Schon zu Beginn der Wanderung wird das erste “W” – Wild- garantiert angetroffen.
Nach einem kurzen Fußweg von der Bushaltestelle bis zum Zugang in den Wald erreicht man eines der schönsten Wildgehege Berlins. In vier Gehegen sind Schwarz-, Dam-, Reh-, Rot- und Muffelwild zu beobachten. Gerade jetzt ist es sehr interessant, da einige Tierarten Nachwuchs bekommen haben. So zum Beispiel sieht man kleine Frischlinge und beim Muffelwild sind sogar Zwillinge zur Welt gekommen.
Auf einer Brücke über die Kuhlake, die die Wildgehege trennt, erreicht der Tierbeobachter einen Aussichtsturm, von dem aus man weit hinein in das Gehege schauen kann. Sollte wider Erwarten die ein oder andere Tierart nicht in der Nähe des Zaunes sein, lohnt sich auch auf dieser Wanderung ein Fernglas.
Beiderseits der Kuhlake verläuft der Wanderweg in Richtung Norden. Kurz vor der ersten Verbreiterung der Kuhlake vereinen sich beide Wege wieder zu einem. Flussabwärts auf der rechten Lakeseite kommt man immer wieder an Holzbänken vorbei, auf denen man bei einer Rast die Natur genießen kann.
Der gesamte Wanderweg ist mit der Markierung roter/grüner Kreis gekennzeichnet, die aber an manchen Stellen etwas verblasst sind. Auf der nördlichen Wegstrecke ist der grüne Punkt durch einen blauen ersetzt.
Einige Kilometer weiter nördlich trifft man auf die Kreuztränke, an der die Kuhlake vom Kreuzgraben gequert wird.
Die zahlreichen Gräben wurden von 1718 bis 1724 angelegt, um das vermoorte havelländische Luch zu entwässern. Der Kreuzgraben selbst wurde erst 1788 angelegt. Der Grundstein für die Vermoorung dieser Senke wurde um 1232 gelegt, als die Bürger der Stadt Spandau den nördlich verlaufenden Havelarm stauten, um den Wasserdruck zu erhöhen, der für eine Mühle benötigt wurde. Als 1723 noch die erste Schleuse gebaut wurde, war dies zusätzlich eine Stauung in der Senke des heute bekannten Radeland.
Die jahrelange Entwässerung dieses Gebietes hatte aber Auswirkung auf den Grundwasserspiegel von Berlin. Kurzerhand wurden die Entwässerungsgräben zu Bewässerungsgräben. Durch die Kuhlake wird Havelwasser in die Gräben gepumpt, das ins Grundwasser versickert.
Die Wanderung geht weiter in Richtung Norden durch einen Birken-, Ahornbestand. Im Frühjahr wird der Waldboden in diesem Teil des Waldes mit tausenden Buschwindröschen bedeckt. Auf der linken Seite, abseits des Weges, erreicht man den Gedenkstein zur Kronprinzenbuche. Das Totholz der dort stehenden Weißbuche erinnert an einen Waldbrand am 16. April 1881, bei dessen Bekämpfung der Kronprinz “hülfreiche Hand” anlegte.
Dem Wanderweg folgend, wird der nördlichste Punkt dieser Wanderung erreicht. Bei einem kurzen Abstecher auf dem Waldweg nach Westen an den Waldrand hat man einen schönen Blick über die Wiesen in den Eiskeller.
Nun geht es zurück in südöstliche Richtung auf einem befahrbaren Forstweg, den der Wanderer aber am nächsten Abzweig in südwestliche Richtung wieder verlässt. Auf der linken Seite öffnet sich schon bald der Blick auf eine große Wiese, mit einer großen freistehenden Buche. Der nächste Abzweig nach Süden führt diese Tour über die Wiese und wieder hinein in den Wald. Nach einem langgezogenen Bogen durch den Wald öffnet sich erneut der Wald mit einem schönen Blick auf eine weitere Wiese. Weiter nach Süden stößt man wieder auf den Kreuzgraben, den man über eine Brücke überquert. Der Weg schlängelt sich durch einen alten Baumbestand, bis er auf eine deutlich jüngere Schonung trifft. Es geht direkt hindurch und nach der Querung eines breiten Forstweges liegt der Natternteich vor einem. Auf einer Gruppe von Holzbänken lohnt sich auch hier wieder das Verweilen mit Blick auf den Teich.
Hundert Meter weiter ist der Oberjägerweg zu sehen, auf dem nach links (Nordosten) abgebogen wird. Auf diesem Weg pendelte der Oberjäger zwischen den Höfen Potsdam und Oranienburg.
Auf der rechten Seite des Weges liegt der Erlenteich, der seinen Namen durch die Erleninsel erhalten hat. Direkt hinter dem Teich zweigt der Wanderweg nach rechts (Südosten) ab. Auf diesem Wege ist linker Hand schon bald wieder die Kuhlake zu sehen. An der Stelle, an der der Weg sich gabelt, wählt man bitte den linken – in Wassernähe bleibenden – Weg. In einem kleinen Versatz überquert man erneut einen breiten Forstweg und läuft direkt auf eine alte Buche zu. An dieser Buche bitte nach rechts (Süden) abzweigen, um in einem erneut langgezogenen Bogen direkt auf den Zaun des anfangs erwähnten Wildgeheges zu stoßen. Auf dem Weg entlang des Zaunes läuft man nach links direkt auf die Kuhlake zu. Diese Stelle wird dem aufmerksamen Wanderer bekannt vorkommen. Nun befindet man sich wieder an der Kuhlake zwischen den Wildgehegen, an denen noch einmal das Wild beobachtet werden kann. Wer nach so viel frischer Luft und Bewegung sich stärken will, ist
an der Bushaltestelle Johannesstift in “Heidis Landgasthaus” herzlich willkommen. Bei schönem Wetter ist der Gastgarten ein schöner Ort des Verweilens.
Übrigens: Der Name Radeland wurde abgeleitet von Rodeland. Der Stadtforst wurde Ende des 18. Jahrhunderts durch ca. 3000 Stück Vieh beweidet. Die Hütungsberechtigten waren die Stadt Spandau, das königliche Amtsdorf Neuendorf und die Kämmerei Staaken. Durch die Beweidung wurden immer mehr Flächen gerodet, wodurch der Name geprägt wurde.