Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank zur Weigerung Spandaus, Sporthallen für die Flüchtlingsunterbringung in Spandau bereit zu stellen, und zum Einlenken des Sozialsenators:
„Ich begrüße es sehr, dass die Sicherstellung von Spandauer Sporthallen zur Belegung mit Flüchtlingen nun offenbar vom Tisch ist. Damit ist Sozialsenator Czaja meinen Argumenten gefolgt. Mit Nachdruck sollten alle anderen Möglichkeiten genutzt werden.
Grundsätzlich kann auch Spandau weitere Flüchtlinge aufnehmen und wird sie weiterhin willkommen heißen. Sporthallen werden wir dafür aber weiterhin nicht zur Verfügung stellen.“
Eine schriftliche Mitteilung von Senator Czaja oder Staatssekretär Glietsch über die Rücknahme der Belegungsabsicht liegt dem Bezirksamt derzeit nicht vor.
An verschiedenen Stellen in Spandau werden derzeit Immobilien und Traglufthallen für die Unterbringung von Flüchtlingen geprüft und entwickelt. Die Gesamtzahl allein dieser Standorte dürfte ein Gesamtvolumen von mindestens 3000 bis 4000 relativ kurzfristig verfügbaren zusätzlichen Plätzen in Spandau haben. Dies entspräche ca. mindestens 15 bis 20 Sporthallen.
Bei einer Realisierung all dieser Kapazitäten würde sich die Platzzahl in Spandau im Vergleich zu heute wahrscheinlich mehr als verdoppeln. Als einwohnermäßig kleinster Stadtbezirk hätten Spandau damit die mit großem Abstand höchste Zahl an Plätzen für Asylbewerberinnen und Asylbewerber, nämlich 8000 bis 9000.