Auf dem Gelände der Charité im Bezirk Mitte befindet sich mit dem (Tier-)Anatomischen Theater der ehemaligen Tierarzneischule das älteste erhaltene akademische Lehrgebäude in Berlin. Im Zusammenhang mit der Einrichtung einer Königlichen Tierarzneischule auf dem Areal des ehemaligen Reußschen Gartens ließ König Friedrich Wilhelm II. nach Entwurf des Architekten Carl Gotthard Langhans (1732-1808) das Anatomische Theater in den Jahren 1789/90 errichten.
Das Bauwerk gilt als ein Meisterwerk des deutschen Frühklassizismus und neben dem Brandenburger Tor als bedeutendstes erhaltenes Bauwerk von Langhans in Berlin. Das Zentrum bildet der kreisrunde Hörsaal, dessen oberer Abschluss als Kuppel ausgebildet ist. Die Kuppel erhielt ihre Ausmalung mit illusionistischer Kassettierung und antikisierenden Darstellungen der Tierhaltung durch den Maler Bernhard Rode (1725-1797). Für den Bau der Kuppel verwendete der Architekt eine der ersten in Deutschland ausgeführten Bohlenbinderkonstruktionen. Diese relativ leicht zu bauende und äußerst sparsame Konstruktion wird aus mehreren Lagen übereinander versetzter, kurzer Brettbohlen gebildet, die große Spannweiten ermöglichen.
In den Jahren 2005 bis 2012 erfolgte die denkmalgerechte Sanierung des Langhansbaus auf Grundlage eines umfassenden Restaurierungs- und Instandsetzungskonzeptes. Seit 2013 wird das Gebäude vom Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, eine Forschungseinrichtung der Humboldt-Universität zu Berlin, für Ausstellungen und als öffentliche Vortrags- und Veranstaltungsstätte genutzt.
Das anatomische Theater
Bild: Landesdenkmalamt Berlin, Foto: Wolfgang Bittner
Mehr Charité entdecken im Film "Vom Pesthaus zum Prestigeobjekt. Die Geschichte der Charite"
Film über die Geschichte der Charité und ihrer Gebäude
Formate: video/youtube
Impressionen des Anatomischen Theaters
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