Die BerlinStrategie hat einen gesamtstädtischen Anspruch, ihre Ziele und Handlungsfelder sind bezirksübergreifend relevant. Mit den Schwerpunkträumen werden neun großflächige Bereiche im Berliner Stadtgebiet in den Blick genommen, die aus gesamtstädtischer Perspektive wichtigere Handlungsbedarfe haben als andere. Sie zeigen, wo in Berlin heute und in den kommenden Jahren bauliche, planerische und den Ressourcen entsprechende Prioritäten gesetzt werden.
In den Schwerpunkträumen sollen zum einen aktiv Potenziale geweckt werden, um aus gesamtstädtischer Sicht positive Entwicklungen anzustoßen und zu unterstützen. Zum anderen sollen in ihnen Qualitäten bewahrt werden, die Berlin lebenswert und unverkennbar machen. Ziel dieses doppelten Ansatzes ist eine integrierte Stadtentwicklung, die Antworten auf Berlins wichtigste räumliche Herausforderungen gibt. Diese Herausforderungen sind insbesondere der Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum, der Erhalt der sozialen Mischung in den Quartieren, die Anpassung des Siedlungskörpers an den Klimawandel, die Gestaltung der Verkehrswende, die Entwicklung als polyzentrale Stadt der kurzen Wege, die regionale Verflechtung mit dem Umland. Den Herausforderungen stehen besondere Eigenschaften der Schwerpunkträume gegenüber, die sich im Vergleich zu dem übrigen Stadtgebiet hervorheben: Sie weisen große Flächenpotenziale für eine bauliche Entwicklung auf, wirken sich durch den Ausbau von öffentlicher Infrastruktur und privatwirtschaftlichen Investitionen positiv auf ihr Umfeld aus, haben eine internationale Strahlkraft für Berlin als weltoffene Hauptstadt, und beeinflussen die Stadtentwicklung durch innovative Impulse aus der Zivilgesellschaft.
Durch die Vielzahl sich überlagernder Planungen und Vorhaben sind die Schwerpunkträume allerdings auch besonders komplex. In den Schwerpunkträumen kommt der integrierten Stadtentwicklung und Koordinierung deshalb eine außerordentlich hohe Bedeutung zu. So muss z.B. der Ausbau sozialer und verkehrlicher Infrastruktur in die Entwicklung von Wohnungsbauprojekten und neuen Stadtquartieren integriert und mit dieser synchronisiert werden. Mit den Schwerpunkträumen schafft die BerlinStrategie deshalb einen Verständigungs- und Handlungsrahmen, der allen Akteuren der Stadtentwicklung Orientierung bieten kann, um räumliche Zielkonflikte einer integrierten Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung frühzeitig zu lösen, die planungsrechtlichen Voraussetzungen von Vorhaben zu untermauern, die Begründung von Förderkulissen aus gesamtstädtischer Sicht zu unterstützen, und zu verdeutlichen, wie hoch die Bedeutung einzelner Teilräume und -gebiete für die Entwicklung von ganz Berlin ist.