Nach dem Ausbau Spandaus zur Festungsstadt im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) begann eine weitere wichtige Etappe der Entwicklung des Festungsbaus in der Mitte des
19. Jahrhunderts, als der preußische Staat seine Rüstungsindustrie in die Havelstadt verlegte und zu deren Sicherung neue Befestigungsanlagen benötigte. Es entstand eine umfangreiche Bastionärsbefestigung mit vorgelagerten Schanzen, die auch die Vorstädte umschloss.
Will man sich heute von diesen Festungswerken ein Bild machen, ist ein Spaziergang zu der unweit des Rathauses Spandau an der Ruhlebener Straße, versteckt inmitten einer Schrebergartenkolonie, gelegenen Burgwallschanze zu empfehlen. Sie war Teil der Stresowbefestigung, die zum Schutz von Geschützgießerei, Artillerie-Werkstätten und Zündhütchenfabrik errichtet worden war. Die Burgwallschanze wurde 1855 bis 1862 erbaut. Nur ihr Kernwerk, das Reduit, ist nach der Entfestigung der Stadt erhalten geblieben. Heute wird in dem Gebäude privat eine kleine Kultureinrichtung betrieben. So können Besucher der dort stattfindenden Veranstaltungen einen Blick in das Innere des interessanten Bauwerks werfen. Eine andere Nutzung ist hier zunächst nicht geplant, jedoch wäre eine weitere Öffnung des Gebäudes zum Beispiel für Führungen wünschenswert.
Ort:
Östliches Havelufer, südlich der Ruhlebener Straße, 13597 Berlin