Schulzone Singerstraße

Start der ersten Grünen Gullys

Die ersten fünf „Grünen Gullys“ sind in der Singerstraße fertiggestellt. Um das Regenwasser direkt vor Ort versickern zu lassen und gleichzeitig die Kanalisation zu entlasten, wurden Beton und Asphalt um die Gullys aufgebrochen und durch eine durchlässige Bodenschicht ersetzt. Über der Sandschicht in etwa 60 cm Tiefe liegt eine 45 cm dicke Substratschicht und darüber eine 10 cm starke Pflanzschicht mit trockenresistentem Federgras und Fünffingerstrauch.
Die „Grünen Gullys“ speichern Wasser für Straßenbäume, kühlen die Umgebung und tragen zur Begrünung der Straße bei.

  • Bericht zur Beteiligung junger Menschen an der Gestaltung der Schulzone

    PDF-Dokument (2.4 MB)

  • Übersichtslageplan

    PDF-Dokument (1.1 MB)

  • Singerstraße: Auswirkungen der Schulzone
  • Singerstraße: Prozess der schrittweisen Umsetzung
  • Singerstraße: Grafik mit Schulzone und Elterntaxi-Routen
  • Singerstraße: Grafik mit Schulzone

Beschreibung

In der Singerstraße entsteht die erste Schulzone im Bezirk Mitte. Die Schulzone entlastet den Kiez von Kfz-Durchgangsverkehr und ermöglicht den Schüler*innen einen sichereren Schulweg. Die betroffene Abschnitt wird nicht mehr durch Kfz befahrbar sein, sondern dem Fuß- und Radverkehr zur Verfügung stehen.
Schulzonen in der geplanten Form haben folgende Auswirkungen:

  • Schulwegsicherheit wird erhöht
  • Förderung von selbstständiger Mobilität von Kindern- und Jugendlichen
  • Fußverkehr wird vereinfacht und sicherer
  • Radverkehr wird vereinfacht und sicherer
  • ÖPNV wird zugänglicher
  • Geringfügige Umwege für den notwendigen Kfz-Verkehr
  • Geringe Reduktion von Parkplätzen
  • Verpuffung und Verlagerung von Kfz-Verkehren

Bei der Planung wurden insbesondere die Parkplatzsituation, die Elterntaxis sowie die Mobilität und Erreichbarkeit im Kiez berücksichtigt.

  • Mobilität und Erreichbarkeit: Die meisten Menschen im Kiez bewegen sich zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Nahverkehr fort. Nur 21 % der Menschen besitzen einen Pkw. Kfz-Verkehr wird möglich bleiben, d. h. alle Häuser und Grundstücke bleiben mit dem Kfz erreichbar. Für einige Kfz-Fahrende entstehen geringe Umwege. mehr
  • Elterntaxis: Der Elterntaxi-Problematik wird mit Alternativen und Kommunikation dieser begegenet. Eltern sollen ihre Kinder möglichst selbstständig zur Schule laufen lassen. mehr
  • Parkplatzsituation: Mit fehlenden Parkplätzen für die Anwohnendne ist nicht zu rechnen, da ein Überschuss an Parkplätzen verbleibt. mehr
Singerstraße: Foto des Ortsgesprächs mit mehr als 150 Interessierten

Ortsgespräch am 28.08.2023

Das Bezirksamt Mitte veranstaltete am 28.08.2023 um 17 Uhr für alle Interessierten ein Ortsgespräch mit Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann und Bezirksstadtrat Benjamin Fritz sowie Vertreter*innen des Straßen- und Grünflächenamtes und des Schulamtes. Fast zwei Stunden lang wurde über den Stand der Planung der Schulzone informiert, Hinweise aufgenommen und Fragen beantwortet. Die Veranstaltung fand in der Singerstraße in der Grünanlage gegenüber der GutsMuths-Grundschule statt. Am Ortsgespräch nahmen mehr als 150 Personen teil.

Häufig gestellte Fragen wurden gesammelt und unter “Hinweise, Fragen und Antworten” beantwortet.

Die vorgestellten Grafiken und Texte können heruntergeladen werden.

Informationen zur Schulzone und Mobilität im Kiez

Mobilität und Erreichbarkeit im Kiez

  • 87 % der Wege werden zu Fuß, mit dem Rad oder ÖPNV erledigt
  • 79 % der Einwohnenden besitzen keinen Pkw
  • Max. Laufweg von 600 m zur S- oder U-Bahn
  • Mehr öffentliche Parkplätze als Pkw vorhanden
  • Alle Häuser und Grundstücke bleiben für den Kfz-Verkehr erreichbar.

Parkplatzsituation

  • Das Gebiet liegt in der Parkzone 14.
  • Je 100 Einwohnende gibt es im Gebiet circa 21 Autos (Durchschnitt im Bezirk Mitte: 18 Autos je 100 Einwohner).
  • Es gibt zukünftig 23% mehr Parkplätze als Anwohnenden-Autos in der Parkzone 14 (im Kiez 6 %).
  • Es steht ausreichend Parkraum für alle Anwohnenden zur Verfügung. Insbesondere auf der Karl-Marx-Allee finden sich stets freie Parkplätze.

Elterntaxis

Elterntaxis sind eine Herausforderung im Kiez. Den Eltern werden Routen und Orte mitgeteilt, an denen Kinder aussteigen können, so dass sie einen Teil ihres Schulweges selbstständig und zu Fuß zurücklegen können.

Rechtliche Grundlagen und Vorgaben für die Schulzone in der Singerstraße

  • Berliner Straßengesetz: § 4: Teileinziehungen sollen bei Verkehrsberuhigungen geprüft werden
  • Berliner Mobilitätsgesetz: Vorrang des Umweltverbundes (Fußverkehr, Radverkehr, ÖPNV)
  • Stadtentwicklungsplan Mobilität und Verkehr 2030 inkl. Straßenklassen: Führung des überörtlichen Kfz-Verkehrs auf Hauptverkehrsstraßen. Nur Anliegerverkehr, kein Kfz-Durchgangsverkehr in Nebenstraßen. Allgemeine Reduktion des Kfz-Verkehrs und Stärkung des Umweltverbundes.
  • Radverkehrsplan und -netz: Als Teil des Radnetzes wird die Singerstraße im Regelfall zur Fahrradstraße.
  • Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm 2030: Attraktivierung des Fuß- und Radverkehrs als Beitrag zum Klimaschutz.
  • Beschluss der BVV: Der Beschluss 0345/VI „Schulwegsicherheit in der Singerstraße“ vom 17.11.2022 ersucht das Bezirksamt um „zwei Quersperren“ in der Schulzone.
  • Schulwegsicherheit: Elternvertretung der GutsMuths-Schule wünscht Maßnahmen zur Förderung der Schulwegsicherheit und Reduktion der Elterntaxis.

Hinweise, Fragen und Antworten

  • Die Mobilität der Anwohnenden würde eingeschränkt.

    87 % der Wege in Berlin Mitte werden mit dem Umweltverbund zurückgelegt (33,6 % zu Fuß, 22,0 % mit dem Fahrrad und 31,7 % mit dem öffentlichen Verkehr). Das Gebiet ist überdurchschnittlich gut an den ÖPNV angebunden (U-Bahnhof Schillingstraße, S+U-Bahnhof Jannowitzbrücke sowie Bahnhof Alexanderplatz) angebunden. Im Gebiet besitzen 79 % der Anwohnenden im Kiez kein Auto, werden also durch die Maßnahme nicht eingeschränkt. Die Einschränkungen betrifft nur einen kleinen Teil der Anwohnenden und Wege.

  • Ich bin angewiesen auf das Auto. Ich bin mobilitätseingeschränkt.

    Es können weiterhin alle Häuser mit dem Kfz erreicht werden. Die Maßnahme wird zu einer Reduktion des Kfz-Verkehrs im Gebiet führen, so dass notwendige Kfz-Fahrten, wie die von mobilitätseingeschränkter Personen oder die von Lieferverkehren, vereinfacht werden. Fuß- und Radverkehr, der besonders relevant für mobilitätseingeschränkte Personen ist, wird besonders stark vereinfacht.

  • Es sollten andere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung (Schwellen, Moabiter Kissen, etc.) genutzt werden, statt die Schulzone einzurichten.

    Moabiter Kissen oder Schwellen sind verkehrsberuhigende und nützliche Elemente, haben jedoch auch Nachteile. Aufgrund der Erschütterung sind sie unvorteilhaft für den Rettungsverkehr und aufgrund der Ausweich-manöver unvorteilhaft für den Radverkehr. Moabiter Kissen oder Schwellen entschleunigen den Kfz-Verkehr in kleinen Bereichen, zwischen den Maßnahmen besteht jedoch die Gefahr besonderer Beschleunigung.
    Die Maßnahme wurde sorgfältig abgewogen. Das Öffnen der Fahrbahn für den Fußverkehr mittels einer Teileinziehung ist die effektivste und ressourceneffizienteste Maßnahme zur Verkehrsberuhigung und Förderung der Schulwegsicherheit.

  • Ich benötige einen Parkplatz in Gebäudenähe, da meine Mobilität eingeschränkt ist.

    Mit der Einrichtung der Schulzone bleiben alle Parkplätze in direkter Nähe zu Eingängen von Wohngebäuden erhalten. Sollte ein persönlicher Parkplatz benötigt werden und die entsprechenden Bedingungen erfüllt sein, kann dieser bei der Straßenverkehrsbehörde des Bezirks beantragt werden.

  • Es entstehen höhere Umweltbelastungen durch Umgehungsverkehre im Wohngebiet.

    Es sind Reduktionen der Umweltbelastungen zu erwarten. Studien haben gezeigt, dass nur ein Teil der zuvor mit Kfz zurückgelegten Wege auf andere Straßen verlagert wird und der Kfz-Verkehr insgesamt zurückgeht. Durch die Verkehrsberuhigung verändern sich Wege oder verlagern sich auf andere Verkehrsmittel.

  • Durch längere Wege im Wohngebiet wird mehr Kraftstoff verbraucht und Emissionen erhöht.

    Studien haben gezeigt, dass der Kfz-Verkehr bei ähnlichen Maßnahmen insgesamt zurückgeht und sich Wege zu Teilen auf andere Verkehrsmittel verlagern. Die durch die Schulzone für Kfz erzwungenen Umwege betreffen nur einen sehr geringen Teil des bisherigen Kfz-Fahrten.

  • Elterntaxis sind ein großes Problem und sollten herausgehalten werden.
    Singerstraße: Alternativrouten für Elterntaxis

    Die Schulzone lässt kein Befahren des Straßenabschnitts durch Elterntaxis zu. Weiterhin werden Schulen, Eltern und Schüler*innen über alternative Schulweg-möglichkeiten informiert, so dass kein zusätzlicher Kfz-Verkehr in anderen Wohn-straßen entstehen sollte.

  • Wegen der Elterntaxis wird mit einer Verdopplung des Verkehrsaufkommens in der Ifflandstraße gerechnet.
    Singerstraße: Alternativrouten für Elterntaxis

    In der Schulzone wird die Zufahrt von Elterntaxis nicht erlaubt sein. Es ist nur die Einfahrt in das Grundstück der GutsMuths-Grundschule erlaubt, dies betrifft keine Elterntaxis. Elterntaxi-Verkehr soll dagegen reduziert wird.

  • Es seien keine Unfälle mit Fuß- oder Radverkehr bekannt.

    In dem Bereich der Schulzone fanden im Jahr 2021 drei Unfälle mit Personenschäden statt: zwei Unfälle mit Beteiligung von Zufußgehenden und Pkw sowie ein Unfall mit Fahrrad und Pkw. Nicht nur polizeilich erfasste Unfälle sind problematisch, sondern auch Gefahrensituationen und Beinahe-Unfälle. Diese werden jedoch in keiner Statistik erfasst. Weiterhin zeigen die Protokolle der Gesamtelternvertretung eine Problematik in der Singerstraße durch „Autos, die Kinder zur Schule bringen“, welche vor der Schule parken und wenden.

  • Dem Radverkehr solle Vorrecht eingeräumt werden.

    Generell räumt das Mobilitätsgesetz dem Umweltverbund (ÖPNV, Fußverkehr, Rad-verkehr) Vorrang ein. Weiterhin verläuft das zukünftige Radnetz durch die Singerstraße, so dass hier der Radverkehr gesondert gefördert werden soll. Nichtsdestotrotz wird im teileingezogenen Bereich eine Fußgängerzone eingerichtet und der Radverkehr erlaubt, der Fußverkehr wird daher Vorrang vor dem Radverkehr haben.

  • Reisebusse können nicht mehr parken.

    Reisebusse können das Hostel Singer109 über die „kleine“ Lichtenberg Straße anfahren.

  • Neue Blumenstraße sei zu schmal für entgegenkommende Pkw.

    Dieser Hinweis wird bei der weiteren Planung geprüft.

  • Es entfallen Parkplätze. Wo sollen die Anwohnenden in Zukunft ihre Autos abstellen?
    Singerstraße: Tabelle zu Parkplätzen

    Es entfallen mit der Schulzone 75 Parkplätze. Es verbleibt ein Überschuss von Parkplätzen im Vergleich zu den im Gebiet angemeldeten Pkw.
    Je 100 Einwohner gibt es im Gebiet circa 21 Autos. Im Bezirk Mitte ist der Wert durchschnittlich geringer mit 18 Autos je 100 Einwohner. Mit der Schulzone gibt es 23 % mehr Parkplätze als Anwohner-Autos in der Parkzone 14 (im Kiez 6 %). Es steht daher ausreichend Parkraum für alle Anwohner zur Verfügung. Insbesondere auf der Karl-Marx-Allee finden sich stets freie Parkplätze. Zusätzlich können Kfz auch auf privaten Flächen geparkt werden.

Projektdaten

  • Projektbeschreibung

    In der Singerstraße, im Abschnitt zwischen Lichtenberger Straße und Ifflandstraße, soll eine sichere Schulzone eingerichtet werden.
    Um die Schulwegsicherheit zu erhöhen, soll dieser Bereich der Straße vorrangig dem Fußverkehr dienen; rücksichtsvoller Radverkehr soll möglich sein.
    Mitten im Wohngebiet zwischen Plansche und Schulen sollen dadurch Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität für Schüler*innen und Anwohnende erheblich verbessert werden.

    Vorausgegangenen ist der BVV-Beschluss „Schulwegsicherheit in der Singerstraße erhöhen“.

  • Gebiet

    Berlin Mitte

  • Projektzeitraum

    2023-2024

  • Bearbeitungsstand

    Umsetzung

  • Gesamtkosten

  • Art der Finanzierung

    bezirkliche Mittel

  • Prozess

    • 17.11.2022: BVV-Beschluss 0345/VI „Schulwegsicherheit in der Singerstraße“
    • 30.05.2023: Information über die Prüfung der Singerstraße als Schulzone im Mobilitätsrat
    • 06.06.2023: Pressemitteilung über die Prüfung einer Schulzone in der Singerstraße als Verkehrsberuhigungsmaßnahme
    • 09.06.2023: Bekanntmachung der Absicht der Teileinziehung im Amtsblatt (73. Jahrgang Nr. 25)
    • 21.07.2023: Bekanntmachung der Teileinziehung im Amtsblatt (73. Jahrgang Nr. 32)
    • 14.08.2023: Pressemitteilung zur Schulzone mit Einladung zum Ortsgespräch
    • 22.08. bis 24.08.2023 : Postwurfsendung und Aushänge an allen Hauseingängen im betroffenen Kiez mit Einladung zum Ortsgespräch
    • 28.08.2023: Ortsgespräch / Informationsveranstaltung mit Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann, Bezirksstadtrat Benjamin Fritz, Vertreter*innen des Straßen- und Grünflächenamtes und des Schulamtes sowie über 150 Interessierten
    • 30.09.2023: Umsetzung der Schulzone
    • November 2023: Beteiligung zur Gestaltung an der GutsMuths-Grundschule
    • 05.02.2024: Pressemitteilung Beteiligung mit Anwohnenden und Anrainer zur Gestaltung der Fläche
    • 5.2.2024 bis 18.2.2024: Onlinebeteiligung auf meinBerlin.de