SO13: Von Müggelheim zur Krampenburg

Schnappschuss

Revier Müggelheim

Wanderkarte

Müggelheim hat viele schöne Ecken, deshalb startet diese Wanderung erneut in diesem schönen Ortsteil – und zwar mitten im Dorf. Eine genauere Beschreibung über Müggelheim war bereits im Ausflugstipp Wanderung am Langen See und zur „Langer-Eiche“ zu lesen, so dass an dieser Stelle nicht noch einmal über die Geschichte Müggelheims geschrieben wird.

Wichtig für diese Wanderung sind, bei schönem Wetter, die Badesachen! An vielen Stellen laden die Große Krampe und der Lange See zum Baden ein.

Ist man an der Haltestelle “Müggelheim / Dorf” ausgestiegen, ist einem bewusst, warum die Station so heißt. Sofort fängt einen der Charme dieses “Dorfes” ein. Auf der Mittelinsel ist die über 200 Jahre alte evangelische Kirche zu sehen. Vorbei an dieser geht es in südöstliche Richtung bis zum Krampenburger Weg. Der Straße wird nach Südwesten immer bergauf bis zum Hallgarter Steig gefolgt. Auf dieser kleinen geschlängelten Straße schlendert man hinunter bis an ihr südliches Ende. Dort geht es dann direkt an der Wasserkante der “Großen Krampe” hinein in den Wald. Links des wunderbar belaubten Uferweges liegen zahlreiche große und kleine Boote im Wasser. An den kleinen Buchten kann der Blick über den See an das andere bewaldete Ufer schweifen.

Auf halber Strecke zur Krampenburg erreicht man eine schöne Badebucht mit Sandstrand. Bei schönem Wetter lohnt sich ein Sprung in die Große Krampe.

Die Große Krampe ist ein Überrest der Eiszeit und entstand als glaziale Rinne. (Durch die abtragende Wirkung des Schmelzwassers unter dem Gletschereis entstehende Rinne.) Dieser 3 Kilometer lange und 300 Meter breite Seitenarm der Dahme erstreckt sich zwischen Müggelheim und Schmöckwitz.

Parallel neben der Zufahrtsstraße der Krampenburg läuft man weiter in südliche Richtung, bis zum Gelände des Zeltplatzes “Kuhle Wampe”. Hier wird die Große Krampe verlassen und es geht auf der Straße hinüber zum Langen See. Auf halber Strecke zum See befindet sich der Eingang zum Zeltplatz, an dem auch eine kleine Gaststätte zu finden ist. (Öffnungszeiten: April – September; tägl. 10.00 – 19.00 Uhr, Sa. bis 22.00 Uhr).

Die Kuhle Wampe war einst ein Campingplatz am Müggelsee. Dort wurde auch der proletarische Film “Kuhle Wampe oder Wem gehört die Welt” gedreht, der die 1920er Jahre im Ostteil Berlins zeigt. Der heutige Zeltplatz “Kuhle Wampe” an der Großen Krampe wurde nach diesem früheren Zeltplatz am Müggelsee benannt.

Der Straße weiter in südwestliche Richtung folgend, erreicht man schon bald den Parkplatz der Laubenkolonie “Krampenburg” und damit den südlichsten Punkt der Wanderung. Dort befindet sich auch der Fähranleger der BVG-Linie 21 nach Schmöckwitz.

Robert Voigt hat die Krampenburg auf dieser Landzunge 1906 als Ausflugslokal eröffnet. 1916 wurde durch Anbauten und kleine Hütten die Gaststätte erweitert. Als 1918 Voigt bei einem Brand im großen Saal ums Leben kam, führten seine Söhne die sehr gut laufende Gastronomie weiter. Ab 1930 wurden um die Gaststätte immer mehr Gartenlauben errichtet. Die Berliner suchten die Entspannung im Grünen und fanden diese auf der schönen Landzunge. Als Berlin im Zweiten Weltkrieg Ziel für Bombenangriffe wurde, flüchteten die Familien auf diese Landzunge in ihre Lauben. 1977 wurde “Voigts Krampenburg” geschlossen und verfällt seitdem zu einer Ruine.

Die Wanderung geht weiter gegenüber des Fähranlegers auf dem Uferweg des Langen Sees in nördliche Richtung zurück nach Müggelheim. In diesem Bereich durchfließt die Dahme den Langen See. Auch an den Ufern des Langen Sees kommt man an zahlreichen kleinen Buchten vorbei, die gut zum Baden genutzt werden können. Nach einiger Zeit endet der Waldweg auf einer asphaltierten Straße an einem Schutzpilz. Diese Straße findet jedoch schon wenige Meter später in einer Wendeschleife direkt an der Hirtenwiese ihr Ende. Dort führt der breite Weg wieder an das Ufer des Sees und die Wanderung geht weiter in nordwestliche Richtung. Auf diesem Uferweg erreicht man die “Wilfried-Langer-Eiche” mit dazugehörigem Gedenkstein.

Wilfried Langer war bis vor einigen Jahren der zuständige Revierförster dieses Waldgebietes.

An dieser Stelle vereint sich diese Wanderung mit der Tour Wanderung am Langen See und zur „Langer-Eiche“. Hat man diese Stelle erreicht, geht es ein kurzes Stück zurück des Weges bis zum letzten breiten Abzweig in den Wald. Auf diesem Weg wandert man leicht bergauf durch die Fischerheide. Durch die leichte Anhöhe ist ein schöner Blick nach unten auf die Naturverjüngungen zwischen den alten Kiefern geöffnet. Nach der Überquerung eines breiten schnurgerade verlaufenden Waldweges führt der Weg nach wenigen Metern wieder bergauf zur Ludwigshöhe. Nach dem Anstieg sind bereits die ersten Zäune der Ortschaft Müggelheim zu sehen. In einem leichten Linksbogen gelangt man entlang des Zaunes auf eine schmale asphaltierte Straße. Dort nach Nordosten (rechts) abbiegen und über den Ludwigshöheweg hinunter bis zum Müggelheimer Damm laufen. Hier endet die Wandertour und man kann mit dem Bus zurück fahren.