Das Runde muss ins Eckige (Sepp Herberger) – nur das Virus kommt überall hin

Perspektive hinter dem Tor mit Torwart und weiteren Feldspielern verschwommen im Hintergrund.
Gespräch zwischen Mitarbeitern des Hygieneteams und des LAGetSi.

Gespräch zwischen Mitarbeitern des Hygieneteams und des LAGetSi.

Deutschland ist ein fußballbegeistertes Land. Entsprechend groß war das Interesse daran, den Spielbetrieb so schnell wie möglich wieder aufzunehmen, nachdem der Corona-Lockdown in 2020 für eine Unterbrechung der Bundesliga-Spiele sorgte. Hierzu wurde in einer DLF-Mitgliederversammlung im März 2020 die „Task Force Sportmedizin / Sonderspielbetrieb im Profifußball“ ins Leben gerufen. Ziel war die Entwicklung eines medizinisch-hygienischen Arbeitsschutzkonzeptes, um die Wiederaufnahme des Spielbetriebs zu ermöglichen. Dieses Arbeitsschutzkonzept wurde dann innerhalb der Vereine an die jeweiligen länderspezifischen Regelungen angepasst.

Das Thema fand nicht nur in den Medien ein großes Interesse, auch die politische Hausleitung der für Arbeitsschutz zuständigen Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales beobachtete das Geschehen wachsam. Auf diese Weise kam das Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit (LAGetSi) in den beiden letzten Jahren mit ins (Fußball-)Spiel und zwei Mitarbeiter des LAGetSi gelangten in den Genuss nicht alltäglicher Inspektionen.

Eingangstür zu den Mannschaftsräumen mit Händedesinfektionsmittel und Hygieneregeln.

Mannschaftsräume mit Desinfektionsmittel und Hygienehinweisen.

Wie in jedem anderen Betrieb auch, wurde von den Arbeitsschutzinspektoren zunächst die Umsetzung der durch die „Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb im Profifußball“ erarbeiteten Grundsätze in die betriebliche Gefährdungsbeurteilung überprüft. Von der schlüssigen Gestaltung der Hygieneregeln über Festlegungen zu persönlichen Schutzausrüstungen (PSA) bis hin zu der Umsetzung der Lüftungskonzepte für Innenbereiche wurde zunächst alles hinterfragt und geprüft. Insgesamt konnte eine gute Umsetzung und Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten festgestellt werden, bei der auch die Gefahr des externen Hineintragens des Virus berücksichtigt wurde. Zum Beispiel sorgten Wegekonzepte dafür, dass alle Personen bestimmten Zonen zugeordnet wurden und sich in Gängen nicht begegnen konnten.

Duschräume mit Sperrung jeder zweiten Dusche.

Nur jede zweite Dusche in Benutzung.

Während bei einem Spiel also alle Fußballer[1] auf dem Spielfeld ihr Bestes gaben, mussten sich ihre Betreuerinnen und Betreuer, aber auch das Sicherheitspersonal oder Journalistinnen und Journalisten an Regeln und Maßnahmen halten, die aufgrund des Virus verabredet worden waren. Das betraf beispielsweise die Einhaltung von Einwege-Regelungen oder der speziellen Bereiche für bestimmte Gruppen. Die Wahrung des Sitzabstandes für einen Mindestabstand und die Maskenpflicht wurden ebenso geprüft wie die Nutzungsregelungen für Sanitärbereiche, in denen z.B. keine Urinale genutzt werden durften.

Labor für PCR-Testungen

Labor für PCR-Testungen.

Daneben waren umfassende Desinfektionsmaßnahmen von Flächen wie Sitzbänken und Handläufen auch während des Spiels und der Pausen umzusetzen. Masseur*innen, Mannschaftsärzt*innen oder Sanitäter’innen benötigten ebenso Coronatests wie die Fußballer selbst, damit die Rundumversorgung im Verletzungsfall gewährleistet werden konnte.

Die beiden Arbeitsschutzinspektoren konnten in jedem Fall für die letzten beiden Jahre feststellen, dass sich sowohl in der Übungsphase als auch im Bundesligaspiel die Vereine an die Vorgaben und getroffenen Maßnahmen gehalten haben.

So kann der Ball auf dem Fußballfeld weiterrollen. Das löst für den einen oder anderen Fußballfan sicherlich eine La-Ola-Welle aus.

fn1. Was im Bericht für Fußballer gilt, gilt ebenso für Fußballerinnen. Das im letzten Jahr verabschiedete Hygienekonzept des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wurde am 23.07.2021 für die Saison 2022/23 angepasst (Webseite s. weitere Informationen).

Schon gewusst?

Seit Beginn der Pandemie kam es innerhalb der Lizenzspielerabteilungen zu wenigen Corona-Infektionen. Laut Vereinsleitungen lassen sich die Ursachen der COVID-19-Verdachtsdiagnosen auf das häusliche Umfeld / das Private zurückführen. Eventuelle Infektionsketten wurden durch konsequentes Umsetzen von Hygienemaßnahmen im Ansatz unterbrochen, indem sowohl die behördlichen Vorgaben als auch das DFL-3-Säulen-Konzept konsequent eingehalten wurden.

Weitere Informationen

Neues Hygienekonzept der Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb im Profifußball für die Spielzeit 2021/22

Sie suchen einen interessanten, aber auch sicheren Arbeitsplatz und bringen Neugierde, technisches Verständnis sowie ein Gespür für gute Gespräche mit? Haben Sie schon einmal daran gedacht, sich zur Arbeitsschutzinspektorin oder zum Arbeitsschutzinspektor ausbilden zu lassen? Kolleginnen und Kollegen werden zukünftig gesucht!

… oder schreiben Sie eine Initiativbewerbung, falls gerade keine Ausschreibung vorhanden ist. Wichtig hierbei wäre, dass Sie sich einverstanden erklären, dass Ihre persönlichen Daten über einen bestimmten Zeitraum Ihrer Wahl aufbewahrt werden, um in den nächsten Ausschreibungen berücksichtigt zu werden.

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