Geradezu paradiesisch wirkt der Südparkteich von seinen geschwungenen Ufern aus – malerisch gelegene Inseln im glitzernden Wasser und sattes Grün ringsherum. Doch dem 2,5ha großen und stellenweise 2m tiefen See geht es nach heißen Sommern und langen Trockenperioden gar nicht gut. Das sieht man nicht nur an der zunehmenden Algenentwicklung und dem niedrigen Wasser-stand, sondern man riecht es an manchen Tagen auch. Untersuchungen haben ergeben, dass der gesamte Südparkteich von unterschiedlich starken Schlammablagerungen betroffen ist. Insbesondere im südlichen Bereich haben sich bis zu 1,2m starke Sedimentschichten gebildet wodurch eine starke Sauerstoffzehrung entsteht, die sich in den Sommermonaten durch die Erwärmung des Wassers zusätzlich erhöht. Wird dieser Entwicklung nicht entgegengesteuert, führen zukünftige lange Trockenperioden und heiße Sommermonate zu einer weiteren Verschlechterung der Wasserqualität und Verlandung des Gewässers.
Bezirksstadtrat Frank Bewig führt aus: „Der Maßnahme der Wiedergangbarmachung des Schiebers im Stolzengraben zur Erhöhung des Wasserstandes im Südparkteich folgt nun die nächste, umfangreichere Maßnahme im Rahmen einer Dringlichkeitsstudie: die Belüftung des Südparkteiches zur Reduzierung des Schlamm- und Nährstoffgehaltes. Seit einigen Tagen steigen im südlichen Teilbereich sichtbar Luftbläschen an die Wasseroberfläche auf.“
Hierbei handelt es sich um feinblasig eingebrachten Sauerstoff. Dieser tritt aus einem ca. 600m langen feinperforierten Kunststoffschlauch aus, der zuvor auf die Schlammschicht abgesenkt worden ist und mittels eines am Ufer befindlichen Kompressors unter Druck konstant mit Umgebungsluft befüllt wird. Dieses druckausgleichende System (DRAUSY) bewirkt, dass die sauerstoffarmen Zonen am Grund des Gewässers in sauerstoffreiche Zonen umgewandelt werden und sich somit mehr schlammabbauende Mikroorganismen ansiedeln. Eine höhere Sichttiefe und Lichtdurchlässigkeit bringt die Photosynthese wieder in das natürliche Gleichgewicht.
Das Straßen- und Grünflächenamt des Bezirkes Spandau hat dieses ökologisch verträgliche Verfahren ausgewählt, um mechanische Eingriffe zu vermeiden und die Gewässerökologie bestmöglich zu schützen. Die Belüftung erfolgt zunächst für 12 Monate. Die Baukosten der Anlage belaufen sich auf rd. 180.000€. Hinzu kommen jährliche Unterhaltungskosten von rund 7.000€.