Wo steht der älteste Baum Berlins? – Im Tegeler Forst
Wo finde ich den höchsten Baum Berlins? – Im Tegeler Forst
Diesen Monat führt der Ausflugstipp in den Berliner Forst Tegel – Bereich des Reviers Tegelsee.
Beginn ist der U-Bhf. Tegel, von dem aus über die Straße Alt Tegel die Greenwichpromenade zu erreichen ist. Auf der Promenade verläuft der Weg in nördliche Richtung.
Nach der Überquerung des Tegeler Hafens und der Gabrielenstraße geht es “An der Malche” entlang. Kurz vor dem Zaun des Restaurants Waldhütte führt ein Abzweig nach rechts zur “Dicken Marie”. Nach ca. 50 Metern endet der Pfad direkt vor Berlins ältestem Baum – der Dicken Marie. Diese ca. 900 Jahre alte Eiche hat in 1,30 m Höhe einen Durchmesser von 2,10 m und einen Umfang von 6,65 m.
Zurück auf dem Uferweg und 20 m weiter befindet sich das Restaurant Waldhütte und ein Parkplatz. Von dort aus können diejenigen starten, die lieber mit dem Auto anreisen möchten.
Der Rundweg vom Parkplatz (Schwarzer Weg) beträgt ca. 7 km, für die ungefähr 2 Stunden benötigt werden.
Auf der anderen Seite des Schwarzen Weges beginnt der Mühlenweg, über den eine 90 ha große Referenzfläche betreten wird. Die Berliner Forsten sind FSC und Naturland zertifiziert. Diese Zertifizierung verpflichtet unter anderem dazu, dass auf 10% der Waldfläche jegliche Eingriffe unterbleiben müssen. Diese Referenzflächen dienen der Beobachtung, um das forstliche Handeln zu optimieren. (Weitere Informationen über die Zertifizierung finden Sie auf unserer Homepage in der Rubrik: Zertifizierung des Berliner Waldes.) Die Referenzfläche endet ungefähr an der ersten Schutzhütte.
Der Mühlenweg kreuzt die Konradshöher Straße, auf der die erste Möglichkeit besteht, mit der Buslinie 222 zurück zum U-Bhf. Tegel zu fahren.
Nach der Überquerung der Konradshöher Straße führt der Weg durch einen schönen Buchenbestand. 250 Meter weiter öffnet sich auf der linken Seite des Weges eine Windwurffläche, die im Juli 2002 bei einem starken Sturm entstanden ist. Die dort “geworfenen” Bäume sind bewusst nicht entfernt worden, um auch hier aus der Regenerierung durch Naturverjüngung zu lernen.
Einige Meter weiter befindet sich auf der rechten Seite des Weges der höchste Baum Berlins. Diese in Buchen eingebettete Lärche ist 1795 gepflanzt worden und war im August 2000 43 Meter hoch.
Folgt man dem Weg weiter in Richtung Westen, erscheinen auf der rechten Seite die Heiligenseer Baumberge. Diese Binnendünenlandschaft war früher französisches Manövergebiet. Am Ende dieses Gebietes schließt sich, in einer Senke, das Feuchtgebiet Lingenpfuhl an. Der Mühlenweg, der seinen Namen durch die Verbindung des Dorfes Heiligensee und der Mühle an der heutigen Karolinenstraße bekam, endet nach ca. 150 Metern und die Route wechselt vorbei an einem Waldspielplatz mit großer Schutzhütte auf den Försterweg. Der Försterweg, der – wie es zu erahnen ist – seinen Namen durch die Verbindung des Dorfes Heiligensee und der Försterei bekam, führt zurück zum Tegeler See. Nach ungefähr der Hälfte des Weges kreuzt wieder die Konradshöher Straße, dort besteht erneut die Möglichkeit, mit der Buslinie 222 zum S-Bhf Tegel zurückzufahren. Der aufmerksame Waldbesucher wird nach ca. 60 Metern in einer 45°-Wegabzweigung einen interessanten
Baumwuchs sehen, der nicht gleich auf den ersten Blick zu erkennen ist. (Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten.)
Der Weg, der sich nun immer mehr der Försterei nähert, stößt auf eine weitere Schutzhütte an einer Wildwiese. Hinter dieser Wiese an der nächsten Wegkreuzung verläuft die Route nach links. Vorbei an Informationstafeln über Bienen und Honig geht es in einem langgezogenen Bogen durch die Wildgehege. Auf der rechten Seite sind dort erst Muffelwild und dahinter Dammwild zu beobachten und auf der linken Seite Schwarzwild (Wildschweine).
An dieser Stelle besteht die Möglichkeit, einen Abstecher zum Restaurant Toulouse oder an den Badestrand zu machen. Sollte kein Badewetter sein, ist eine Pause am Strand mit Blick über den See lohnend. Nach einem erfrischenden Bad im Tegeler See oder auch nur einer kurzen Pause, geht die Tour ein Stück auf dem Schwarzen Weg in Richtung Norden weiter.
Nach ca. 300 Metern biegt die Route an einer gegabelten Buche nach rechts ab. Links des Weges befindet sich die Burgsdorfsche Anlage. Diese Anlage wurde von Friedrich August Ludwig von Burgsdorf 1789 als Pflanzgarten angelegt. (Ausführliche Informationstafeln sind am Schwarzen Weg, einige Meter nördlich nach dem Abzweig, zu lesen.)
Folgt man dem Waldweg in Richtung Wasser, stößt man schon bald auf eine Mauer, vor der die Route nach links abknickt. Die Mauer, an der nun der Weg entlang führt, verbirgt den Blick auf die Villa Borsig. Auf diesem Gelände befindet sich heute die Ausbildungsstätte und das Gästehaus des Auswärtigen Amtes. Erreicht der Weg die betonierte Zufahrtsstraße zur Villa Borsig, ist dies die Stelle, an welcher der Rundkurs langsam sein Ende findet. Auf der betonierten Straße geht es nun in nördliche Richtung, ein Stück bergauf zum Schwarzen Weg. Nach weiteren 250-300 Metern ist der Parkplatz am Restaurant Waldhütte wieder erreicht. Hier trennen sich die Wege derer, die mit dem Auto angereist sind und derer, welche die letzten 1,5 km zurück vorbei an der “dicken Marie” über die Greenwichpromenade zum U-Bahnhof Tegel laufen.