Das Bezirksamt Spandau lässt ab heute die gut erhaltenen Mauerwerke der alten Moritzkirche von Archäologen untersuchen. Die Moritzkirche wurde im Juni bei Bauarbeiten auf dem Gelände der Musikschule Spandau entdeckt. Erste archäologische Einschätzungen deuteten darauf hin, dass es sich bei dem Fund um die wohl ältesteste bekannte Kirche Berlins handeln könne.
Das Bezirksamt Spandau hat daraufhin beschlossen, die gut erhaltenen Mauerreste genauer untersuchen zu lassen, da möglicherweise auch neue relevante Erkenntnisse zur Stadtgeschichte Spandaus denkbar sind.
In den kommenden fünf Wochen wird das archäologische Hauptaugenmerk nun auf der freigelegten Sakristei und möglichen Funden unterhalb der Kirche liegen. Durch diese Bodenuntersuchungen erhoffen sich die Archäologen, wertvolle Informationen über möglicherweise dort bestattete Personen und neue Erkenntnisse zur Geschichte Spandaus. Die Ausgrabung wird von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen gefördert.
Bezirksbürgermeister Frank Bewig ist begeistert:
„Diese Entdeckung ist eine Sensation. Es ist gut möglich, dass die Geschichte neu geschrieben und die Gründung Spandaus auf ein noch früheres Datum zurückdatiert werden kann. Ich bin gespannt auf die Erkenntnisse, die in der Folge zum Vorschein kommen werden.“
Baustadtrat Thorsten Schatz sagt:
„Es ist geradezu erstaunlich, das Mauerwerk der Kirchenruine in einem so bemerkenswert guten Zustand vorzufinden. Es ist fast so, als ob die Kirche erst gestern hier gestanden hätte. Aktuell prüfen wir die Möglichkeit, den Fund nach den Grabungen dauerhaft durch ein sogenanntes ‘Archäologisches Fenster’ für Interessierte öffentlich zugänglich zu machen.“