Der Auftakt zur Beteiligung am ersten Spandauer Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept am 12. Juli 2023 war mit etwa 90 Anwesenden sehr gut besucht und brachte viele Anregungen und innovative Ideen mit ein. Für uns an der Stabsstelle Nachhaltigkeit & Klimaschutz, die die Erstellung des Klimaschutzkonzepts für Spandau koordiniert, ist damit eine wichtige Voraussetzung für den partizipativen Erstellungsprozess gelungen!
Bezirksbürgermeister Frank Bewig erläuterte in seinem Grußwort den zweigleisigen Prozess, bei dem auf der einen Seite das Bezirksamt die eigenen Hebel zur Treibhausgasreduktion etwa bei den eigenen Liegenschaften oder dem Fuhrpark in Zukunft noch besser nutzen will. Auf der anderen Seite, so betonte er, sei man auch auf die lokale Expertise und die Mitwirkung der Spandauer Stadtgesellschaft angewiesen, damit für den gesamten Bezirk die erforderliche Verringerung der Treibhausgase und damit die Erreichung der Berliner Klimaziele gelingen könne.
Für die wissenschaftliche Grundlage für ein erfolgreiches Vorgehen beim Klimaschutz sorgte der Experten-Impuls von Prof. Bernd Hirschl vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung. Prof. Hirschl wirkte als leitender Autor bereits an der Machbarkeitsstudie „Berlin Pariskonform machen“ mit und hatte für den Berliner Senat die wissenschaftliche Grundlage für das Berliner Energie – und Klimaschutzprogramm (BEK 2030) mit verantwortet. Er fasste die wichtigsten wissenschaftlichen Ergebnisse verständlich zusammen, stellte die menschengemachten Treiber des Klimawandels vor und zog speziell für den Bezirk Spandau daraus Schlussfolgerungen mit Ansatzpunkten für eine Reduktion der Treibhausgase im Bezirk für jedes Handlungsfeld. Dabei wies er insbesondere auf die Chancen hin, die eine gezielte Kooperation mit dem benachbarten Brandenburg etwa bei der Versorgung mit erneuerbarem Energien oder bei Verkehrskonzepten bieten würden. Er rief dazu auf, dass Spandau als Bezirk
eine Vorreiterrolle in Berlin einnehmen sollte, da hier vom Bezirksamt schon früh viel in die Wege geleitet worden sei. Er machte gleichwohl deutlich, dass dies nicht ohne angemessene Rahmenbedingungen durch die Bundes- und Landesebene geschehen kann, insbesondere im Hinblick auf eine bessere personelle und finanzielle Ausstattung des Bezirksamts beim Klimaschutz, um handlungsfähig zu sein.
Im Anschluss führte die bezirkliche Klimaschutzmanagerin Insa Kehlenbeck in die wichtigsten Bausteine für das 1. integrierte Klimaschutzkonzept für Spandau ein und stellte die Ansatzpunkte & Hebel zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels vor, die das Bezirksamt innerhalb seiner Zuständigkeiten hat und nutzen kann.
Nachdem die Herausforderung, vor der wir stehen und die Dringlichkeit zu handeln, vorgestellt wurden, gab es im zweiten Teil der Veranstaltung die besondere Gelegenheit, einen Blick in die Zukunft zu werfen und darauf zu schauen, wie wir die eingangs beschriebenen Herausforderungen gemeinsam lösen und meistern können. Ziel war es ein positives Bild für unser Spandau im Jahr 2045 zu entwerfen und zu erfahren wie es als klimaneutraler und lebenswerter Bezirk aussehen könnte. Simon Mohn vom Think Tank Reinventing Society e.V. nahm die Anwesenden dazu mit auf eine gedankliche Reise in das Spandau im Jahr 2045 – wie es in seiner bestmöglichen Version einmal aussehen könnte. Im Anschluss konnten durch die Teilnehmenden viele Ideen eingebracht werden, die ihr persönliches Spandau 2045 zeigten. Die Vorstellungen waren so vielfältig wie innovativ: von einer besser zugänglichen und für den Personenverkehr und zur Energieerzeugung genutzten Havel über gerecht und effizient
genutzte begrünte Flächen und Gebäude, einen essbaren Bezirk der kurzen Wege mit vielen Nutzpflanzen, Wildblumenwiesen und Gärten sowie vielen gemeinschaftlichen Treffpunkten, an denen die Menschen gut zusammentreffen können bis hin zu einem energieautarken Bezirk mit reduziertem geräusch- und schadstoffarmem klimaverträglichen Verkehr, in einem Bezirk, in dem Radfahren, zu Fuß gehen und den ÖPNV zu nutzen leicht und attraktiv ist und Spaß macht. Vertiefend zu den allgemeinen Ideen wurden weitere konkretere Ideen in den Handlungsfeldern Grünflächen, Gebäude & Energie, Mobilität, klimafreundlich & sozial sowie Konsum an Pinnwänden zusammengetragen.
Mit diesen positiven und inspirierenden Gedanken endete die Veranstaltung mit dem Versprechen, dass die eingebrachten Ideen nicht verloren gehen, sondern als Vision den gesamten Prozess begleiten und mit weiteren Ideen am Ende in eine spandauspezifische realutopische Zukunftsgrafik fließen werden.
Die vorgetragenen Präsentationen der Veranstaltung sowie Ihre gesammelten Ideen für unser Spandau 2045, die Sie in unsere Box geworfen haben. sind unten im Downloadbereich zu finden. Bei Fragen, Anregungen oder Hinweisen können Sie sich jederzeit an die Stabsstelle Nachhaltig & Klimaschutz wenden!