Lagebild zur Energieversorgungssicherheit im Land Berlin

Gasspeicher

Stand: 09.04.2024

Mit dem regelmäßigen Lagebild informiert die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe über den Sachstand und die Einschätzung zur Energieversorgungssicherheit im Land Berlin.

Aktuelle Situation

Ausführliche Erklärungen und Hintergründe zu diesen Angaben finden Sie täglich aktualisiert auf der Seite der Bundesnetzagentur.

Die Energieversorgung Berlins ist in allen Sektoren stabil. Mit Mangellagen bei der Gas- und Stromversorgung wird derzeit nicht gerechnet.

Der Gesamtspeicherstand in Deutschland liegt aktuell bei 67,89 %.

Speicherfüllstände: stabil
Speicherfüllstände: stabil
Gasverbrauch: angespannt

Zur Erstellung des Lagebilds ist der Senat fortlaufend mit Netzbetreibern, Versorgungsunternehmen sowie Landes- und Bundesbehörden, mit Ministerien und allen Branchen im engen Austausch. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe beschäftigt sich kontinuierlich mit allen aktuellen Fragestellungen rund um Energieversorgungssicherheit.

Situation in der Gasversorgung

Die Gasversorgung in Deutschland ist laut Bundesnetzagentur (BNetzA) stabil und die Versorgungssicherheit gewährleistet. Die Ausgangssituation zu Beginn der Heizperiode war deutlich besser als im Jahr zuvor. Zum einen konnten die Einspeisemöglichkeiten aus LNG-Anlagen (Flüssiggas) erweitert und die ausbleibenden Gasflüsse aus Russland durch Gaslieferungen aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien kompensiert werden. Zum anderen lagen die Füllstände der Gasspeicher zu Beginn der Heizperiode bei 100,03 Prozent, was ganz wesentlich durch die Einsparungen im vorherigen Winter von rund 20 Prozent ermöglicht worden war. Damit ging Deutschland genauso wie vor einem Jahr mit vollen Gasspeichern in die kältere Jahreszeit.

Für eine vollständige Entwarnung ist es aber zu früh. Die Alarmstufe des Notfallplans Gas, die seit dem 23. Juni 2022 gilt, bleibt vorerst bestehen. Ein Stopp der verbleibenden russischen Gaslieferungen nach Südosteuropa würde es erforderlich machen, dass der Gasbedarf dieser Staaten bei einer Mangellage innerhalb der EU mitgedeckt wird. Gleichzeitig muss genug LNG auf dem Weltmarkt verfügbar sein, da Deutschland und Europa zu ca. 40 Prozent von Flüssiggas abhängig sind. Das Sparen von Gas bleibt darum weiterhin wichtig.

Ein sparsamer Gasverbrauch lohnt sich angesichts der weiterhin höheren Gaspreise auch finanziell: Die Einsparungen zwischen Oktober 2022 und September 2023 haben die Kosten für einen Durchschnittshaushalt um rund 440 Euro reduziert.

Situation beim Strom

Die Stromversorgung ist zum jetzigen Stand sichergestellt. Ein Ausfall der Stromversorgung oder Störungen der Netze sind in diesem Winter unwahrscheinlich. Die Stabilität des bundesweiten Stromnetzes wird laufend überwacht und die Netzbetreiber verbessern das Stromnetz stetig durch Modernisierung, Erhöhung der Sicherheit und kontinuierlichen Ausbau.

Die Netzbetreiber bereiten sich stetig auf den unwahrscheinlichen Fall einer Überlastung der Stromnetze vor. So könnte etwa ein zahlreicher Einsatz von elektrisch betriebenen Heizungen wie Heizlüfter oder Infrarotheizungen in einer Gasmangellage die Netzstabilität gefährden. In diesen Fällen könnten zeitlich und räumlich begrenzte Stromabschaltungen zum Schutz der Netze notwendig werden. Die Bundesnetzagentur und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) weisen weiterhin darauf hin, dass die Beheizung mit Strom selbst bei höheren Gaspreisen deutlich teurer ist.

Situation bei Kohle und Öl

Die Versorgung mit den Energieträgern Steinkohle und Öl ist sichergestellt. Die gesetzlichen Reserven sind aufgefüllt. Seit August 2022 ist ein Kohleembargo gegenüber Russland in Kraft. Des Weiteren gelten Embargos gegen russisches Öl aus Tankern und Pipelines sowie für russische Mineralölprodukte.

Ein großer Teil der ostdeutschen Bundesländer und auch die Hauptstadtregion werden mit Produkten wie Benzin, Kerosin und Öl von Raffinerien in Schwedt und Leuna beliefert, die wiederum einen Großteil des Rohöls über die Druschba-Pipeline aus Russland bezogen. Die Raffinerie in Leuna hat bereits vertraglich alternative Lieferquellen sichergestellt. Seit dem 5. Dezember 2022 wird Schwedt in steigendem Maße über Pipelines aus Rostock und Danzig mit Rohöl versorgt und ist damit in der Lage vollständig zu produzieren. Der Bedarf für die Region ist gedeckt.

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