Wir erreichen nun den Hackeschen Markt, dessen Stadtbahnhof aus dem Jahre 1882 einer von zwei original erhaltenen Stadtbahnhöfen Berlins ist. In den S-Bahn-Bögen bieten sich zahlreiche Möglichkeiten zum Einkehren. Zuvor ist der Eingang zu den Hackeschen Höfen nicht zu übersehen, dem größten deutschen Wohn- und Gewerbehof, eröffnet 1906. Baumeister Kurt Berndt hatte vermutlich die Gesamtleitung für den Komplex. Die Schmuckfassaden im ersten Hof gestaltete August Endell. Sie dienten und dienen noch als auffälliges Entree. Dahinter folgt ein typischer Berliner Gewerbehof mit großen Fenstern und den üblichen kleinformatigen hellen Kacheln an den Wänden. Es schließen sich verputzte Wohnhöfe an, die zum Teil in Richtung der angrenzenden Friedhöfe offen sind und somit über extrem ruhige Nachbarn verfügen.
Der Immobilienentwickler Roland Ernst hatte die offiziell acht Höfe zu seinem Steckenpferd gemacht und nicht nur auf die denkmalgerechte Sanierung Wert gelegt. Zum Erfolg des Projektes trägt ganz wesentlich die einzigartige Mischung aus Alt und Neu, aus Arbeiten, Wohnen und Kultur bei. Man kann hier in über 80 Wohnungen leben, es gibt Galerien, Varieté und ein Kino. Cafés, Bars und Restaurants laden ein, bei einem Kaffee die Bücher zu lesen, die man gerade gekauft hat. Auch mehrere Mode- und Schmuckgeschäfte finden sich in den Höfen.