Er würde nie jemanden zu Fuß über die Alpen schicken, dafür schreibt er Samstag Nachmittags viel zu gerne Hygienekonzepte auf seinem Balkon.
Konzepte braucht er eigentlich nicht, er hat nämlich nen Plan. Planen tur er von der Tanz WM, bis zum Spandauer Sportlerball irgendwie alles. Obwohl er mit Bällen nicht viel anfangen kann, denn er sagt, Wäre Tanzen einfach, wäre es Fußball. So ist er lediglich 1.Bespaßer im Vorstand, Halb –Spandauer, beruflich Durchgereichter und Maltretierer für seine Umwelt – als positiver Quell an Ideen, Anschieber und positiv verrückter Vereinsliebhaber und das mit Salsa, Standard und Latein.
Vorgeschlagen für die goldene Spandauer Ehrennadel 2021 – Thorsten Süfke
Das auch Menschen in meinem Alter für ihr Engagement in Spandau ausgezeich-net werden, war mir bis jetzt neu und für diese Entscheidung kann man der Fin-dungskommission nur Danken. Ich würde ja gern sagen, lassen Sie uns das nächs-tes Jahr ähnlich machen, aber da werde ich wohl mit ganz anderen Menschen an einem Tisch sitzen.
Vor dem Gespräch mit Thorsten Süfke war ich in freudiger Erwartung und mit allen angemessenen Respekt vor allen älteren Preisträgern neugierig, was ich erfahre wenn Kindheit und Erwachsenwerden nicht von Kriegswirren, Verzicht und der gu-ten alten Zeit geprägt sind. Mitunter hat der Sport – Club Siemensstadt auch meine Kindheit geprägt, als Fußballer und als Ort, wo ich schwimmen gelernt habe, was mich noch neugieriger auf Thorsten Süfke macht.
Nach unserem Gespräch werde ich vor dem Sport-Club-Siemensstadt stehen und lächeln. Hätte ich mit Thorsten Süfke telefoniert hätte ich gesagt, der Mann ist 66 Jahre und hat gut 100 Jahre Vereins-und Institutionserfahrung – ich saß ihm aber auf der Terrasse des Sport-Clubs gegenüber.
Ich muss über die Formulierung in meinen Gedanken schmunzeln aber ich werde das Gefühl nicht los, den Strategie und Analytik -Professor des Spandauer Ehren-amts kennengelernt zu haben.
Rastlos, randvoller Ideen und restlos symapthisch!
Thorsten Süfke wird leider am 26.08.1976 in Charlottenburg geboren – aber trotz alledem nachträglich nochmal einen warmen Spandau-Applaus zum Ehrentag.
Er nennt die Gropiusstadt und seine Hochhausschluchten sein Zuhause und ist auch noch mit dem Drahtesel an der „Berliner Mauer“ entlanggeradelt. Seine Eltern arbeiten in einer Bank – einen Umstand der auch ihm zu Teil werden wird.
Schule ist irgendwie schnödes Beiwerk, der kleine Thorsten hat sich nicht Tod ge-macht, beteuert er. Die jungen Jahre sind für ihn eher unspektakulär, aber umso spannender für seine Erziehungsberechtigten, die er mit gemeinen Sportarten-Hobbing etwas quält. Schwimmen, Fußball, Reiten, Geräteturnen, Hockey, Basket-ball und Tanzen. Seine Oma ist dem positiven Grundgedanken dass „der Kleine“ noch ruhiger wird verhaftet, seine Mutter hat es aufgegeben – und glauben Sie mir es wird schlimmer. Thorsten hat einen unbändigen Antrieb, im positivsten Sinne, der ihn bis heute begleitet und seine engste Umgebung nicht immer in freudige Ekstase bringt.
Unwissenheit, Ungeklärtes und auch Unwichtiges machen ihn schlichtweg nervös – bis heute. Sich auf eine Sache konzentrieren – unvorstellbar. Der Anfang 20-Jährige will durchdringen, verstehen und auch inhaltlich an Schrauben drehen.
Beruflich wird er in ein Feld einsteigen, das ihm Vielfalt bietet. BGB, HGB, Finanz-buchhaltung, Abrechnung, juristische Verhältnisse – er wird in einer Bank Karriere machen und in seiner Freizeit mit Bachata, Bauchstreichler und Boogie Woogie umgehen.
Tanzen ist eine seiner Leidenschaften, auch wenn er damit nur richtig angefangen hat, weil er sonst seine Freunde nicht mehr gesehen hätte. Doch bald ist klar, dass es für die internationale Spitze nicht ganz reichen wird, Thorsten ist Realist und wird zukünftig die ehrenamtliche Vereinswelt in Spandau langfristig prägen und vor allem gestalten – nicht als Eintänzer, aber als organsisatorischer, strategischer und vor allem kreativer Kopf auf der Vorstandsebene.
Das ihm diese Auslastung nur bedingt befriedigt können sich denken, da verwun-dert es nicht das er mit 21 Jahren, das erste mal Vereinsvorstand wird. Zukünftig wird er bei allen seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten der Jüngste sein und immer Anklang mit einer authentischen geraden Art finden. Alte Recken des vorständi-schen Vereinslebens haben immer etwas in ihm gesehen und Weisheiten weitge-geben. „Positioniere dich klar, damit die Leute wissen woran Sie sind!“ Heute trägt er diese Werte, die damit verbundene Motivation und die unkonventionelle, etwas tak-tisch strategische angehauchte, Art selber weiter – nicht mehr als Lernender, son-dern als Vorbild.
Private Fragen umschifft er sympathisch gekonnt. Er reist gerne mit Freunden, schafft es auch mal ne Stunde semihalbstill auf seinem Balkon zu sitzen, wohnt in Neukölln und fühlt sich schon als Halbspandauer.
Thorsten Süfke gibt mir Sätze wie: „Der Sport ist meine Familie!“ oder „Wäre tanzen einfach, wäre es Fußball“!
Antrieb und Ehrgeiz spiegelt eine Anekdote aus dem Jahr 2018 wieder, in dem Süffke ein Jugendtanzpaar des SCS betreut. Im März feiert dieses die Deutsche Meisterschaft und kriegt danach bei Turnieren sprichwörtlich nichts mehr aufs Tanzparkett. Nicht die beste Vorbereitung für die Jugend-Tanz WM Riga im Dezem-ber.
Empathie, harte Arbeit und psychologische Unterstützung lösen aus, als er das sagt leuchten seine Augen, das das Paar das Turnier seines Lebens tanzte und den 2.Platz feiert wie den Ersten. „Das hat mich gefreut“, sagt er fast unspektakulär, aber genau das spiegelt Ihn wieder. Er steht meist in der ersten Reihe, auch wenn das garnicht sein Naturell ist, aber dieser Sieg war auch seiner.
Motivator, kreativer Kopf , Überzeugungstäter, um für und mit den Menschen Dinge anzupacken und etwas zu bewegen.
Immer dabei der Sport-Club-Siemensstadt. 1992 tanzt Thorsten schon ehrenamtlich durch den OTK-Schwarz-Weiß 1922, der übrigens nächstes Jahr stolze 100 Jahre alt wird. 2004 fusioniert der Klub mit dem Sport Club Siemensstadt, wo er Kassen-wart, Beisitzer, Jugendwart und Abteilungsleiter war.
2012 wird er Vorsitzender für Freizeit-, Breiten- und Leistungssport im Vorstand des Vereins und macht sich mit Veranstaltungen,wie SCS Meisterehrungen, dem Spandauer Sportlerball und der international anerkannten und größten deutschen Tanz Großveranstaltung „Das Blaue Band an der Spree“ von sich und Siemensstadt reden. Folglich wird er 2015 Präsident des Landes-Tanz-Verband und ist Team Cap-tain Deustchland bei den Jazz- und Modern Dance Weltmeristerschaften, wo er be-treut sowie welch Wunder Verantwortung überrnimmt, der Taussendsassa des Eh-remats. Doch wie sagt man so schön, Titel sind Schall und Rauch.
Thorsten will bewegen, antreiben und gestalten.
Wie beim moderieren des „Spandauer Sportlerballs“ ist er ein wenig das Gesicht des Vereins, auch wenn ihm schnell aufgefallen ist, das er nicht der Witzige ist, sondern eher der sympathisch Seriöse, auch wenn er sich als Vorstand als 1. Bespaßer empfindet und seine Vorzimmerdame ironisch sarkastisch von Krankheit spricht, wenn mal an einem Tag keine E-Mail ins Postfach flattert.
Als ich ihn frage, ob er auch mal zurückschaut oder die Fahrt grundsätzlich nur im hohen Tempo nach vorne geht, sagt er „Zukunft braucht Herkunft“, fast literarisch, um mir dann wieder eine Schmunzelanekdote zu präsentieren. Tanzveranstaltun-gen werden filmisch archiviert und mit Archivaren muss man sich immer gut stellen, sonst können Sie dich aus der Geschichte tilgen.
Aus Spandaus Geschichte bist du nicht mehr wegzudenken.
Für einen der Spandau internationalen Glanz verschafft, der unseren Ruf in Sa-chen Sport untrennbar mit dem SC-Siemensstadt verknüpft hat und für seine Über-zeugungen und Ideen täglich eintritt, diese verteidigt, präsentiert und noch viel wichtiger umsetzt – Meinung und klare Haltung verdienen Respekt und höchste Anerkennung – Tugenden die es nicht mehr oft gibt.
Auf das deine Freunde weiter erfolgreich sind, dich auch mal sprichwörtlich runter-zubringen, das die Gabe auf Knopfdruck in den Entspannungsmodus zu gelangen erhalten bleibt und das die diesjährige WM in Polen erfolgreich wird – obwohl was erzähle ich du bist ja dabei, also wird sie erfolgreich.
Die goldene Spandauer Ehrennadel 2021 für Thorsten Süfke.