Die BVV möge beschließen:
Das Bezirksamt wird ersucht, die Kommission für Gedenkorte Marzahn-Hellersdorf mit der Erarbeitung einer Empfehlung für ein angemessenes Gedenken an die auf dem städtischen Friedhof Kaulsdorf beigesetzten Opfer des zweiten Weltkrieges zu beauftragen.
Begründung:
Auf dem Städtischen Friedhof in Berlin-Kaulsdorf – Dorfstraße, sind gegenwärtig lediglich sieben Kriegsgräber vorhanden. Mündliche Überlieferungen über viele weitere dort beigesetzte Kriegsopfer gaben die Veranlassung für eine am 15. Mai 2024 vorgenommene Akteneinsicht in das Sterbebuch des Friedhofs.
Im Ergebnis einer Sichtung der Eintragungen für den Zeitraum Januar bis 18. Juni 1945 wurde festgestellt, dass in diesem Zeitraum mindestens 117 Menschen dort beigesetzt wurden, die durch Kampfhandlungen, Suizid oder andere Gewalttaten ihr Leben verloren.
Zitat:
„Auf der individuellen Ebene ist Leid nie relativ, sondern immer absolut. Wir trauern daher gleichermaßen um jeden und jede Einzelne. Damit verdeutlichen wir auch, dass der gewaltsame Tod eines Menschen immer etwas Endgültiges hat und niemals reversibel ist. Gleichwohl hat er eine Bedeutung für die Nachwelt.
Für uns Deutsche bedeutet es, dass unser Totengedenken mit Bezug zu den Weltkriegen eine Mahnung ist. Die Toten der vergangenen wie der aktuellen Kriege – zeigen uns, wie fragil der europäische Frieden ist und wie wichtig es ist, sich aktiv gemeinsam für den Frieden zu engagieren, Vorurteile abzubauen und freiheitliche und menschenwürdige Lebensbedingungen dort zu erkämpfen, wo es sie nicht gibt, und sie dort zu verteidigen, wo sie angegriffen werden.“
Wolfgang Schneiderhan
General der Bundeswehr a.D.
Präsident des Volksbundes
Deutsche Kriegsgräberfürsorge