Energie sparen: Tipps für Bürger:innen

Waschmaschine mit Energielabel

Die Energieversorgung in Berlin ist aktuell stabil. Dennoch lohnt sich Energiesparen immer – ganz unabhängig von Krisensituationen:

  • Sie sparen Geld.
  • Sie schonen Ressourcen.
  • Sie schützen das Klima.

Droht Ihnen aufgrund der hohen Energiepreise trotz aller Bemühungen eine Verschuldung, bieten alle Berliner Bezirke staatlich anerkannte Schuldner:innen- und Insolvenzberatungsstellen. Darüber hinaus bietet die Berliner Verbraucherzentrale eine gesonderte Energieschuldenberatung an.

Mit einfachen Maßnahmen können Sie zu Hause oft viel Energie einsparen. Das größte Potenzial liegt beim Heizen. Im Schnitt werden hier 73 Prozent der Energie eines Haushalts verbraucht. Aber auch beim Stromverbrauch haben kleine Veränderungen eine große Wirkung. Fast ohne Verzicht schonen Sie Ihren Geldbeutel und leisten einen Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz. Folgende Energiesparmaßnahmen können Sie persönlich ergreifen.

Tipps zum Energiesparen im Haushalt

Heizung

Gas: Richtig und sparsam heizen

Ihr Heizverhalten stellt eine maßgebliche Stellschraube Ihres Energieverbrauchs dar. Ein guter Anfang ist, sich die Heizkörper anzusehen. Sie sollten Ihre Heizkörper regelmäßig entlüften. Denn je mehr Luft sich im Heizkreislauf befindet, desto mehr Energie wird benötigt, um die eingestellte Temperatur zu erreichen. Räumen Sie die Heizkörper frei. Möbel oder Gardinen verhindern, dass sie die Wärme bestmöglich an die Raumluft abgeben können.

Versuchen Sie, wenn möglich die Temperatur zu senken. Zur Orientierung: Das Umweltbundesamt empfiehlt eine Raumtemperatur im Wohnbereich von nicht mehr als 20 Grad tagsüber. Nachts liegt der Wert bei 18 Grad Celsius. Prüfen Sie, ob die Heizung nachts und in ungenutzten Räumen ganz ausgeschaltet werden kann. Das ist oft bei gut gedämmten Gebäuden der Fall. Wenn Sie Rollläden haben, sollten Sie diese über Nacht schließen. Auch geschlossene Vorhänge halten die Wärme in der Wohnung.

Programmierbare Thermostate helfen ebenfalls dabei, Gas und Heizkosten zu sparen. Die intelligente Steuerung sorgt dafür, dass Räume nur wenn gewünscht und nur so stark wie nötig erwärmt werden. Wenn Sie die Möglichkeit haben, können Sie die Thermostate selbst austauschen. Sie werden genauso montiert wie herkömmliche, manuelle Thermostate. Bei der Gastherme selbst gibt es oft Optimierungspotenzial. Sie sollte regelmäßig von einem Fachunternehmen gereinigt und eingestellt werden.

Zum sparsamen Heizen gehört auch, richtig zu lüften. Statt das Fenster auf Kipp zu stellen, stoßlüften Sie besser mehrmals am Tag – im Winter zwei bis drei Mal täglich und für nicht mehr als fünf Minuten. Wer tagsüber zu Hause ist, lüftet drei bis fünf Mal pro Tag. Beim Querlüften wird die Luft besonders schnell ausgetauscht. Drehen Sie die Heizung vor dem Stoßlüften herunter und öffnen Sie die Fenster so weit wie möglich.

Hinweis: Seit Oktober 2022 sind Eigentümer:innen von Gebäuden mit Gasheizung dazu verpflichtet, eine Heizungsprüfung durchzuführen.

Kaminofen

Alternative zur Gasheizung: Hinweise zu Heizlüftern, Kaminen und Kohleöfen

Angesichts hoher Gaspreise erwägen Verbraucher:innen mitunter, auf alternative Heizquellen zu setzen. Diese sind jedoch nicht grundsätzlich kostengünstiger.

Wer auf Heizlüfter, Ölradiator oder Infrarotheizung setzt, um die Wohnung statt mit Gas mit Strom zu beheizen, sollte einiges bedenken. Das Heizen mit Strom ist derzeit weiterhin deutlich teurer als das Heizen mit Gas. Heizlüfter sind zudem ineffizient und nur für kleine Bereiche geeignet. Auch mit Infrarotheizungen kann man nicht die ganze Wohnung heizen. Darüber hinaus ist das Berliner Stromnetz nicht auf eine größere Anzahl zeitgleit genutzter Stromheizungen ausgerichtet. Werden zu viele elektrische Heizungen parallel genutzt, könnten diese die Stromnetze überlasten.

Möchten Sie mit Holz oder Kohle als Alternative heizen, sind ebenfalls einige Punkte zu beachten. Waren Kamin oder Kachelofen seit einiger Zeit außer Betrieb, müssen Sie ggf. zunächst Ihre:n Vermieter:in um Einverständnis bitten. Anschließend müssen Schornstein und Anlage von eine:r Schornsteinfeger:in zur Nutzung freigegeben werden. Selbiges gilt, wenn Sie einen neuen Holzofen einbauen lassen möchten, wobei hier im Regelfall mehrere Abnahmen notwendig sind. Auch, wenn der Kamin oder Ofen nur über den Sommer nicht genutzt wurde, sollte der Schornstein vor Inbetriebnahme geprüft und ggf. gereinigt werden. Bedenken Sie, dass Holz- und Kohleöfen mehr Feinstaub produzieren als Gasheizungen. Gemäß Bundesimmissionsschutzverordnung sind Grenzwerte und weitere Auflagen einzuhalten. Weiterhin sollten Sie einen Kohlenmonoxid-Melder während der Heizperiode aufstellen.

Dusche

Warmwasser: Den Verbrauch senken

Auch beim Warmwasserverbrauch besteht Einsparpotenzial. Wenn Sie können, reduzieren Sie die Kesseltemperatur auf 60 Grad Celsius. Standardmäßig wird das Wasser auf 70 Grad erhitzt, um Legionellen abzutöten. Damit die Unbedenklichkeit des Wassers auch bei 10 Grad weniger gewährleistet ist, erhöhen Sie die Speichertemperatur einmal wöchentlich kurzzeitig auf 70 Grad Celsius.

Wer nur morgens und abends zu Hause ist, kann die heizungsinterne Zeitschaltuhr so einstellen, dass das Wasser nur dann erwärmt wird, wenn es tatsächlich gebraucht wird statt immer wieder und rund um die Uhr. Auch bei der Zirkulation des Warmwassers geht viel Energie verloren. Wer kann, unterbindet daher zweitweise oder vollständig die unnötige Wasserzirkulation. Auch ein Absenken der Zirkulationstemperatur ist manchmal möglich.

Duschen ist wassersparender als ein Vollbad. Wassersparende Duschköpfe leisten einen zusätzlichen Beitrag zum Energie- und Wassersparen. Wasserhähne mit Perlatoren sind ebenso empfehlenswert wie das Händewaschen mit kaltem Wasser. Solange Sie Seife benutzen und die Hände so gründlich einseifen wie sonst auch, werden die Hände genauso sauber wie mit warmem Wasser.

Steckdose

Strom: Der richtige Umgang mit Verbrauchern

Um Strom zu sparen, können Sie einen Blick auf die vielen Stromverbraucher im Haushalt werfen, deren Einstellungen anpassen oder einzelne Geräte austauschen.

Kühl- und Gefrierschränke brauchen recht viel Strom. Beim Kühlschrank ist eine Temperatur von 7 Grad Celsius ausreichend. Der Tiefkühlschrank sollte auf -18 Grad Celsius eingestellt sein, damit die Lebensmittel nicht verderben. Tauen Sie letzteren regelmäßig ab, denn eine dicke Eisschicht erhöht den Stromverbrauch erheblich. Spülmaschine und Waschmaschine sollten nur voll beladen laufen. Das Wäschetrocknen auf Wäscheständer oder Wäscheleine ist die kostenlose Alternative zum Trockner.

Schalten Sie Standby-Geräte ganz aus. Ist der Stecker schwer zu erreichen, helfen schaltbare Steckdosenleisten und Zeitschaltuhren. Laptops und Tablets brauchen weniger Strom als Desktop-PCs, Smartphones sind noch viel sparsamer. Lassen Sie den Fernseher so oft wie möglich ausgeschaltet. Das spart eine Menge Strom – vor allem abends und nachts, wenn keine Solarenergie ins Netz eingespeist werden kann.

Tauschen Sie alte Glühbirnen und Energiesparlampen gegen LED-Leuchtmittel aus. Überlegen Sie, ob Sie alte Geräte in Ihrem Haushalt durch neue Produkte ersetzen können. Diese sind oft deutlich energieeffizienter. Unter Umständen können Sie ein Balkonkraftwerk installieren. Hierzu muss Ihr:e Vermieter:in jedoch ein Einverständnis geben. Die steckerfertige Solaranlage muss bei der Bundesnetzagentur und beim eigenen Netzbetreiber angemeldet werden.

Fenster in einem Altbau

DIY: Energie sparen mit wenig Aufwand

Auch wer handwerklich nur mäßig begabt ist, kann schon mit kleinen Veränderungen im Handumdrehen in Wohnung oder Haus Energie einsparen. Die folgenden Do-it-yourself-Ideen sind reversibel und brauchen keine Erlaubnis von Vermieter:innen.

Spezielle Fensterfolien schaffen eine zusätzliche Isolationsschicht auf dem Glas und sorgen vor allem bei Einfachverglasung oder alten Doppelglasfenstern für zusätzliche Dämmung. Die Thermofolien werden in der Regel mit doppelseitigem Klebeband auf das gereinigte Fenster geklebt und mithilfe eines Föhns geglättet. Folien und Klebereste können später mit Spülwasser und einem Glasschaber spurlos vom Fenster abgelöst werden.

Die Wand hinter dem Heizkörper zu dämmen, spart ebenfalls Energie. Das geht sogar, ohne den Heizkörper dafür abzunehmen. Für diese DIY-Energiesparmaßnahme benötigen Sie entweder Dämmtapete oder eine metallbeschichtete Luftpolsterfolie sowie doppelseitiges Klebeband. Reicht der Platz hinter dem Heizkörper aus, können Sie die Nische auch mit zwei Lagen Folie oder Tapete dämmen. Das Projekt erfordert vier Hände und etwas Geschick.

Ritzen an Fenstern und Türen abzudichten ist immer eine gute Idee. Zugluftstopper und Dichtungsband aus dem Handel halten nicht nur die Wärme drinnen, sondern auch Zugluft, Kälte, Staub, Lärm und Insekten draußen. Poröse Fensterdichtprofile können vom Glaser erneuert werden. Oft zahlen sogar Vermieter:innen dafür. Ist das nicht der Fall, können spezielle Dichtungsbänder zum Einsatz kommen. Ein dicker Vorhang aus Stoff oder Thermovorhänge machen ebenfalls einen Unterschied.

Weiterführende Informationen

Topf auf Gasherd

Energieberatung für Verbraucher:innen

Gut beraten durch die Energiekrise: Das Land Berlin bietet mit starken Partnern ein umfangreiches Beratungsangebot an. Hier finden Sie Anlaufstellen in allen Berliner Bezirken. Weitere Informationen

Heizung

Tipps zum effizienten Heizen der Bundesregierung

Informationen der Bundesregierung mit weiterführenden Hinweisen für das effiziente Heizen. Weitere Informationen

Online-Beratung

Hilfen und Entlastungspakete

Die steigenden Energiepreise stellen zahlreiche Haushalte vor erhebliche Herausforderungen. Sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene wurden Entlastungen und Härtefallregelungen beschlossen. Weitere Informationen

Wohnungen

EnergieEinsparInitiative Berlin

Die EnergieEinsparInitiative Berlin ist ein Zusammenschluss von Unternehmen und Institutionen, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Verbrauchern das Energiesparen so einfach wie möglich zu machen. Weitere Informationen

Steckdosenleiste

Energiesparladen

Im Energiesparladen finden verschiedene Veranstaltungen rund um das Thema "Energie sparen" statt. Weiterhin können Sie sich von Mittwoch bis Samstag beraten lassen. Weitere Informationen

Smartphone

FAQ

Notfallplans Gas, Energiepreispauschale und Gasumlage: Fragen und Antworten zur Energiekrise. Weitere Informationen