CO2-neutrale Verwaltung im Bezirksamt Spandau

Aufschrift CO2-neutrale Verwaltung

Spätestens bis zum Jahr 2045 soll Berlin klimaneutral werden. Die Senats- und Bezirksverwaltungen sollen schon bis 2030 weitgehend CO2 neutral organisiert sein. Die Mitarbeitenden der Berliner Verwaltung und somit auch des Bezirksamts Spandau sind gesetzlich verpflichtet, beim Klimaschutz mit gutem Vorbild voranzugehen. Der „Maßnahmenplan CO2 neutrale Landesverwaltung Berlin“ zeigt viele Möglichkeiten auf wie die Berliner Verwaltungen dieses Ziel ganz konkret erreichen können. Emissionen, die bis 2030 von der Verwaltung nicht vermieden werden, müssen entsprechend kompensiert werden. Der Maßnahmenplan untergliedert sich in vier Handlungsbereiche: Organisation & Kommunikation, Energieverbrauch im Gebäude, Mobilität sowie Beschaffung & Ressourcenverbrauch. Ausgewählte aktuelle Aktivitäten des Bezirksamts Spandau zur Minderung der Treibhausgase im Verwaltungsbetrieb für diese Handlungsfelder sind im Folgenden beschrieben.

Grünes Blatt mit zwei Sprechblasen

Organisation & Kommunikation

Die Stabsstelle Nachhaltigkeit & Klimaschutz ist seit 2021 zentral beim Büro der Bezirksbürgermeisterin angesiedelt. Das Team der Stabsstelle initiiert und koordiniert Maßnahmen auf dem Weg zur CO2-neutralen Verwaltung. Zugleich erfolgt über die Stabsstelle auch die Kommunikation und Information zum Ziel CO2-neutrale Verwaltung bis 2030 und den bezirklichen Klimaschutzaktivitäten innerhalb der Verwaltung. Dazu wird in regelmäßigen Abständen ein Rundbrief an alle Mitarbeitenden mit aktuellen Projekten, Informationen zu Klimaschutzmaßnahmen und Energiespar-Tipps versendet. Ziel ist es, die Mitarbeitenden über Möglichkeiten zum Handeln im Arbeitsalltag zu informieren und zum aktiven Klimaschutz zu motivieren. Die Büros der Stadträte und der Bürgermeisterin gehen inzwischen mit gutem Beispiel voran und nutzen den eigens für Sie entwickelten Leitfaden für den Einkauf ökologischer und fair gehandelter Produkte für Ihren Bewirtungs- und Bürobedarf.

Im Rahmen der Energiekrise wurde des Weiteren 2022 ein ämterübergreifender Krisenstab zur Energiereduzierung eingerichtet, mit Hilfe dessen ein größerer Maßnahmenkatalog zur Einsparung von Gebäudeenergie beschlossen werden konnte und erfolgreich umgesetzt wird. Zudem kommuniziert der Krisenstab regelmäßig an alle Mitarbeitenden, um diese zum Energiesparen zu mobilisieren. Auch eine Dienstanweisung zur Energiereduktion verpflichtet zum sparsamen Umgang mit Energie.

Gebäude auf einem grünen Blatt

Energieverbrauch im Gebäude

Zum Bezirksamt Spandau gehören mehr als 200 Liegenschaften, in denen es neben einer Umstellung auf fossilfreie Energieträger insbesondere darauf ankommt, Energie einzusparen und effizient zu nutzen. Die Klimaschonendste Energie ist jene, die gar nicht erst verbraucht wird. Das Bezirksamt erstellt dazu einen Sanierungsfahrplan für alle Gebäude mit Priorisierungen für energetische Sanierungen. Darüber hinaus konnten insbesondere im Jahr 2022 viele technische Maßnahmen zur Energiereduktion umgesetzt werden: Unter anderem wurden vom Facility Management die Vorlauftemperaturen gesenkt, die Temperatur in Arbeitsräumen auf 19°C beschränkt und Heizungen in den Fluren abgeschaltet. Der Umstieg auf Strom aus Photovoltaikanlagen auf den Dächern der bezirklichen Gebäude konnte in Kooperation mit den Stadtwerken auf elf weitere Gebäude vorangetrieben werden. Ein drittes PV-Paket für weitere Solaranlagen ist in Vorbereitung. Der Umstieg auf energiesparende LED-Leuchtmittel und Bewegungsmelder sowie Wärmepumpen wird derzeit vorangetrieben, bei den Spandauer Sportstätten sind bereits 95 % auf LED umgerüstet. Ebenso sind die Einführung eines Monitoringsystems zur regelmäßigen monatlichen Erfassung der Energieverbräuche sowie die Mitarbeitendensensibilisierung für bewussten Energieverbrauch wichtige Maßnahmen auf dem Weg zur klimaneutralen Verwaltung.

Fahrrad auf einem grünen Blatt

Mobilität

Der weitgehend noch fossil betriebene Fuhrpark des Bezirksamts muss nach dem Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz (EWG Bln) bis 2030 klimaneutral sein. Das bedeutet, dass dann möglichst alle bezirklichen Dienstfahrzeuge (PKW & Nutzfahrzeuge) elektrisch betrieben werden, statt mit Diesel oder Benzin und eine entsprechende elektrische Ladeinfrastruktur errichtet werden muss. Für die Umstellung des Fuhrparks, wurde ein strukturierter Plan aufgestellt, der den Weg und die damit verbundenen Maßnahmen aufzeigt und Einspareffekte identifiziert. Dazu wurde durch die Stabsstelle Nachhaltigkeit & Klimaschutz ein Elektromobilitätskonzept unter Beteiligung aller Ämter und Fachbereiche mit Fahrzeugen, mit Unterstützung eines externen Dienstleisters erstellt. Dabei geht es nicht nur darum, jeweils ein Fahrzeug mit Verbrennerantrieb gegen ein elektrisches auszutauschen, sondern mögliche Effizienzpotenziale beim Fuhrpark zu heben und Ressourcen zu sparen.

  • Elektromobilitätskonzept für das Bezirksamt Spandau von Berlin

    PDF-Dokument (4.9 MB)

Einkaufswagen auf einem grünen Blatt

Beschaffung & Ressourcenverbrauch

Wie kann die Beschaffung sämtlicher Güter durch das Bezirksamt sowie der Verbrauch von Ressourcen, wie Papier, bis 2030 möglichst klimaneutral werden? Für eine nachhaltige und faire Beschaffung wird durch die Stabsstelle Nachhaltigkeit & Klimaschutz eine Strategie entwickelt und umgesetzt, die aufzeigt, wie dieses Ziel erreichbar wird, ohne gleichzeitig die Mitarbeitenden bei der täglichen Beschaffung zusätzlich durch komplizierte Auflagen zu belasten. Dazu soll u.a. der Nachhaltigkeitsbeauftragte künftig beratend in Beschaffungsvorgänge einbezogen werden. Übergeordnet ist in diesem Bereich das Land Berlin zuständig. Bislang wurde als vorbereitender Schritt eine erste Schulung für Mitarbeitende zu nachhaltiger Beschaffung organisiert. Ein Leitfaden für nachhaltige und faire Beschaffung wurde 2023 eingeführt (siehe Download).

  • Nachhaltiger Einkauf in Berlin - Ein Leitfaden für Mitarbeitende des Bezirksamts

    PDF-Dokument (3.7 MB)
    Dokument: Kompetenzstelle Faire Beschaffung