Integriertes Bezirkliches Klimaschutzkonzept Berlin Spandau

Warmingstripes/ Klimasteifen: Temperaturänderung in Berlin Brandenburg von 1881 bis 2021

Warmingstripes/ Klimasteifen: Temperaturänderung in Berlin Brandenburg von 1881 bis 2021

Spandau beschließt 20 Klimaleitziele

Mit seinem Beschluss von Klimaleitzielen hat das Bezirksamt Spandau am 02.07.2024 eine wichtige Weichenstellung für die Entwicklung hin zu einem klimaneutralen und klimaresilienten Spandau vorgenommen. Die insgesamt 20 Ziele sind ämterübergreifend in einem umfangreichen Beteiligungsprozess im Rahmen der Erstellung des ersten Spandauer Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepts entwickelt worden. Sie sollen ein Leitbild für die zukünftige Arbeit der Bezirksverwaltung in den klimarelevanten Handlungsfeldern CO 2 -neutrale Verwaltung, Energie, Stadtentwicklung, Mobilität sowie Beschaffung, Mitarbeitendensensibilisierung, Konsum & Gesellschaft und Anpassung an die Folgen des Klimawandels sein.

  • Klimaleitziele Spandau

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Programm Auftaktveranstaltung Klimaschutzkonzept 12.07.23

Dokumentation der Auftaktveranstaltung zum integrierten Klimaschutzkonzept für Spandau am 12. Juli 2023

Der Auftakt zur Beteiligung am ersten Spandauer Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept am 12. Juli 2023 war mit etwa 90 Anwesenden sehr gut besucht und brachte viele Anregungen und innovative Ideen mit ein. Für uns an der Stabsstelle Nachhaltigkeit & Klimaschutz, die die Erstellung des Klimaschutzkonzepts für Spandau koordiniert, ist damit eine wichtige Voraussetzung für den partizipativen Erstellungsprozess gelungen!

Bezirksbürgermeister Frank Bewig erläuterte in seinem Grußwort den zweigleisigen Prozess, bei dem auf der einen Seite das Bezirksamt die eigenen Hebel zur Treibhausgasreduktion etwa bei den eigenen Liegenschaften oder dem Fuhrpark in Zukunft noch besser nutzen will. Auf der anderen Seite, so betonte er, sei man auch auf die lokale Expertise und die Mitwirkung der Spandauer Stadtgesellschaft angewiesen, damit für den gesamten Bezirk die erforderliche Verringerung der Treibhausgase und damit die Erreichung der Berliner Klimaziele gelingen könne.

Für die wissenschaftliche Grundlage für ein erfolgreiches Vorgehen beim Klimaschutz sorgte der Experten-Impuls von Prof. Bernd Hirschl vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung. Prof. Hirschl wirkte als leitender Autor bereits an der Machbarkeitsstudie „Berlin Pariskonform machen“ mit und hatte für den Berliner Senat die wissenschaftliche Grundlage für das Berliner Energie – und Klimaschutzprogramm (BEK 2030) mit verantwortet. Er fasste die wichtigsten wissenschaftlichen Ergebnisse verständlich zusammen, stellte die menschengemachten Treiber des Klimawandels vor und zog speziell für den Bezirk Spandau daraus Schlussfolgerungen mit Ansatzpunkten für eine Reduktion der Treibhausgase im Bezirk für jedes Handlungsfeld. Dabei wies er insbesondere auf die Chancen hin, die eine gezielte Kooperation mit dem benachbarten Brandenburg etwa bei der Versorgung mit erneuerbarem Energien oder bei Verkehrskonzepten bieten würden. Er rief dazu auf, dass Spandau als Bezirk eine Vorreiterrolle in Berlin einnehmen sollte, da hier vom Bezirksamt schon früh viel in die Wege geleitet worden sei. Er machte gleichwohl deutlich, dass dies nicht ohne angemessene Rahmenbedingungen durch die Bundes- und Landesebene geschehen kann, insbesondere im Hinblick auf eine bessere personelle und finanzielle Ausstattung des Bezirksamts beim Klimaschutz, um handlungsfähig zu sein.

Im Anschluss führte die bezirkliche Klimaschutzmanagerin Insa Kehlenbeck in die wichtigsten Bausteine für das 1. integrierte Klimaschutzkonzept für Spandau ein und stellte die Ansatzpunkte & Hebel zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels vor, die das Bezirksamt innerhalb seiner Zuständigkeiten hat und nutzen kann.
Nachdem die Herausforderung, vor der wir stehen und die Dringlichkeit zu handeln, vorgestellt wurden, gab es im zweiten Teil der Veranstaltung die besondere Gelegenheit, einen Blick in die Zukunft zu werfen und darauf zu schauen, wie wir die eingangs beschriebenen Herausforderungen gemeinsam lösen und meistern können. Ziel war es ein positives Bild für unser Spandau im Jahr 2045 zu entwerfen und zu erfahren wie es als klimaneutraler und lebenswerter Bezirk aussehen könnte. Simon Mohn vom Think Tank Reinventing Society e.V. nahm die Anwesenden dazu mit auf eine gedankliche Reise in das Spandau im Jahr 2045 – wie es in seiner bestmöglichen Version einmal aussehen könnte. Im Anschluss konnten durch die Teilnehmenden viele Ideen eingebracht werden, die ihr persönliches Spandau 2045 zeigten. Die Vorstellungen waren so vielfältig wie innovativ: von einer besser zugänglichen und für den Personenverkehr und zur Energieerzeugung genutzten Havel über gerecht und effizient genutzte begrünte Flächen und Gebäude, einen essbaren Bezirk der kurzen Wege mit vielen Nutzpflanzen, Wildblumenwiesen und Gärten sowie vielen gemeinschaftlichen Treffpunkten, an denen die Menschen gut zusammentreffen können bis hin zu einem energieautarken Bezirk mit reduziertem geräusch- und schadstoffarmem klimaverträglichen Verkehr, in einem Bezirk, in dem Radfahren, zu Fuß gehen und den ÖPNV zu nutzen leicht und attraktiv ist und Spaß macht. Vertiefend zu den allgemeinen Ideen wurden weitere konkretere Ideen in den Handlungsfeldern Grünflächen, Gebäude & Energie, Mobilität, klimafreundlich & sozial sowie Konsum an Pinnwänden zusammengetragen.

Mit diesen positiven und inspirierenden Gedanken endete die Veranstaltung mit dem Versprechen, dass die eingebrachten Ideen nicht verloren gehen, sondern als Vision den gesamten Prozess begleiten und mit weiteren Ideen am Ende in eine spandauspezifische realutopische Zukunftsgrafik fließen werden.

Die vorgetragenen Präsentationen der Veranstaltung sowie Ihre gesammelten Ideen für unser Spandau 2045, die Sie in unsere Box geworfen haben. sind unten im Downloadbereich zu finden. Bei Fragen, Anregungen oder Hinweisen können Sie sich jederzeit an die Stabsstelle Nachhaltig & Klimaschutz wenden!

Einige Impressionen der Veranstaltung

  • Grußwort Bezirksbürgermeister Frank Bewig

    Grußwort Bezirksbürgermeister Frank Bewig

  • Gemeinsame Diskussion zu unserem Spandau 2045

    Gemeinsame Diskussion zu unserem Spandau 2045

  • positive Zukunftsvision Spandau 20245: gesammelte Ideen zum Thema Gebäude & Energie

    positive Zukunftsvision Spandau 20245: gesammelte Ideen zum Thema Gebäude & Energie

  • positive Zukunftsvision Spandau 20245: gesammelte Ideen zum Thema Konsum

    positive Zukunftsvision Spandau 20245: gesammelte Ideen zum Thema Konsum

  • positive Zukunftsvision Spandau 20245: gesammelte Ideen zum Thema klimafreundlich & sozial

    positive Zukunftsvision Spandau 20245: gesammelte Ideen zum Thema klimafreundlich & sozial

  • positive Zukunftsvision Spandau 20245: gesammelte Ideen zum Thema Mobilität

    positive Zukunftsvision Spandau 20245: gesammelte Ideen zum Thema Mobilität

  • positive Zukunftsvision Spandau 20245: gesammelte Ideen zum Thema Grünflächen

    positive Zukunftsvision Spandau 20245: gesammelte Ideen zum Thema Grünflächen

Präsentationen & Ergebnisse der Auftaktveranstaltung am 12.07.23

  • Gesamtpräsentation Stabsstelle Nachhaltigkeit & Klimaschutz

    PDF-Dokument (1.7 MB)

  • Präsentation Reinventing Society e.V.

    PDF-Dokument (27.6 MB)

  • Präsentation Prof. Bernd Hirschl

    PDF-Dokument (743.9 kB)

  • Ihre Vorschläge für unser Spandau 2045

    PDF-Dokument (825.6 kB)

  • Einladungsflyer zur Auftaktveranstaltung für die öffentliche Beteiligung

    PDF-Dokument (264.9 kB)

Das Spandauer Klimaschutzkonzept: Hintergrundinfos und gesetzliche Grundlagen

Wie schaffen wir es, dass Spandau bis 2045 ein treibhausgasneutraler Bezirk wird? Wo liegen unsere größten Potenziale und wie können wir diese am besten umsetzen? Wo in Ihren täglichen Aufgaben und Entscheidungen haben Sie sowohl beruflich als auch privat Einfluss auf den Ausstoß von Treibhausgasen oder bessere Klimaresilienz?

Um diese und weitere Fragen gemeinsam zu klären, werden wir in diesem Jahr sowohl einen öffentlichen Beteiligungsprozess mit Spandauer Akteur:innen und Bürger:innen durchführen als auch einen internen Beteiligungsprozess im Bezirksamt Spandau. Dabei wollen wir gemeinsam mit Ihnen eine Roadmap zu einem klimaneutralen Spandau 2045 entwickeln mit maßgeschneiderten und realistischen Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen.

Denn: nur gemeinsam können wir den Klimaschutz erfolgreich für Spandau voranbringen und unsere Lebensgrundlagen für heutige und zukünftige Generationen schützen!

Das Bezirksamt hat 2022 mit seinem Beschluss zur Klimanotlage auch ein Klima-Maßnahmenpaket verabschiedet – darunter die Erstellung eines Klimaschutzkonzepts für den Bezirk. Wir als Stabsstelle Nachhaltigkeit und Klimaschutz koordinieren die Umsetzung für das Bezirksamt und den Erstellungsprozess für das erste Spandauer Klimaschutzkonzept, um alle Bereiche des Bezirksamts und die Stadtgesellschaft zu unterstützen, messbaren und wirksamen Klimaschutz langfristig zu verankern und durch uns mit verursachten Treibhausgasausstoß systematisch und wissensbasiert zu reduzieren.

Es soll erstmals die Energie- und Treibhausgasbilanzen für den gesamten Bezirk Spandau erfassen und von diesen ausgehend konkrete CO2-Reduktionsziele sowie den weiteren Pfad bis zur Klimaneutralität Spandaus aufzeigen. Kern des integrierten Klimaschutzkonzepts ist die Entwicklung von Klimaschutz-Maßnahmen in den Handlungsfeldern Gebäude & Stadtentwicklung, Mobilität, Wirtschaft, Konsum & Gesellschaft, Nachhaltigkeit, sowie die Anpassung an die Folgen des Klimawandels unter Beteiligung von Spandauer Bürger:innen und Akteur:innen.

Mit dem Klimaschutzkonzept soll der gesamte Bezirk mobilisiert und gemeinsam das Bild eines lebenswerten und zukunftsfähigen Spandaus von morgen entwickelt werden. Dieses soll dann in den kommenden Jahren Stück für Stück realisiert werden, damit Spandau schnellstmöglich und spätestens bis 2045 klimaneutral wird und die Ziele des EWG Bln sowie die globalen Ziele nachhaltiger Entwicklung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen umgesetzt werden können. Die Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzepts wird durch eine 100-prozentige Förderung des Bundesumweltministeriums über die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) ermöglicht.

Mehr Einblicke in den Prozess der Erstellung vom Klimaschutzkonzept erhalten Sie auf der Website der KlimaWerkstatt Spandau.