Hitzeschutz in Spandau

3 fröhliche Mädchen in Badekleidung

Sommer, Sonne, Strand und Meer

Für viele verheißt der Sommer die schönste Zeit des Jahres – eine Zeit der Freude und der Erholung. Doch durch den Klimawandel und die globale Erwärmung sind wir immer häufiger extremen Temperaturen ausgesetzt, welche eine große Belastung für den menschlichen Organismus darstellen und schwere gesundheitliche Probleme zur Folge haben können.

Damit Sie und Ihre Liebsten die sonnigen Tage auch weiterhin sicher und sorglos genießen können, haben wir einige wichtige Tipps und Informationen zum Schutz vor den Gefahren extremer Hitze für Sie zusammengestellt.

Allgemeine Informationen zu Hitzewellen und Hitzewarnungen

  • Was ist eine Hitzewelle?

    Eine Hitzewelle ist eine mehrtägige Periode mit ungewöhnlich hoher thermischer Belastung. Es gibt allerdings international keine einheitliche Definition. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht von einer Hitzewelle, sobald die Temperatur an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen über 28 °C liegt.

  • Welche Auswirkungen haben Hitzewellen auf die Gesundheit?

    Von allen Folgen des Klimawandels wirkt sich die Hitze am negativsten auf die menschliche Gesundheit aus. Sie belastet das Herz-Kreislauf-System, hat Auswirkungen auf die Atemwege und das psychische Wohlbefinden. Im Extremfall kann sie sogar direkt oder indirekt zum Tod führen.

    Der menschliche Körper ist stets bestrebt, eine konstante Körperkerntemperatur von etwa 37 °C aufrechtzuerhalten, um optimale Stoffwechselvorgänge zu gewährleisten. Zur Wärmeregulierung setzt der Körper zwei Hauptstrategien ein:

    • Gefäßerweiterung: Um den Blutfluss vom Körperkern in die Extremitäten zu lenken und Wärme über die Haut abzuleiten.
    • Schweißbildung: Durch Verdunstungskühlung auf der Haut wird Wärme abgegeben.

    Bei anhaltend hoher Temperatur kann die Körperkerntemperatur steigen und der Wärmehaushalt des Körpers gestört werden. Bei länger andauernden Hitzewellen treten ⁠heiße Tage⁠ oftmals in Kombination mit Tropennächten auf, in denen die Temperatur nicht mehr unter 20 °C sinkt. Während dieser Perioden ist der Körper nicht nur tagsüber, sondern auch nachts großen thermophysiologischen Belastungen ausgesetzt, welche zu einer Überlastung des körpereigenen Kühlsystems führen und Regulationsstörungen sowie Kreislaufprobleme hervorrufen können, die sich in Kopfschmerzen, Erschöpfung, Benommenheit sowie verminderter Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit äußern.

    Für hitzegefährdete Personen verschärfen sich die Probleme, da sie Durst schlechter wahrnehmen, die körperliche Wärmeabgabe eingeschränkt ist und der Wasser- sowie Elektrolythaushalt gestört werden kann. Diese Beeinträchtigungen der Kreislauffunktion und Nierentätigkeit können im schlimmsten Fall zu einem Zusammenbruch des Organismus führen.

  • Wer leidet besonders während einer Hitzewelle?

    Zu den Risikogruppen, die besonders gefährdet sind, zählen u.a.: ältere Menschen und solche mit chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Menschen ohne Obdach, Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere und Menschen, die körperlich aktiv im Freien arbeiten oder viel Sport treiben.

  • Wie wird vor Hitze gewarnt?

    Der Deutsche Wetterdienst (DWD) überprüft von Mai bis September täglich die thermische Belastungssituation in Deutschland.

    Wenn eine starke Wärmebelastung vorhergesagt wird und eine ausreichende nächtliche Auskühlung der Wohnräume nicht mehr gewährleistet ist, werden vom DWD bis spätestens 10:00 Uhr morgens für den aktuellen und den folgenden Tag Hitzewarnungen herausgegeben.

  • Wie viele Warnstufen gibt es?

    Der Deutsche Wetterdienst (DWD) differenziert zwischen zwei Stufen der thermophysiologischen Wärmebelastung:

    Eine Warnung vor einer “starken Wärmebelastung” wird dann heraus gegeben, wenn die gefühlte Temperatur am frühen Nachmittag einen bestimmten Schwellenwert überschreitet. Dieser Schwellenwert liegt bei etwa 32°C, kann aber aufgrund eines Akklimatisationseffektes bei Ereignissen im Frühsommer etwas niedriger und im Hochsommer etwas höher liegen.

    Überschreitet die gefühlte Temperatur am frühen Nachmittag einen Wert von 38°C, so wird vor einer “extremen Wärmebelastung” gewarnt.

  • Was ist unter der "gefühlten Temperatur" zu verstehen?

    Die Gefühlte Temperatur beschreibt das Temperaturempfinden eines Menschen. Dieses stimmt häufig nicht mit der gemessenen Lufttemperatur überein, da das Empfinden neben der Lufttemperatur auch von den meteorologischen Größen Luftfeuchte, Wind und Strahlung sowie dem menschlichen Verhalten (insbesondere der Aktivität und Bekleidung) bestimmt wird.

    Unter sommerlichen Bedingungen kann die gefühlte Temperatur beispielsweise viel schneller ansteigen als die Lufttemperatur. Bei schwachem bis mäßigen Wind kann sie jedoch auch unterhalb der Lufttemperatur liegen.

    Der DWD hat daher mit dem Klima-Michel-Modell eine Kenngröße entwickelt, die eine Aussage über das durchschnittliche subjektive Temperaturempfinden des Menschen ermöglicht. Der Name „Michel“ weist dabei auf einen Standard- oder Modellmenschen hin.

  • Wie kann ich mich im Vorfeld auf eine Hitzewelle vorbereiten?
    • Sorgen Sie für ausreichend Getränkevorräte. Gute Durstlöscher sind Mineralwasser (auch gegen den Mineralverlust durch Schwitzen), verdünnte Säfte und Kräuter- oder Früchtetee – aber nicht eiskalt! Kühl oder lauwarm helfen sie dem Körper besser, mit der Hitze umzugehen. Alkohol- oder koffeinhaltige Getränke sollten Sie besser vermeiden, diese belasten den Kreislauf zusätzlich.
    • Machen Sie Ihr Zuhause hitzefest. Dunkeln Sie Ihre Räume ab und sorgen Sie für Schattenplätze auf Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse.
    • Besprechen Sie mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin, ob die Einnahme von Medikamenten bei Hitze angepasst werden muss.
    • Halten Sie eine Telefonliste mit Kontaktpersonen und Hausärztin/-arzt bereit.
  • Wie bleibe ich über Hitzewarnungen informiert?

    Die Hitzewarnungen können problemlos über eine App oder einen Newsletter abgerufen werden. Auch auf der Internetseite des DWD finden Sie Informationen zu aktuellen Hitzewarnungen.

Karte Hitzebelastung Spandau

Hitzebelastung in Spandau

Der Klimawandel ist längst kein Phänomen der fernen Zukunft mehr, sondern bereits heute spürbare Realität. Zwar hat Spandau aufgrund seines großen Bestandes an Grünflächen und Gewässern grundsätzlich eine gute Ausgangslage, jedoch gibt es auch hier einige Gebiete, die eine besondere Hitzebelastung aufweisen und in denen sich die Anzahl der Hitzetage pro Jahr nach Prognosen bis zur Mitte des Jahrhunderts voraussichtlich mehr als verdoppeln wird.

Die nebenstehende Karte hebt genau diese Gebiete hervor. Auffällig ist, dass der Schwerpunkt der hitzebelasteten Zonen im Zentrum von Spandau liegt, welches eine besonders hohe Versiegelung, eine dichte Bebauung und einen geringen Anteil an Grünflächen aufweist. Im Gegensatz dazu zeigen die Grün- und Wasserflächen sowie die aufgelockerten, durchgrünten Siedlungsgebiete im Norden und Süden des Bezirks bislang kaum Anzeichen einer Belastung.

Praktische Tipps für heiße Tage

  • ☼ Trinken Sie ausreichend - am besten Wasser und ungesüßte Tees
    • Während einer Hitzewelle ist es wichtig, täglich mindestens 1,5 bis 3 Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um Dehydration zu vermeiden. Bei erhöhter Körpertemperatur durch Fieber steigt der Flüssigkeitsbedarf zusätzlich.
    • Empfohlene Getränke sind Wasser, Mineralwasser, lauwarme oder leicht gekühlte Früchte- und Kräutertees sowie Fruchtschorlen.
    • Die Getränke sollten nicht zu kalt sein, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten.
    • Es ist ratsam, stündlich ein Glas Wasser zu trinken, auch ohne Durst.
    • Alkohol, koffeinhaltige und zuckerreiche Getränke sollten gemieden werden, da sie dem Körper Flüssigkeit entziehen.
    • Besondere Aufmerksamkeit gilt älteren Menschen, Kranken und Kindern, da ihr Durstgefühl oft vermindert ist. Hier helfen regelmäßige Erinnerungen durch Trinkpläne oder Apps.
    • Bei Herz-Kreislauf- oder Nierenerkrankungen ist ärztlicher Rat zur Trinkmenge notwendig.
    • Neben Flüssigkeit sollte auch der Elektrolytverlust ausgeglichen werden, etwa durch natriumhaltiges Mineralwasser, Säfte, Suppen oder wasserreiche Früchte wie Melonen und Gurken.
  • ☼ Nehmen Sie kleine Mahlzeiten und leichte Kost zu sich
    • Während Hitzeperioden sollten Sie auf leichte, gut verdauliche und wasserreiche Mahlzeiten achten, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten.
    • Es empfiehlt sich, mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt zu essen.
    • Frisches Obst, Gemüse, Salate und kalte Suppen sind ideal, da sie nicht nur erfrischen, sondern auch wertvolle Flüssigkeit, Vitamine und Mineralien liefern. Besonders geeignet sind Tomaten, Gurken und Melonen aufgrund ihres hohen Wassergehalts.
    • Vermeiden Sie fettreiche und schwer verdauliche Speisen sowie große Mengen an eiweißreichen Lebensmitteln wie rotes Fleisch, da sie die Verdauung belasten und den Körper durch erhöhte Wärmeproduktion zusätzlich zum Schwitzen bringen. Stattdessen sind kleine Portionen von magerem Fleisch, wie Hähnchen oder Fisch, sowie Milchspeisen eine gute Wahl.
    • Denken Sie daran, Lebensmittel bei Hitze gut zu kühlen und schnell zu verzehren, um das Wachstum von Bakterien und das Risiko von Lebensmittelinfektionen zu minimieren.
  • ☼ Passen Sie Ihren Alltag bei einer Hitzewelle an
    • Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen und direkte Sonneneinstrahlung in den heißesten Stunden des Tages zwischen 11 und 18 Uhr.
    • Nutzen Sie die kühleren Morgen- und Abendstunden für notwendige Erledigungen oder Aktivitäten im Freien, einschließlich Sport und körperlicher Arbeit. Ein kurzer Erholungsschlaf von 10 bis 30 Minuten während der Mittagshitze kann ebenfalls hilfreich sein.
    • Während der heißesten Tageszeit sollten Sie sich nach Möglichkeit in kühlen, schattigen oder klimatisierten Räumen aufhalten. Öffentliche Orte wie klimatisierte Einkaufszentren, Museen, Bibliotheken oder Kirchen bieten angenehme Abkühlung.
    • Wenn Sie sich im Freien aufhalten müssen, bevorzugen Sie schattige Plätze, etwa unter großen Bäumen in Parks.
    • Bei körperlicher Arbeit oder Bewegung während der Hitze ist es entscheidend, regelmäßig und ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Trinken Sie pro Stunde zwei bis vier Gläser kühles, alkoholfreies Getränk wie Wasser oder isotonische Getränke.
    • Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie Personen mit erhöhtem Risiko wie Kindern, Senioren und Alleinlebenden schenken. Unterstützen Sie diese dabei, sich an die empfohlenen Verhaltensregeln zu halten und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sicherzustellen.
  • ☼ Tragen Sie luftige und helle Kleidung
    • Tragen Sie weite, dünne und leichte Kleidung aus atmungsaktiven Naturstoffen wie Baumwolle, Leinen oder Naturseide. Diese Materialien ermöglichen eine bessere Wärmeabgabe und halten den Körper kühl.
    • Helle Farben reflektieren das Sonnenlicht und verhindern eine übermäßige Aufheizung des Körpers.
    • Menschen mit geschwächtem Venensystem sollten Stützstrümpfe tragen, um die Blutzirkulation zu unterstützen.
  • ☼ Tragen Sie Kopfbedeckung und schützen Sie Ihr Gesicht
    • Tragen Sie eine geeignete Kopfbedeckung, wie einen breitkrempigen Sonnenhut oder eine Kappe, um Ihren Kopf vor direkter Sonneneinstrahlung und einem Sonnenstich zu schützen. Ein Sonnenhut kann zudem dabei helfen, Ihr Gesicht zu verschatten.
    • Nutzen Sie zusätzlich Sonnenbrillen zum Schutz Ihrer Augen vor UV-Strahlen.
  • ☼ Sorgen Sie für Sonnenschutz, wenn Sie ins Freie gehen
    • Verwenden Sie Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 20 (für Kleinkinder mindestens 30).
    • Tragen Sie die Sonnencreme großzügig und regelmäßig auf, besonders nach dem Schwimmen oder starkem Schwitzen.
    • Ergänzen Sie den Sonnenschutz durch das Tragen von schützender Kleidung und das Vermeiden der intensivsten Sonnenstrahlung (insbesondere zwischen 11 und 18 Uhr).
  • ☼ Halten Sie sich selbst möglichst kühl und sorgen Sie für Erfrischung
    • Duschen Sie idealerweise mit lauwarmem Wasser, um plötzliche Temperaturunterschiede zu vermeiden und den Körper nicht zusätzlich zu belasten. Kaltes Wasser kann den Körper dazu bringen, zusätzliche Energie zur Regulierung der Körpertemperatur aufzuwenden, was unangenehm sein kann.
    • Nehmen Sie kühle Duschen oder Bäder, um Ihre Körpertemperatur schnell zu senken. Bei geschwollenen Händen und Füßen, die durch erweiterte Venen und eingeschränkten Flüssigkeitstransport entstehen können, helfen leichte Bewegungen und das Hochlegen der betroffenen Gliedmaßen.
    • Besonders erfrischend ist es, kaltes Wasser über Hände und Füße fließen zu lassen oder ein kaltes Fußbad zu nehmen.
    • Um eine schnelle Abkühlung zu erzielen, legen Sie feuchte Tücher auf Stirn, Nacken und Kopf oder verwenden Sie Wassersprays für Gesicht und Dekolleté.
    • Auch das Verwenden von Kühlpacks oder nassen Handtüchern kann eine gute Möglichkeit sein, sich zu erfrischen. Besonders vor dem Schlafen kann ein kaltes Gelpack oder ein Kühlpack an Ihrem Körper für eine angenehme Nachtruhe sorgen. Achten Sie jedoch darauf, extreme Temperaturunterschiede zu vermeiden, um Kreislaufschocks oder andere gesundheitliche Probleme zu verhindern. Wickeln Sie Kühlpacks z.B. in ein dünnes Handtuch und begrenzen Sie die Anwendung auf 15-20 Minuten.
    • Verwenden Sie leichte Bettwäsche oder nur ein Laken, um auch während der Nacht kühl zu bleiben.
  • ☼ Halten Sie Ihre Wohnung kühl
    • Öffnen Sie Fenster früh morgens und nachts, wenn die Außentemperaturen niedriger sind, um kühle Luft in die Räume zu lassen. Nutzen Sie diese kühlen Stunden für intensives Lüften. Tagsüber sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben, um das Eindringen warmer Luft zu vermeiden.
    • Halten Sie Fenster tagsüber mit Rollläden, Jalousien oder Vorhängen geschlossen, um das Aufheizen der Innenräume durch direkte Sonneneinstrahlung zu verhindern. Außenliegende Beschattungen wie Markisen und Rollläden sind effektiver als innenliegende Vorhänge.
    • Verwenden Sie Fächer und Ventilatoren zur Verbesserung der Luftzirkulation. Die über Ihre Haut streichende Luft kühlt und trocknet ggf. den Schweiß auf Ihrer Haut. Die dabei entstehende Verdunstungskälte wirkt zusätzlich abkühlend. Ventilatoren sind bis zu Temperaturen von ca. 35 °C einsetzbar. Danach stoßen sie an ihre Grenzen, da die durch den Ventilator zugeführte warme Luft die Haut nicht mehr kühlen kann. Vielmehr besteht die Gefahr, dass sie die Überhitzung fördert.
    • Feuchte Tücher können zusätzlichen Kühlungseffekt bieten, indem sie auf Hautstellen wie Stirn und Nacken gelegt werden.
    • Schalten Sie nicht benötigte elektrische Geräte und Beleuchtung aus, um die zusätzliche Wärmequelle zu minimieren. Ziehen Sie nach Möglichkeit auch die Ladegeräte aus den Steckdosen.
  • ☼ Lassen Sie niemanden in parkenden Autos zurück
    • Autos erhitzen sich unter Sonneneinstrahlung extrem schnell und erreichen gefährlich hohe Temperaturen. Lassen Sie daher niemals Kinder, gesundheitlich geschwächte Personen oder Tiere in einem geparkten Fahrzeug zurück, auch nicht für kurze Zeiträume.
  • ☼ Lassen Sie die Dosierung Ihrer Medikamente ärztlich überprüfen
    • Bei hohen Temperaturen ist besondere Vorsicht bei der Einnahme von Medikamenten geboten, die den Flüssigkeitshaushalt oder die Körpertemperatur beeinflussen. Dazu zählen insbesondere Entwässerungstabletten, Beruhigungstabletten, Psychopharmaka, Beta-Blocker und Pflastermedikamente.
    • Sprechen Sie frühzeitig mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, um herauszufinden, ob eine Anpassung der Dosierung erforderlich ist, insbesondere wenn Sie an Diabetes, Bluthochdruck oder Asthma leiden.
    • Achten Sie auch darauf, Medikamente kühl zu lagern, da sie bei Wärme an Wirksamkeit verlieren können.
  • ☼ Achten Sie auf sich selbst und die Menschen in Ihrer Umgebung
    • Bei großer Hitze ist es wichtig, sowohl auf sich selbst als auch auf andere Personen, insbesondere solche mit höherem Gefährdungsrisiko wie Kinder, ältere Menschen oder Alleinlebende zu achten.
    • Überprüfen Sie regelmäßig bei Hitze mehrmals täglich Ihre Körpertemperatur; diese sollte nicht über 36,9°C steigen.
    • Achten Sie auf Symptome wie Unruhe, Verwirrtheit, Schwindel, Übelkeit oder Erbrechen, die auf eine mögliche Überhitzung hindeuten können. Auch wenn die Haut ungewöhnlich trocken und kühl bleibt, während die Körpertemperatur hoch ist, kann dies auf einen drohenden Hitzschlag hinweisen. In solchen Fällen ist es wichtig, umgehend einen Arzt zu verständigen.
    • Zusätzlich sollten Sie regelmäßig nach den Personen in Ihrer Umgebung sehen, um sicherzustellen, dass sie sich in der Hitze wohl fühlen und keine Anzeichen von Überhitzung zeigen. Besondere Vorsicht ist bei den besonders anfälligen Gruppen geboten.
  • ☼ Achten Sie auf Symptome hitzebedingter Erkrankungen

    Hitze kann schwerwiegende Gesundheitsschäden (Herz-Kreislauf-Probleme, Regulationsstörungen) hervorrufen, die im Extremfall zu einem tödlichen Hitzschlag führen können. Um gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden, ist schnelles Handeln gefordert.

    Falls folgende Symptome auftreten, sollten Sie Ihre Hausarztpraxis bzw. den ärztlichen Bereitschaftsdienst 116 117 kontaktieren:

    • Übelkeit, Schwindel
    • Kopfschmerzen
    • Erschöpfungsgefühl

    Falls folgende Symptome auftreten, sollten Sie den Notruf 112 wählen:

    • Bewusstseinstrübung, Bewusstlosigkeit
    • Neu aufgetretene Verwirrtheit
    • Wiederholtes Erbrechen
    • Körpertemperatur über 39°C

  • ☼ Informieren Sie sich über Erste-Hilfe-Maßnahmen bei hitzebedingten Beschwerden

    Wenn sich bereits hitzebedingte Symptome zeigen, ist es wichtig, schnell zu handeln und angemessene Erste-Hilfe-Maßnahmen zu ergreifen. Hier sind einige Beispiele:

    • Bringen Sie die betroffene Person an einen kühlen Ort: Suchen Sie nach einem schattigen Bereich oder betreten Sie einen klimatisierten Raum, um die Körpertemperatur zu senken.
    • Entfernen Sie überschüssige Kleidung: Wenn möglich, helfen Sie der Person, ihre Kleidung auszuziehen oder zu lockern, um die Wärmeabgabe zu erleichtern.
    • Kühlung: Befeuchten Sie ein Tuch mit kaltem Wasser und legen Sie es auf den Nacken, die Stirn oder andere Bereiche des Körpers, um die Körpertemperatur weiter zu senken. Vermeiden Sie jedoch extrem kalte Temperaturen, da dies zu Unterkühlung führen kann.
    • Trinken: Geben Sie der Person etwas zu trinken, vorzugsweise Wasser oder ein isotonisches Getränk, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Vermeiden Sie alkoholische Getränke, da diese dehydrierend wirken können.
    • Ruhe: Sorgen Sie dafür, dass die betroffene Person sich ausruht und sich nicht überanstrengt. Bewegung kann die Symptome verschlimmern.
    • Beobachtung: Achten Sie auf weitere Anzeichen von Hitzschlag oder Hitzekollaps, wie zum Beispiel Schwindel, Übelkeit, Verwirrtheit oder Bewusstlosigkeit. Wenn sich der Zustand verschlechtert oder lebensbedrohlich wird, rufen Sie sofort den Notarzt (112) an.

    Es ist wichtig, hitzebedingte Symptome ernst zu nehmen und angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um eine weitere Verschlimmerung zu verhindern.

    Bitte beachten Sie, dass diese Informationen lediglich als allgemeine Richtlinien dienen und im Notfall immer professionelle medizinische Hilfe eingeholt werden sollte.

Informationen des Umweltbundesamtes:

Klima, Mensch, Gesundheit: Informationsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA):

Informationskampagne “Bärenhitze” des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGeSo):

  • Flyer Hitzeschutz

    PDF-Dokument (148.4 kB)