Schönefelder Chaussee 100, 12524 Berlin
Auf einer kleinen Fläche am Eingang des Friedhofs Altglienicke befindet sich eine Massengrabanlage für über 1.370 Opfer des Nationalsozialismus, die in den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Buchenwald und Dachau und in Tötungsanstalten im Rahmen von Patientenmorden in Hartheim, Sonnenstein, Bernburg, Grafeneck, Brandenburg und Hadamar sowie in der Haftanstalt Plötzensee ermordet wurden. Namenlos und in großer Zahl wurden sie hier in den Jahren 1940 bis 1943 beerdigt.
Um dieser Anonymität etwas entgegen zu setzen und für die hier bestatteten Menschen eine würdige Form des individuellen aber auch kollektiven Gedenkens zu finden, lobte die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Ende 2018 einen Wettbewerb zur Neugestaltung der Begräbnisstätte aus. Realisiert wurde ein Konzept, das die Zivilgesellschaft beteiligt und gerade dadurch besonders verbindend wirkt. Im Mittelpunkt der neu gestalteten Anlage steht eine grüne Glaswand, auf der die Namen und Lebensdaten der hier begrabenen Menschen steht. Diese Namen sind von heute lebenden Menschen in ihrer individuellen Handschrift geschrieben worden.