SW15: Winterwanderung zur Sacrower Heilandskirche

Sacrower Heilandskirche

Revier Gatow

Wanderkarte

Diese schöne Winterwanderung beginnt am BVG-Fähranleger in Alt-Kladow. Mit der Fähre F10 hat man in 20 Minuten die Havel vom S-Bahnhof Wannsee überquert und steht dann auf dem Imchenplatz in Alt-Kladow. Von dort beginnt man in südliche Richtung diese schöne Wanderung. Auf der Imchenallee, die zugleich auch als Berliner Mauerweg gekennzeichnet ist, geht es vorbei an schönen Ausblicken, sowohl auf die Havel als auch auf interessante Bauwerke, bis zum Sakrower Kirchweg. Weiter wird dem Berliner Mauerweg in südwestliche Richtung (links) gefolgt, bis nach einem pulstreibenden Aufstieg die Sakrower Straße erreicht ist. Auf dieser gelangt man, nach wenigen Metern in südwestliche Richtung (links) gehend, am Ende der Bebauung zu einem schönen erhöhten Ausblick mit Rastplatz. Hinter einem großen Busch ist der Weg hinunter zum Ufer der Havel zu finden. Auf diesem traumhaften Weg geht es vorbei an der Stupeecke und dem Kleinen Hämphorn bis zum Großen Hämphorn durch die Landschaft der Fuchsberge. An dieser kleinen Häuseransammlung folgt man der Straße “Am Hämphorn” bis zur Kladower Straße. Auf dieser wenig befahren Straße läuft man nach Südwesten (links) bis man die Ortschaft Sacrow erreicht.

Der Ort Sacrow war einst ein Rittergut, das seine erste urkundliche Erwähnung im 14. Jahrhundert im Landbuch vom Kaiser Karl IV. fand. 1764 erwarb der schwedische Generalleutnant von der Hordt, der zugleich auch Festungskommandant der Spandauer Zitadelle war, das Rittergut. Seit 1939 gehört Sacrow zu Potsdam.

Auf der Krampnitzer Straße wird weiter geradeaus über eine kleine Brücke der Schiffgraben überquert. Dieser unscheinbare Graben verbindet den Sacrower See mit der Sacrower Lanke an der Havel. Nach der Überquerung der Brücke und einer Rechtskurve öffnet sich schon bald der Blick auf die Parkanlage des Sacrower Schlosses. An dieser Stelle biegt man nach links in die Fährstraße ein. Entlang des Zaunes hat man einen schönen Blick auf den Schlossteich mit dem dahinter liegenden Schloss Sacrow.

Schon in der nächsten Linkskurve befindet sich ein weiterer Zugang in den Schlosspark. Über diesen wird die gepflegte Parkanlage des Schlosses Sacrow betreten.

1773 ließ von der Hordt an der Stelle des Rittergutes ein Herrenhaus im barocken Stil errichten.

1779 wechselte das Anwesen seinen Besitzer. Der neue Hausherr hieß nun Heinrich Karl de la Motte Fouqué. Sein Sohn und späterer Dichter Friedrich lebte viele Jahre in diesem Herrenhaus und fand so manche Inspiration.

1816 erwarb der Berliner Bankier Magnus das Herrenhaus mit samt den Ländereien. Durch ihn war die Familie Mendelssohn des Öfteren Gast im Herrenhaus. Nach Überlieferungen soll Felix Mendelssohn Bartholdy durch dieses schöne Anwesen zu einem Streichquartett inspiriert worden sein.

1840 wurde Friedrich Wilhelm IV. auf das Gut mit seinem Herrenhaus aufmerksam und erwarb dieses. Er wollte durch das Gut Sacrow die Potsdamer Gartenlandschaft erweitern und verschönern. In diesem Zuge ließ er durch seinen Baumeister Ludwig Persius nicht nur das Herrenhaus umbauen, sondern 1844 auch die Heilandskirche als frühchristliche Basilika im italienischen Stil errichten. Durch den Umbau des Herrenhauses wurde aus diesem das Schloss Sacrow. Peter Josef Lenné wurde beauftragt, eine königliche Parkanlage zu gestallten. Lenné bezog durch Sichtachsen die benachbarten Schlösser Pfaueninsel, Glienicke, Babelsberg und Cecilienhof mit in die Gartengestaltung ein.

1938 wurde das Schloss Wohn- und Dienstsitz des Generalforstmeisters Friedrich Alpers. Zu dieser Zeit verlor das Gebäude seinen barocken Stil.

Zu DDR-Zeiten wurde aus dem Schloss erst Kinderheim, dann Schriftstellerheim und später zog die Nationale Volksarmee ein.

1973 wurde es Sitz der Zollbehörde der DDR und Trainingsgelände für Spürhunde des Zolls.

1993 fiel der Besitz in das Vermögen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Die Stiftung begann, die Parkanlage nach Originalplänen von Lenné wiederherzustellen und das Schloss als Museum zu gestallten.

Manch einem kommt das Gebäude mit den Nebengelassen vielleicht aus dem Fernsehen bekannt vor. Das liegt daran, das dieses schöne Anwesen seit August 2006 als Drehort für die Fernsehreihe “Wege zum Glück” genutzt wird. In dieser Serie ist dies das Gutshaus der Familie van Weyden.

Hat man den Park betreten, biegt man an der nächsten Kreuzung nach Süden (links) ab und erreicht auf diesem Weg die Sacrower Heilandskirche.

Die 1844 gebaute Kirche mit freistehendem Glockenturm wurde nach Zeichnungen von Friedrich Wilhelm IV. durch den Baumeister Persius entworfen. Die Kirche und das Schloss wurde 1990 als Teil der Potsdamer Havellandschaft zum UNESCO Weltkulturerbe. Heute finden in der Kirche wieder Gottesdienste, Trauungen und auch lohnenswerte Konzerte statt.

Die Wanderung führt ein kurzes Stück weiter in westliche Richtung, entlang des Ufers am Jungfernsee, bis zur “Römischen Bank”. Von dieser halbrund gemauerten Bank direkt am Wasser hat man einen schönen Blick zur Glienicker Brücke. Von dort geht man geradewegs zurück zum Schloss Sacrow. Hier führt die Wanderung wieder zurück auf die Krampnitzer Straße, auf der man erneut die Brücke über den Schiffgraben überquert. Kurz nach der Brücke biegt der Weinmeisterweg nach Nordwesten (links) ab. Auf diesem Weg erreicht man nach wenigen Metern das “Restaurant zum Sacrower See”. (Öffnungszeiten: täglich 11.30-22.00 Uhr. Von November bis März ist montags Ruhetag.)

Weiter auf dem Weinmeisterweg geht es schon bald wieder in den Wald am Weinberg. Nun hat man das Ufer des Sacrower Sees erreicht. Auf dem Uferweg geht es nach Norden durch den Seeburger Königswald und die Ausläufer der Fuchsberge. Nach einiger Zeit schwenkt der Weg nach Nordosten (rechts) ab und führt schnurgerade bis zum Berliner Mauerweg, auf dem er endet. Diesem markierten Weg wird nach Südosten (rechts) gefolgt. Eine letzte körperliche Herausforderung stellt noch einmal die “Erklimmung” des Luisenberges dar. Hat man die Anhöhe erreicht, geht es bergab bis zur Kladower Straße. Am Rande der wenig befahrenden Straße erreicht man in östliche Richtung (links) wieder Berlin-Spandau. Nach wenigen Metern schließt sich die Rundwanderung und man steht erneut an dem Aussichtspunkt, an dem man einige Stunden zuvor die Straße verlassen hatte. Von dort wird der bekannte Weg zurück zum Fähranleger auf dem markierten Berliner Mauerweg angetreten.