Bewerbungsverfahren für den Kunstwettbewerb "Letzte Wege sichtbar machen"
Pressemitteilung Nr. 201/2020 vom 29.06.2020
Die Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Sabine Weißler, informiert:
Zwischen 1941 und 1945 wurden mehr als 50.000 Jüdinnen und Juden, und damit der Großteil der damaligen jüdischen Bevölkerung Berlins, mit über 90 Zugtransporten überwiegend in die Ghettos und Vernichtungslager in Osteuropa wie Auschwitz-Birkenau und Sobibór deportiert, wo sie fast alle ermordet wurden. Vor aller Augen wurden sie in Berlin zu Tausenden von Sammellagern zu den drei Deportationsbahnhöfen durch die Straßen getrieben.
Mit dem Vorhaben Letzte Wege soll ein zeitgenössisches Projekt des Gedenkens entstehen, das die Sammellager, den Deportationsbahnhof (heute Gedenkort Güterbahnhof Moabit) sowie die dazwischenliegenden Wege im Bezirk Mitte in einen erfahrbaren Zusammenhang setzt und damit das logistische Vernichtungsnetz im Stadtraum langfristig erkennbar macht.
Grundvoraussetzung ist eine intensive Auseinandersetzung mit Fragen des Erinnerns und Gedenkens im Sinne einer zeitgenössischen Erinnerungskultur. Bereits bestehende Erinnerungsorte wie der Gedenkort Güterbahnhof Moabit werden dabei beachtet. Für die Entwicklung des Konzepts sind alle künstlerischen und wissenschaftlichen Disziplinen und interdisziplinären Ansätze möglich.
Das Bezirksamt Mitte von Berlin lobt 2020 einen nichtoffenen, einphasigen, anonymen Kunstwettbewerb (Ideenwettbewerb) aus. Diesem geht ein vorgeschaltetes Bewerbungsverfahren voraus, für das sich Künstlerinnen und Künstler, Künstler/innengruppen sowie interdisziplinäre Gruppen (mit u.a. Künstlerinnen und Künstlern, Architektinnen und Architekten, Historikerinnen und Historikern) per Internet-Formular unter der Adresse: https://www.wettbewerbe-aktuell.de/onlineverfahren/ov/308 spätestens bis Sonntag, 19. Juli 2020, um 23:59 Uhr bewerben können.
Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich professionelle Künstlerinnen und Künstler, Künstler/innengruppen sowie interdisziplinäre Gruppen. Die Federführung (bevollmächtigte Vertretung) hat bei einer Künstlerin/einem Künstler mit Wohn- und/oder Arbeitssitz in Berlin zu liegen. Die Professionalität ist durch eine Vita mit Ausstellungs- bzw. Projektverzeichnis nachzuweisen. Sofern keine Ausbildung an einer Kunstakademie oder in einer entsprechenden Einrichtung vorliegt, muss das Ausstellungs- bzw. Projektverzeichnis eine kontinuierliche künstlerische Tätigkeit belegen, die professionellen Ansprüchen genügt. Weitere Informationen zu dem Bewerbungsverfahren finden sie unter: https://www.berlin.de/kunst-und-kultur-mitte/geschichte/erinnerungskultur/gedenkorte/artikel.942080.php
Medienkontakt:
Bezirksamt Mitte, Katja Kynast, Tel.: (030) 9018-37461