Angebote speziell für wohnungslose LSBTIQ*

Regenbogen-Flagge

Queere Menschen in prekären Lebenslagen sind in Berlin einem erhöhten Risiko von Wohnungs- und Obdachlosigkeit ausgesetzt. Ihre Lebenslagen unterscheiden sich von der von wohnungslosen Männern und Frauen und stellen andere Anforderungen an eine bedarfsgerechte Hilfe. Berlin hält daher Angebote speziell für wohnungslose LSBTIQ* bereit, um deren besonderen Bedürfnissen gerecht zu werden. Sie berücksichtigen deren spezifischen Lebenssituationen.

QUEERHOME* - Beratung für wohnungssuchende LSBTIQ*

Seit November 2022 bietet QUEERHOME* Beratung in Wohnungsnotfällen, zum Wohnungserhalt, zur Wohnheim-Unterbringung, zu weiterführenden Beratungsmaßnahmen, zur langfristigen Wohnungssuche inklusive alternativer Wohnformen und Wohngemeinschaften. QUEERHOME* wird von der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung der SenASGIVA finanziert und ist die erste Beratungsstelle dieser Form im deutschsprachigen Raum.

Personenbezogene Hilfen nach §§ 67 ff. SGB XII

Ist die Überwindung besonderer Lebensverhältnisse mit sozialen Schwierigkeiten nur mit Unterstützung möglich, kommen personenbezogene Hilfen nach §§ 67 ff. SGB XII in Betracht.

Ziel der Hilfen ist es, die Betroffenen zur Selbsthilfe zu befähigen, die Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen und die Führung eines menschenwürdigen Lebens zu sichern. Die Hilfesuchenden sind verpflichtet, nach eigenen Kräften an der Überwindung der besonderen sozialen Schwierigkeiten mitzuwirken.

Hilfen nach §§ 67 ff. SGB XII sind bei vorliegendem Hilfebedarf und erkennbarem Veränderungswillen der Hilfesuchenden sowie der sozialleistungsrechtlichen Voraussetzungen zu gewähren. Die Zuständigkeit zur Klärung des Hilfebedarfs obliegt der zuständigen bezirklichen Fachstellen Soziale Wohnhilfe.

Insgesamt bestehen mit 49 Leistungserbringern 127 Vereinbarungen gemäß §§ 76 SGB XII; darunter auch Projekte, die sich speziell an queere wohnungslose Menschen richten.

Die Leistungserbringer sind:

Housing First Queer

Bei Housing First Queer in Berlin erhalten queere obdach- oder wohnungslose Menschen schnellstmöglich eigenen Wohnraum mit eigenem Mietvertrag. Gleichzeitig erhalten sie ein verlässliches Beratungsangebot von einem multiprofessionellen Team.

Alle anderen Housing First-Projekte in Berlin richten sich an erwachsene wohnungslose Menschen jeglichen Geschlechts. Entsprechend ihrer jahrelangen Expertise in der Versorgung von Menschen mit spezieller Vulnerabilität setzen einige Projekte hierbei entsprechende Schwerpunkte. Weitere Informationen

Ordnungsrechtliche Unterbringung

Die Berliner Bezirke sind rechtlich verpflichtet, Menschen unterzubringen, wenn Sie unfreiwillig obdachlos werden (sogenannte ordnungsrechtliche Unterbringung).

In Berlin gibt es einige Wohnungslosenunterkünfte, die sich an die spezifischen Bedürfnissen und Problemen obdachloser queerer Menschen richten. In diesen Häusern wohnen daher ausschließlich wohnungslose queere Menschen. Für eine Aufnahme ist eine Zuweisung der zuständigen bezirklichen Fachstellen Soziale Wohnhilfe erforderlich.

Die bezirklichen Fachstellen Soziale Wohnhilfe sind für Sie da und unterstützen Sie, wenn Sie ihre Wohnung verlieren könnten oder bereits verloren haben. Weitere Informationen

24/7-Unterkunft für obdachlose (Trans-)Frauen

24/7-Unterkünfte bieten längerfristige Unterbringung und professionelle Unterstützung rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche. Bedingungslose Aufnahme für Frauen ab 18 Jahren in Einzelzimmern mit anliegendem Bad und regelmäßigen Mahlzeiten. Das Angebot der 24/7-Unterkunft für obdachlose Frauen richtet sich explizit auch an Transfrauen.

Studie zur Wohnungs- und Obdachlosigkeit von LSBTIQ+ im Land Berlin

Das Institut für sozialwissenschaftlichen Transfer (SowiTra) führt aktuell im Auftrag der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung der SenASGIVA eine Studie zur Wohnungs- und Obdachlosigkeit von LSBTIQ+ im Land Berlin durch.

Laufzeit: September 2023 bis Dezember 2024

Weitere Informationen: www.sowitra.de/wohnungsnot_lsbtiq_berlin/