamtkonzept für den Platz von der Gruppe Planwerk wurde im Oktober 2017 im Rahmen eines Gutachterverfahrens mit öffentlicher Beteiligung ausgewählt. Gut fünf Jahre später ist das Konzept Wirklichkeit geworden.

Flohnmarkt zur Einweihung des Roedeliusplatzes

Die breite Promenade an der Nordseite wird zum Kieztreffpunkt

Schon lange vor 10 Uhr bestückten Menschen aus dem Kiez ihre Marktstände, während die Gemeindemitglieder die Tafeln für das Gartenfest aufbauten und große Tabletts mit orientalischen Köstlichkeiten darauf drapierten. Auch die Nachbarschaft hatte die Plakate gelesen und sich rechtzeitig gute Plätze auf den neuen, langen Bänken unter den alten Platanen gesichert. Andere beobachten von ihrem Fensterplatz aus staunend den Auflauf an prominenten Gästen.

Das Bezirksamt wurde durch Filiz Keküllüoğlu, Stadträtin für den öffentlichen Raum, sowie Baustadtrat Kevin Hönicke vertreten. Auch die Lichtenberger Bezirksverordnetenversammlung (BVV) zeigte große Präsenz. Gekommen waren ebenso Christian Petermann von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Vertreter der Gruppe Planwerk, die das Konzept erstellte und den Straßen- und Wegebau betreute und die Gebietsbeauftragten der Stattbau Stadtentwicklungsgesellschaft mbH, die seit 15 Jahren die Projekte im Fördergebiet Frankfurter Allee Nord (FAN) begleiten.

Tag der Städtebauförderung 2023, FAN Eröffnung Rodeliusplatz

Heinz Tibbe (rechts) und Markus Fichtner von der Gruppe Planwerk mit Architektin Prof. Dr. Martina Abri

Der Bischof bedankte sich für die jahrelange Unterstützung bei der Sanierung der Kirche und würdigte die Architektin Prof. Dr. Martina Abri, die mit viel Verständnis für die Belange der inzwischen 3.000 Gemeindemitglieder und mit großer Sachkenntnis die denkmalgerechte Sanierung der ehemaligen Evangelischen Glaubenskirche begleitet. Dass die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hier bedeutende Summen an Fördergeld investiert , sei ein Glücksfall für Lichtenberg, so der Geistliche. Nur mit dieser Unterstützung könne die Gemeinde ein wenig von dem zurückgeben, was Deutschland für die Mitglieder – darunter viele Geflüchtete – getan habe. Nun seien sie es, die z.B. ukrainischen Gläubigen ein Stück Heimat bieten können. Diese dürfen hier Gottesdienste auf Ukrainisch feiern. Dem Namensgeber des nach dem Klostervorsteher Shenouda von Atripe (348-466) benannten Gotteshaus hätte es gefallen, „dass auf dem über den Stadtumbau sanierten Spielplatz vor der Kirche Kinder aus fünf Nationen miteinander spielen“, so Bischof Damian.