SW08: Vom S-Bahnhof Grunewald bis zum Grunewaldturm

Ausflug zum Grunewaldturm

S-Grunewald

Der Weg beginnt am Schmetterlingsplatz (Bus 186), Westseite des S-Bahnhof Grunewald und führt in den nordwestlichen Teil des Grunewaldes zur Försterei Eichkamp, die seit 1914 dort steht und bis jetzt fünf Förstern mit ihren Familien ein zu Hause bot. Zur Einstimmung auf den Waldbesuch findet man dort eine Reihe von Schautafeln.

Weiter führt der Weg an den Rand der Kleingartenkolonie Grunewald und geht über in eine Kastanienallee bis zum Naturschutzgebiet im Jagen 86. Dieses hochinteressante Gebiet kann man als gut gelungene Renaturierungsmaßnahme sehen, die Erholung und Naturschutz in Einklang bringt.

Wanderkarte

Besonders der große Sandberg, der die Kinder zum Spielen und Toben einlädt, ist für Schulklassen und Kitagruppen ein beliebter Ausflugspunkt und erinnert an die ehemalige Nutzung als Sandgrube. Umweit davon stößt man auf den Teufelssee, der im Südwesten am ehemaligen Wasserwerk, dem heutigen Naturschutzzentrum Ökowerk, gelegen ist. Ein Abstecher dorthin ist lohnenswert. Der See gehört im nordwestlichen Teil zum Naturschutzgebiet Postfenn und Teufelsfenn und wird zum anderen als Ausflugsziel für viele Badewillige besucht, wobei die vorhandene Liegewiese auch von Anhängern der Freikörperkultur genutzt wird.

Nachdem der Teltower Weg überquert wurde, geht es in südwestlicher Richtung durch abwechslungsreiche jüngere Kiefernmischwälder und alte Eichen- und Buchenbestände, vorbei an markanten Altkiefern bis zu einem riesigen Findling, der den Beginn des Naturschutzgebietes Barssee / Pechsee markiert. Rechts des Weges liegt der Pechsee, dessen Name auf frühgeschichtliche Pechbrennerei in dieser Gegend hinweist. Folgt man den zahlreichen Hinweissteinen, gelangt man zu einer Weggabelung. Südlich geht es zum Forsthaus Alte Saubucht. Westlich führt ein Weg auf eine große Wegkreuzung von 8 Wegen – die Spinne.

Den Hinweissteinen folgend gelangt man nun in ein Tal, das auf der westlichen Seite der Havelchaussee auf den Karlsberg – 78,5 m ü. NN – führt. Dort liegt der Zielpunkt der Wanderung, der Grunewaldturm. Hier ist auch die Verkehrsanbindung an die Linie 218 (S-Bahnhof Wannsee – Theodor-Heuss-Platz im Stundentakt und am Wochenende im Halbstundentakt).

Der Grunewaldturm – ursprünglich Kaiser Wilhelm Turm – wurde durch den Landkreis Teltow, zu dem der Grunewald seinerzeit gehörte, 1897 nach dem Entwurf von Franz Schwechten gebaut. Er war zum Gedächtnis an den 100. Geburtstag von König Wilhelm I. gedacht, so lautet auch die Inschrift. Der Enkel (Wilhelm II.) sprach aber schon im Einweihungstelegramm vom Kaiser-Wilhelm-Turm und diese Bezeichnung blieb bis 1948. Ausgeführt ist er in der typischen roten Backsteingotik im “Klosterstil”. Der Sockel und die Plattform sind aus Rochlitzer Sandstein. Mit 55 m Höhe ragt er weithin sichtbar in die Landschaft.

Hat man die 202 Stufen erklommen, wird man bei klarem Wetter durch einen weiten Blick in die Havellandschaft und über die Stadt belohnt. Im Südwesten sieht man bis nach Potsdam, im Westen weit über Gatow und Kladow, bis hin nach Spandau. Das Märkische Viertel, Schloss und Rathaus Charlottenburg, der Funkturm, Fernsehturm am Alex und die Gropiusstadt sind nur einige markante Punkte die unschwer zu erkennen sind. Entgegen der ursprünglichen Anordnung des Kaisers (Wilhelm II.) gibt es nun doch seit Jahrzehnten einen gastronomischen Betrieb am Turm, in dem man die Wanderung ausklingen lassen kann.

Weitere Informationen