Das Bezirksamt Spandau und die Berliner Wasserbetriebe starten Pilotprojekt
An der Hermann-Oxfort-Promenade direkt an der Havel steht der erste Trinkbrunnen Berlins, der gleichzeitig auch Bäume bewässert. Mit diesem Pilotprojekt wollen die Berliner Wasserbetriebe und das Bezirksamt Spandau testen, ob das ungenutzte Wasser aus den Trinkbrunnen effizient für die Bewässerung von Grünflächen genutzt werden kann.
Auf den ersten Blick sieht man dem neuen Brunnen seinen geradezu revolutionären Charakter nicht an: leuchtend blau steht er am Spandauer Havelufer und sprudelt rund um die Uhr. Was ihn von allen anderen unterscheidet, ist die Rigole direkt daneben. Durch ein unterirdisches Rohr fließt das Wasser, das nicht zum Trinken genutzt wird, in die Bewässerungsmulde und kommt so den Bäumen der Grünanlage und den neu eingebrachten Pflanzen zugute. Etwa 1,2 Kubikmeter Trinkwasser fließen pro Tag durch einen Brunnen. Die Brunnen laufen permanent und der ständige Durchfluss gewährleistet die Trinkwasserqualität.
Den Brunnen und die Rigole haben die Auszubildenden des Spandauer Straßen- und Grünflächenamtes sowie der Berliner Wasserbetriebe gemeinsam angelegt. Bis zu sechs Nachwuchs-Fachkräfte haben auf der Baustelle zusammengearbeitet. Bei der gemeinsamen Arbeit haben die Auszubildenden untereinander Kontakte geknüpft und ihr jeweiliges Wissen ausgetauscht.
Bezirksstadtrat Bewig und sein Straßen- und Grünflächenamt Spandau und die Berliner Wasserbetriebe haben den neuen Brunnen inkl. Wasserversorgung für die angrenzende Grünanlage gestern eingeweiht.
Bezirksstadtrat Frank Bewig führt aus: „Ich freue mich sehr, dass wir durch die gute Zusammenarbeit der Auszubildenden aus sehr unterschiedlichen Berufsfeldern seit dem Jahr 2014 insgesamt sieben Spandauer Spielplätze mit unterschiedlichen Wasserspielangeboten verbessern konnten und nun einen ganz anderen aber genauso wichtigen Bereich gemeinsam ein Stück verbessern. Die sparsame und sinnvolle Nutzung der begrenzten Ressourcen ist sehr wichtig in unserer heutigen Zeit und deshalb ist es sehr wichtig, dass wir gemeinsam mit den Berliner Wasserbetrieben einen besonderen Beitrag zur Verbesserung der Wasserversorgung der Stadtbäume und Grünanlagen und somit zum Klimaschutz mit diesem Pilotprojekt starten.“
„Natürlich sind Trinkbrunnen in erster Linie zum Durstlöschen da“, sagt Projektleiterin Silke Block der Berliner Wasserbetriebe, „aber es wäre doch toll, wenn wir das nicht getrunkene Wasser ebenfalls nutzen könnten. Deshalb sammeln Wasserbetriebe und Bezirk hier wertvolle Erfahrungen. Und wenn das gut läuft, wollen wir das auch gemeinsam mit anderen Bezirken machen“, so Block.
Der neue Brunnen ist der 188. in ganz Berlin, zehn weitere befinden sich bereits im Bau und werden in den nächsten Wochen errichtet.