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Die kurfürstliche Residenzstadt

Geschichte: Ansicht des kurfürstlichen Schlosses

Unbekannter Künstler, Ansicht des kurfürstlichen Schlosses, Berlin, um 1690; Reproduktion: Oliver Ziebe, Berlin

1411

Mit der Berufung des Nürnberger Burggrafen Friedrich VI. aus dem Hause Hohenzollern zum obersten Verweser und Hauptmann der Mark beginnt die über 500-jährige Hohenzollernherrschaft in Berlin. 1415 wird er durch König Sigismund auf dem Konstanzer Konzil als Friedrich I. zum Kurfürsten und Markgrafen von Brandenburg berufen.

1432

Berlin und Cölln schließen sich zu einer Stadtgemeinde zusammen. Zur Durchsetzung eigener Machtansprüche wird diese gemeinsame Stadtverwaltung 1442 durch Kurfürst Friedrich II. wieder aufgehoben.

1443

Auf der Spreeinsel in Cölln wird der Grundstein zum späteren Berliner Stadtschloss gelegt. Die Aus- und Umbauten bis zu seiner endgültigen Form dauern bis 1716.

1486

Kurfürst Johann Cicero macht das Schloss in Cölln zur ständigen Residenz der brandenburgischen Kurfürsten aus dem Haus Hohenzollern. Die Entwicklung zur Residenzstadt bringt einen Zugewinn an politischer Bedeutung, zugleich aber auch einen Verlust der städtischen Freiheiten.

1500

Berlin und Cölln haben ca. 12.000 Einwohner.

1539

Reformation in Brandenburg. Am 1. November nimmt Kurfürst Joachim II. in der Spandauer St. Nikolai-Kirche erstmals das Abendmahl nach lutherischem Ritus ein. Rat und Bürgerschaft von Berlin/ Cölln folgen in einer öffentlichen Feier einen Tag später. Im Sommer 1540 wird die Reformation durch eine neue Kirchenordnung für ganz Brandenburg allgemein verkündet.

1571

In Cölln wird die Gaststätte “Zum Nußbaum” eröffnet. Das auf der Südspitze der Fischerinsel gelegene Gebäude wird 1943 zerstört. Als älteste überlieferte Gaststätte Berlins wird sie 1986/87 im heutigen Nikolaiviertel rekonstruiert.

1647

Zwischen dem Stadtschloss und dem Tiergarten, dem kurfürstlichen Jagdrevier westlich der Stadt, wird eine Allee angelegt: die spätere Straße Unter den Linden.

1648

Zum Ende des dreißigjährigen Krieges hat sich die Einwohnerzahl von Berlin/Cölln auf 6.000 halbiert.

1658

Bis 1683 werden Berlin und Cölln als Festung in Form eines Sterns mit 13 Bastionen ausgebaut. Reste davon sind heute noch am Märkischen Museum zu besichtigen.

1671

Die Berliner jüdische Gemeinde wird gegründet. Bis 1700 wächst sie auf 114 Familien mit über 1.000 Personen. Ein Jahr später erfolgt die Gründung der Hugenotten-Gemeinde zu Berlin mit anfangs 100 Mitgliedern. Bis 1677 wächst ihre Zahl auf über 700 Réfugiés.

1685

Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, erlässt das Toleranzedikt von Potsdam. Ein großer Teil der in Frankreich wegen ihres Glaubensbekenntnisses verfolgten Hugenotten lässt sich in Berlin und der Mark Brandenburg nieder. Bereits ab 1661 hat der Große Kurfürst in mehreren Edikten die Einwanderung von Neusiedlern und Glaubensflüchtlingen erleichtert.

1688

Die Einwohnerzahl erreicht 20.000. Durch die zahlreichen Einwanderer erleben Wirtschaft und Handel einen nachhaltigen Aufschwung.

1695

Kurfürst Friedrich III. lässt westlich von Berlin/Cölln bei Lietzenburg ein Schloss für seine Frau Sophie Charlotte errichten. Nach ihrem Tod 1705 wird es in „Schloss Charlottenburg“ umbenannt.

Die Hohenzollern in Berlin

  • Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg (1371-1440), Kurfürst von 1415 bis 1440
  • Friedrich II., “der Eiserne” (1413-1471), Kurfürst von 1440 von 1470
  • Albrecht Achilles (1414-1486), Kurfürst von 1470 bis 1486
  • Johann Cicero (1455-1499), Kurfürst von 1486 bis 1499
  • Joachim I. Nestor (1484-1535), Kurfürst von 1499 bis 1535
  • Joachim II. Hektor (1505-1571), Kurfürst von 1535 bis 1571
  • Johann Georg (1525-1598), Kurfürst von 1571 bis 1598
  • Joachim Friedrich (1546-1608), Kurfürst von 1598 bis 1608
  • Johann Sigismund (1572-1619), Kurfürst von 1608 bis 1619
  • Georg Wilhelm (1595-1640), Kurfürst von 1619 bis 1640
  • Friedrich Wilhelm (1620-1688), “der Große Kurfürst”, Kurfürst von 1640 bis 1688
  • Friedrich III. (1657-1713), Kurfürst 1688 – 1701, dann König bis 1713 als Friedrich I.
  • Friedrich Wilhelm I., “der Soldatenkönig” (1688-1740), König von 1713 bis 1740
  • Friedrich II., “der Große” (1712-1786), König von 1740 bis 1786
  • Friedrich Wilhelm II., “der dicke Wilhelm” (1744-1797), König von 1786 bis 1797
  • Friedrich Wilhelm III. (1770-1840), König von 1797 bis 1840
  • Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861), König von 1840 bis 1858
  • Wilhelm I. (1797-1888), Regent 1858 – 1861, König 1861 – 1888, Kaiser 1871 – 1888
  • Friedrich III. (1831-1888), König und Kaiser 1888
    Wilhelm II. (1859-1941), König und Kaiser von 1888 bis 1918

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