Das ehemalige Haus der Statistik in der Nähe des Alexanderplatzes wird kooperativ durch eine Genossenschaft für Stadtentwicklung, Politik und Verwaltung im Sinne eines mischgenutzten, langfristig bezahlbaren Quartiers in gemeinsamer Verantwortung entwickelt. Als zukünftige Nutzungen sind Wohnungsneubau, Verwaltung (Rathausneubau des Bezirks Mitte von Berlin, Finanzamt Mitte) sowie gemeinwohlorientierte Nutzungen vorgesehen.
Die gemeinwohlorientierten Nutzungen werden überwiegend in den Erdgeschosszonen angesiedelt. Bereits in der Planungsphase wurden Nutzungen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Soziales, Bildung und Integration eingeführt, um diese frühzeitig zu etablieren und um das geplante Miteinander des zukünftigen Quartiers zu testen. Diese sogenannten Pioniere erproben innovative Lösungen zum Zusammenwirken verschiedener Akteure und schaffen Zonen der Begegnung und aktiven Teilhabe in den Erdgeschossflächen.
Die Fördermaßnahme ist eingebettet in die Gesamtentwicklung des Modellprojekts Haus der Statistik. Damit die bisher aufgebauten Strukturen, Angebote und Nutzungen auch langfristig erhalten werden können, sollen die Erdgeschoßflächen für Pioniernutzungen erhalten und weiterentwickelt werden.
Gegenstand der Förderung ist die langfristige Sicherung der Pioniernutzungen durch Herrichtung ausgewählter Bestandsflächen im EG, sowie der Anbau zusätzlicher Erdgeschossflächen an die Bestandsgebäude B und C (ca. 1.300 m2 Bruttogeschossfläche (BGF) Bestand / 460 m2 BGF Neubau). Die Erdgeschossflächen werden Bereiche mit flexibler Nutzbarkeit und Aneignung für zukünftige Bewohnende, Nachbarn und Interessierte beherbergen. Kleinteilige und häufige Gebäudeöffnungen sollen Interaktionen zwischen Erdgeschosszone und Außenraum stärken.
Der nutzergetragene (Selbst-)Ausbau der hergestellten Flächen ist ein wichtiger Bestandteil der Förderung. Dieser soll nach dem Prinzip der Bauhütten realisiert werden, wodurch Menschen befähigt werden, „offene“ Räume als inklusive Treffpunkte im Quartier zu errichten. Durch niedrigschwellige Ausbaustandards und Prinzipien der zirkulären Materialverwendung sollen Nachhaltigkeitsaspekte modellhaft erprobt werden. Der Bauprozess wird dabei hinsichtlich des Einsatzes von recycelten Bauteilen im Rahmen einer Bundesförderung beleuchtet, um Erfahrungswerte für Dritte abzuleiten. Im Rahmen der Förderung wird eine Dokumentation des nutzergetragenen Bauprozesses entstehen.