25.11. Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen – Fahnenhissen. Montag, 18.11.2024, 12 Uhr vor dem Rathaus Spandau
Der 25. November, Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen, rückt in jedem Jahr die Realität der massiven Gewalt gegen Frauen in Deutschland, Berlin und Spandau in den Mittelpunkt. Vor wenigen Jahren noch wurde bereits jeden dritten Tag in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet – heute geschieht dies bereits jeden zweiten Tag.
Im Jahr 2023 wurden in Berlin insgesamt 35 vollendete und versuchte Morde polizeilich erfasst – an allen Geschlechtern. Dagegen steht die Zahl von 29 ermordeten Frauen in Berlin, allein in diesem Jahr, allein bis November 2024. Zuletzt wurde eine junge Frau sowie ihre beiden 3 und 5 Jahre alten Töchter in Marzahn vom Lebensgefährten ermordet. Kurz vorher wurden Frauen in Zehlendorf und Lichtenberg von ihren Ex-Partnern ermordet – nur, weil sie die Beziehung beendet hatten. Die Geschichten dieser und der anderen 26 Femizide in diesem Jahr zeigen nicht nur, wie banal die Gründe sein können, um das konkrete Leben einer Frau zu beenden. Sie zeigen auch, dass diese Gesellschaft ein massives Problem mit Frauenhass hat und es leider nicht ausreicht, Symptome zu bekämpfen, wenn es sich um ein tiefes Strukturproblem handelt.
Dieses Problem muss endlich als solches verstanden werden, ebenso wie als Männlichkeitsproblem. Es ist auch nicht das Problem bestimmter Männer, sondern aller Männer innerhalb eine patriarchalen Ordnung, denn geschlechtsspezifische Gewalt kommt in jeder Schicht vor, in Altersgruppe, in jeder Religionsgemeinschaft, in jedem Milieu. Solange Männer annehmen, Frauen wären keine gleichwertigen, keine gleichberechtigten Menschen, wird es geschlechtsspezifische Gewalt geben, wird es Femizide geben.
So groß die Freude in Spandau über die Einrichtung einer Fachberatungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt ist, müssen wir bereits jetzt, nur wenige Monate nachdem die Fach- und Interventionsstelle ihre Arbeit aufgenommen hat, feststellen, dass mit dem neuen Angebot zwar mehr Frauen beraten werden können, aber dennoch nicht genügend Ressourcen vorhanden sind, um allen Betroffenen bedarfsgerechte Unterstützungsangebote machen zu können.
Bisher fehlen auch Angebote, die die Bedarfe im Zusammenhang mit den anderen Formen geschlechtsspezifischer Gewalt abdecken können, etwa wenn es um sexualisierte Gewalt, Zwangsverheiratungen oder Zwangsprostitution geht.
Im Angesicht solcher Zahlen und der zahlreichen Gewaltvorfälle gegen Frauen, ist und bleibt es völlig unverständlich, warum auch sechs Jahre nach der Ratifizierung der Istanbul-Konvention
nicht einmal eine nationale Strategie sowie eine Koordinierungsstelle zur Umsetzung der Konvention in Deutschland existiert.
Warum es in einem der reichsten Länder der Erde nicht möglich sein sollte, Prävention, Schutz und Beratung bereitzustellen bleibt auch 2024 unglaublich.
Hier müssen und werden wir dranbleiben, um das Menschenrecht auf ein gewaltfreies Leben für alle Frauen zu realisieren.
Sammlung Veranstaltungen rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, dem 25. November 2024 in Spandau
FREITAG 15.11.2024 um 14:00 Uhr
Kunstworkshop: Lasst uns gewaltfrei leben!
Was ist die Istanbul Konvention?
Was brauchen wir um gewaltfrei leben zu können?
Wie können wir unsere Forderungen hörbar und sichtbar machen?
Diese Fragen wollen wir gemeinsam mit EUCH diskutieren. Bei dem Workshop reden wir darüber, wie wir für uns Frauen eine bessere Zukunft und gleichberechtigte Teilhalbe gestalten können. Mit der Kunsttherapeutin Tanja Zwick werden wir unsere Forderungen auf Plakaten gestalten.
Sprachen: Deutsch, Kurmancî, Arabisch
Ort und Veranstalterin:
HINBUN, Brunsbütteler Damm 17, 13581 Berlin-Spandau
MONTAG, 18.11.2024 um 12:00 Uhr
Hissen der Flaggen gegen Gewalt an Frauen vor dem Rathaus Spandau
am 18.11., 12 Uhr
In diesem Jahr werden wir die bezirkliche und die landeseigene Flagge zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25.11.2024 bereits früher hissen. Länger als üblich hängend, sollen sie auf ein Problem aufmerksam machen, das Spandau besonders betrifft: Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt.
Gewalt gegen Frauen ist ein strukturelles Problem, eine Form der Gewalt, die eingebettet ist in ein System, welches Frauen als Frauen abwertet und diese Gewalt begünstigt.
Frau Prof. Dr. Ulrike Lembke, Richterin am Berliner Verfassungsgerichtshof (angefragt), ist 2024 unser Gast. Es sprechen des Weiteren Bezirksbürgermeister Frank Bewig und Franziska Milata, Geschäftsführerin der Fachberatungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt in Spandau.
Ort und Veranstalterin: Vorplatz des Rathaus Spandau, Frauenbeirat Spandau und Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
MITTWOCH 13.11., 20.11., 27.11.2024, fortlaufend mittwochs 16-18 Uhr
Selbstverteidigungskurs für Alleinerziehende (kostenlos und mit Kinderbetreuung)
Ihr wolltet schon immer mal lernen, wie ihr Euch bei nervigen Anmachen auf der Straße wehren könnt?
Ihr wollt Euch stärker fühlen, mehr (Körper-)Selbstbewusstsein aufbauen und dabei in einer geschützten, lockeren & herzlichen Atmosphäre trainieren?
Im Oktober und Dezember bietet die Anlaufstelle für Alleinerziehende euch dazu einen kostenfreien Selbstverteidigungskurs an! 💪
Wir haben eine ganz tolle Trainer*in des Vereins Boxgirls aus Kreuzberg dafür gewinnen können – sie trainiert super achtsam, auf Augenhöhe und Spaß ist garantiert!! 🤩 Alle Details findet ihr auf dem Flyer (auch in engl.!)
Ort und Veranstalterin:
Anlaufstelle für Alleinerziehende Spandau
Eulalia Eigensinn e.V.
Lutherstr. 13, 13585
DONNERSTAG 21.11.2024, 10:00 Uhr
Frauen*frühstück* und danach gemeinsam Poster für die Demo („Lasst- uns-gewaltfrei-leben“) malen
Ort und Veranstalterin:
Stadtteilladen Staaken, Sandstr. 66
DONNERSTAG, 21.11.2024, ab 14 Uhr (bis Open End)
Jubiläum und Einweihung bei Eulalia, u.a. mit Christina Clemm und Sukini
Geburtstagsfeier des Frauentreffs Eulalia Eigensinn e.V. und Einweihung der Fachberatungs- und Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt
In diesem Jahr ist Eulalia Eigensinn e.V. mit dem Frauen*treffpunkt
37 Jahre alt geworden und da wir unseren 35. Geburtstag wegen der Pandemie
nicht feiern konnten, möchten wir nun mit Ihnen und Euch gemeinsam unseren 37. feiern.
PROGRAMM
14 Uhr
Jubiläumsfeier im Treffpunkt
Willkommensreden von Geschäftsführung & Vorstand
Eulalia-Chor
Eröffnungsreden von Bezirksbürgermeister Frank Bewig & Stadtrat für Soziales Gregor Kempert
15 Uhr
Buffeteröffnung mit musikalischer Untermalung von Bano
15.15 Uhr
Programm in der Anlaufstelle für Alleinerziehende
kostenloser Selbstfürsorge – Workshop für (alleinerziehende) Frauen mit Sabine Gernemann
parallel: Kinderbetreuung
16 Uhr
Einweihung der Fachberatungsstelle mit Reden von
Staatssekretärin Micha Klapp
Bezirksbürgermeister Frank Bewig
Frauen-& Gleichstellungsbeauftragte Juliane Fischer-Rosendahl
16:40 Uhr
Rundgänge durch die Räume des Treffpunktes & der Fachberatungsstelle
17 Uhr
Konzert für Groß & Klein im Treffpunkt mit der Aktivist*in & Musiker*in Sukini
18 Uhr
Programm in der Fachberatungsstelle
Lesung der Juristin Christina Clemm aus ihrem Buch “Frauenhass”
parallel: Kinderbetreuung
musikalischer Ausklang mit J.j. Noa & Band
Eulalia-Chor
Open End
FREITAG 22.11.2024, 16:30 Uhr
Frauenabend mit Nure Alkis (Referentin vom Êzîdîschen Frauenrat Berlin)
Gegen Ausgrenzung – für Zusammenhalt
Wie kann gesellschaftlicher Zusammenhalt und ein friedliches Zusammenleben zwischen Êzîdînnen und Muslima gelingen?
Was brauchen wir um gewaltfrei miteinander leben zu können?
Sind die Unterschiede zwischen Menschen, Kulturen und Religionen Chance oder Hindernis für ein friedliches Zusammenleben?
Lasst uns gemeinsam Orte schaffen wo wir aus eigener Kraft unsere Bedürfnisse nach Freiheit und Toleranz und die Bedürfnisse unserer Kinder und der Gesellschaft verwirklichen können.
Sprachen: Deutsch, Kurmancî, Arabisch
MONTAG 25.11.2025, 15 Uhr
Gemeinsam zur großen Berlindemo zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen
Demonstration am 25. November, 15 Uhr
Aufruf des Frauenbeirates Spandau:
Lasst uns (gewaltfrei) leben!
Treffpunkt: 15 Uhr Bahnhof Spandau (beim Taxistand Seegefelder Str.)
Organisiert von einem breiten Bündnis aus verschiedenen Organisationen
soll auf der Demo vor allem eins deutlich werden:
Das Ausmaß der Gewalt gegen Frauen & Mädchen, gegen FLINTA* erreicht
immer schrecklichere Dimensionen – damit muss endlich Schluss sein, die Politik in Bund, Land und Bezirken muss JETZT handeln!
Gemeinsam für ein gewaltfreies Leben von Frauen, Mädchen und FLINTA!
Wir zählen auf Euch!*
Kontakt:
Bezirksamt Spandau von Berlin
Carl-Schurz-Str. 2/6, 13597 Berlin
J. Fischer-Rosendahl
Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
j.fischer-rosendahl@ba-spandau.berlin.de