Bezirksamt erstattet Anzeige, Schilder umgehend ausgetauscht
Die Entstehung der Jüdenstraße in der Altstadt geht auf das 14. Jahrhundert zurück und erhielt ihren Namen wegen der in diesem Bereich lebenden jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner. In der vergangenen Woche entdeckten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Straßen- und Grünflächenamtes (SGA), dass zwölf Straßennamenschilder der Jüdenstraße mit weißer Farbe übermalt und der Name der im Jahr 2002 umbenannten Straße damit unkenntlich gemacht wurde.
Die Straße, an der die erste Spandauer Synagoge stand, wurde im Jahr 1938 von den Nationalsozialisten in Kinkelstraße umbenannt. Im Umfeld des Festaktes zur Rückbenennung am 1. November 2002 kam es zu Störungen. Zuvor waren mehrere Anläufe des Bezirksamtes gescheitert, aus der Kinkel- wieder die Jüdenstraße werden zu lassen. An der Fassade des Grundstücks Jüdenstraße 2 befindet sich seitdem eine Gedenktafel, die über die Umbenennung des Jahres 1938 und ihre Hintergründe infor-miert.
Baustadtrat Thorsten Schatz (CDU) erklärt dazu: „Ein antisemitischer Hintergrund ist leider nicht auszuschließen. Daher haben wir Strafanzeige erstattet. Spandau stellt sich klar gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit.
Selbstverständlich haben wir sofort neue Straßenschilder angebracht.
Ein großes Dankeschön an meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diesen Vandalismus entdeckt und schnell beseitigt haben.“