Das Kammergericht hatte seinen Ursprung in der Lindenstraße, aus Platzgründen wurde von 1909 bis 1913 an der Elßholzstraße (am früheren botanischen Garten) ein neues Gebäude errichtet.
Das in norddeutschem Barockstil erbaute Gebäude besteht aus Sandstein und Basaltlava. Ihr elementares Kernstück ist das Treppenhaus, welches erhabene Großartigkeit des Rechts in das Bewusstsein der dort Eintretenden rufen soll. Das Kammergericht ist das älteste deutsche Gericht (erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1468), welches ohne Unterbrechungen gearbeitet hat.
Der Kleistpark war nach Ende des zweiten Weltkrieges komplett zerstört und wurde erst 1945 wieder hergerichtet. Das Kammergericht hat den Krieg so gut wie unbeschadet überstanden, weshalb es als Sitz des Alliierten Kontrollrates genutzt wurde. Im Kammergericht befand sich der Sitz der Luftsicherheitszentrale (alliierte Behörde), wobei jede alliierte Besatzungsmacht seinen eigenen Raum besaß.
Nach der Wiedervereinigung und dem Abzug der Alliierten diente das Haus mehreren juristischen Institutionen als Verwaltungssitz und steht seit Juni 1993 unter Denkmalschutz. Es ist das höchste Berliner Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit und das Oberlandesgericht Berlins.