Die Gasversorgung in Deutschland ist laut Bundesnetzagentur (BNetzA) stabil und die Versorgungssicherheit gewährleistet. Die Ausgangssituation zu Beginn der Heizperiode war deutlich besser als im Jahr zuvor. Zum einen konnten die Einspeisemöglichkeiten aus LNG-Anlagen (Flüssiggas) erweitert und die ausbleibenden Gasflüsse aus Russland durch Gaslieferungen aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien kompensiert werden. Zum anderen lagen die Füllstände der Gasspeicher zu Beginn der Heizperiode bei 100,03 Prozent, was ganz wesentlich durch die Einsparungen im vorherigen Winter von rund 20 Prozent ermöglicht worden war. Damit ging Deutschland genauso wie vor einem Jahr mit vollen Gasspeichern in die kältere Jahreszeit.
Für eine vollständige Entwarnung ist es aber zu früh. Die Alarmstufe des Notfallplans Gas, die seit dem 23. Juni 2022 gilt, bleibt vorerst bestehen. Ein Stopp der verbleibenden russischen Gaslieferungen nach Südosteuropa würde es erforderlich machen, dass der Gasbedarf dieser Staaten bei einer Mangellage innerhalb der EU mitgedeckt wird. Gleichzeitig muss genug LNG auf dem Weltmarkt verfügbar sein, da Deutschland und Europa zu ca. 40 Prozent von Flüssiggas abhängig sind. Das Sparen von Gas bleibt darum weiterhin wichtig.
Ein sparsamer Gasverbrauch lohnt sich angesichts der weiterhin höheren Gaspreise auch finanziell: Die Einsparungen zwischen Oktober 2022 und September 2023 haben die Kosten für einen Durchschnittshaushalt um rund 440 Euro reduziert.