Nachhaltig, qualitativ hochwertig und schnell gebaut– so lauten die Eckdaten für diesen Bautyp kurz und knapp zusammengefasst. Die Entwicklung für den Modularen Ergänzungsbau aus Holz ging aus den sehr guten Erfahrungen mit den ersten drei Berliner Holzmodulschulen hervor. Diese konnten nach kurzer Bauzeit 2019 alle an die Schulgemeinschaften übergeben werden.
Neben der nachhaltigen Holzbauweise ist vor allem die schnelle und ressourcenschonende Realisierung ein großes Plus. Sämtliche Module der Holz-MEB werden im Werk vorproduziert, mit einem Vorfertigungsgrad von bis zu 90 Prozent. Einbauten wie Fenster, Sanitäranlagen, Haustechnik und Heizkörper werden dort bereits installiert, sodass die Module auf der Baustelle lediglich zusammengefügt werden müssen. Pro Tag können somit rund zehn Module montiert werden. Der Rohbau kann dann innerhalb von nur elf Tagen aufgebaut werden. Insgesamt wird mit einer Bauzeit von zehn Monaten gerechnet – jeweils ab baureifer Übergabe des Grundstücks. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Gebäudegrundriss spiegelsymmetrisch geändert werden kann, wodurch eine Anpassung an unterschiedliche Grundstücksituationen ermöglicht wird.
Dieser Typenbau kann sowohl als Grundschule, Sekundarschule oder Gymnasium flexibel eingesetzt werden und bietet bis zu 360 Schulplätze. Das Gebäude ist dreigeschossig angelegt und barrierefrei über Aufzüge zugänglich. Die Grundfläche beträgt 52 m x 20 m mit einer Höhe von 10 m. Alle Räume werden durch eine motorische Fensterlüftung belüftet. Die hauptsächliche Verwendung von Holz, dessen Oberflächen robust und pflegeleicht sind, wirkt sich darüber hinaus positiv auf die Atmosphäre und das Raumklima aus. Jeder Holz-MEB dieser Serie erhält ein Gründach und wird für die Nutzung einer Photovoltaikanlage statisch vorbereitet.
16 Allgemeine Unterrichtsräume und acht Teilungsräume sind grundsätzlich vorgesehen. Die Essenversorgung wird über eine eigene Mensa sichergestellt. Für den kommunikativen Austausch bieten sich die hellen und freundlichen Sitznischen in den Fluren an, die in Anlehnung an das Konzept der Compartmentschulen eingeplant wurden. Das bauliche Konzept passt denn auch in idealer Weise zu den zeitgemäßen pädagogischen Anforderungen wie Ganztag und inklusiver Bildung.
Die reinen Baukosten je Holz-MEB betragen aktuell rund 10 Mio. Euro. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen sertzt diese Bauten im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie um. Nach derzeitigem Stand sind insgesamt ca. 40 Holz-MEB im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive vorgesehen, davon konnten zum Schuljahr 2024/25 schon mehr als die Hälfte fertiggestellt werden.