Die Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche
Bild: Museen Treptow-Köpenick
Juni 1933 – “Köpenicker Blutwoche”
Einen Höhepunkt des frühen SA-Terrors in Berlin stellte die „Köpenicker Blutwoche“ Ende Juni 1933 dar. Mehrere hundert SA-Männer verschleppten und folterten bis zu 500 politisch Missliebige, Jüdinnen und Juden, mindestens 23 Menschen starben. Anlass für die gezielten Verhaftungen boten das reichsweite Verbot des „Deutschnationalen Kampfrings“ und der SPD. Im Verlauf der Terroraktion schoss das SPD-Mitglied Anton Schmaus in Notwehr drei SA-Männer nieder, worauf die Gewalt eskalierte. Joseph Goebbels, der als Berliner Gauleiter den Terror in der Reichshauptstadt maßgeblich mitgestaltet hatte, schlachtete den Tod der Parteisoldaten propagandistisch aus und stilisierte sie zu „Blutzeugen“ der NS-Bewegung.
Die Ausstellung in der Gedenkstätte verortet die Ereignisse im überregionalen Kontext der NS-Machteroberung 1933 und zeigt, wie flexibel die Aushandlungsprozesse und Kooperationen zwischen den Gliederungen der NSDAP und den staatlichen Instanzen waren. Zugleich wirkte die Juni-Aktion 1933 als Experimentierfeld für die Genese der Gewalt im Nationalsozialismus. Die NS-Führung war nahezu überrascht, wie weit sie mit Folter und Mord gehen konnte, ohne dass sich ihr Polizei, Justiz und Gesellschaft in den Weg stellten. Ganz im Gegenteil liegt die Bedeutung der „Köpenicker Blutwoche“ gerade im totalen Versagen der Zivilgesellschaft.
Amt für Weiterbildung und Kultur
Fachbereich Kultur und Museum
Museen Treptow-Köpenick
Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche
Öffnungszeiten:
- Di und Do: 10:00 – 18:00 Uhr
- Sa und So: 14:00 – 18:00 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Verkehrsanbindungen
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Bus
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