Quersubventionierung

Solidarische Raumnutzung

Viele soziale und kulturelle Nutzungen können auch auf lange Sicht keine monetären ↦Erträge erwirtschaften. Für den Erhalt der sozialen Struktur, der Gemeinwohlorientierung (↦Gemeinwohl) und des gesellschaftlichen Zusammenhalts sind diese Projekte jedoch von herausragender Bedeutung. Um ihr Bestehen dauerhaft zu sichern (↦Dauerhaftigkeit), können die Nutzungen durch Steuererleichterungen sowie Städtebaufördermittel für Gemeinbedarfseinrichtungen oder über wirtschaftlich stärkere Mitglieder der Gemeinschaft querfinanziert werden. Beispielsweise können Erträge aus gewerblichen Aktivitäten kulturelle Nutzungen im selben Projekt unterstützen. Die ↦Teilhabe an einem Wohn- oder Gewerbeprojekt kann sich am Einkommen der Mieterinnen und Mieter orientieren: Wer mehr geben kann, bezahlt mehr. Dies erlaubt eine leichtere ↦Zugänglichkeit für Menschen mit weniger Einkommen und fördert das Ziel einer sozial durchmischten Stadt. Zunehmend wird bei der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum auch an revolvierenden Finanzierungsstrategien gearbeitet: Ein Teil der monatlichen Miete wird ohne Gegenleistung dauerhaft in einen Solidarfonds eingezahlt und für die Anschubfinanzierung von neuen sozialen Wohnprojekten zur Verfügung gestellt.

Beispiele

Mehr als Wohnen, Zürich

Um eine ausgewogene und lebendige Mischung aus Handel, Handwerk, Gastronomie und Nachbarschaftsräumen zu realisieren, werden die Mieten für die Erdgeschosse aus den Wohnungsmieten und renditestarken Gewerbemieten querfinanziert. www.mehralswohnen.ch

Jack in the Box e.V., Köln

Der gemeinnützige Verein Jack in the Box hat in den letzten Jahren verschiedene Modelle entwickelt, um Arbeitssuchende zu unterstützen. In den Bereichen Upcycling, Metall- und Holzhandwerk sowie Veranstaltungsorganisation bietet der Verein Möglichkeiten für den beruflichen Wiedereinstieg. Das soziale Engagement wird durch kommerzielle Veranstaltungen finanziert. www.koelnerbox.de