„TeamEnergy“ ausgezeichnet - Grundschüler machen ihre Schule energieeffizient

Der Bezirksstadtrat für Schule, Sport, Weiterbildung, Kultur und Facility Management, Stefan Bley (CDU), teilt mit: Ein ganzes Schuljahr lang haben die Schülerinnen und Schüler der 5d der Johann-Strauß-Grundschule nach praktischen Möglichkeiten gesucht, die schlechte Klimabilanz ihrer Schule zu verbessern. Schnell konnten sie durch Messungen nachweisen, dass ihre Schule unnötig viel Wärmeenergie verbraucht. Zusammen mit dem Hausmeister entwickelten sie Lösungsvorschläge, die sie dem Schulträger vorlegten. Jetzt bekamen sie für ihr Engagement die Anerkennung von Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch.

Bao-Minh und Lucie sind inzwischen in der sechsten Klasse und haben zusammen mit ihren Mitschülern die Weiterarbeit an der Verbesserung der Klimabilanz ihrer Schule an eine eigene Energie-Arbeitsgruppe weitergegeben. Dennoch kamen sie jetzt zur Verleihung des Preises „Praktisches Lernen“ der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, mit dem ihr ganzjähriges Engagement im letzten Schuljahr gewürdigt wurde. „Wir haben erreicht, dass jetzt testweise in einigen Klassenräumen elektronische Thermostatventile eingebaut wurden“, erzählte Bao-Minh der Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch, als die an den Stand von „TeamEnergy“ kam, um sich über das Projekt zu erkundigen.

Auf Thermografie-Bildern zeigten Lucie und Bao-Minh der Senatorin auch, worauf sie im letzten Winter ebenfalls gestoßen waren – reihenweise gekippte Oberlichter in den Klassenräumen, aus denen die Wärme aus dem Schulgebäude entweicht – deutlich sichtbar an den hellen Streifen auf dem Wärmebild. „Durch das dauernde Fensterkippen wird aber die Luft gar nicht besser“, berichtet Lucie. Zusammen mit ihrer Klasse hatte sie im letzten Schuljahr in einigen Klassen Messgeräte aufgestellt, die die Daten für Temperatur und CO2-Gehalt der Luft aufzeichneten. In diesem Schuljahr wollen die Schülerinnen und Schüler nun eine Aufklärungsaktion starten, damit Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte lernen, ebenso energiesparend wie effektiv zu lüften

Schulleiterin Anett Marciniak zeigt sich begeistert vom Engagement und der Lernfreude der Schülerinnen und Schüler, die bei TeamEnergy mitmachen „Wenn die jungen Menschen Probleme aufdecken und Verbesserungsvorschläge machen“, so sagt sie, „stößt das bei den Verantwortlichen oft auf besondere Resonanz“. Die jetzt begonnene Umrüstung der Schule auf besser steuerbare Heizungsthermostate sei durch die Schüler-Aktionen in Gang gekommen. Die Messungen und Untersuchungen von TeamEnergy würden auch dazu beitragen, dass die Energiebilanz der Schule auf der Tagesordnung bleibe und einen Stellenwert im Schulleben gewinne.

Den Preis „Praktisches Lernen“ bekommt das Schulprojekt, weil es unter Beweis stellt, dass der abstrakte Begriff „Nachhaltigkeit“ durch die Beschäftigung mit der konkreten Energiesituation an der Schule, durch eigenes Messen und Untersuchen und das Entwickeln von praktischen Verbesserungsideen konkret und alltagsnah wird. Die Schülerinnen und Schüler eignen sich dabei Handlungskompetenzen an und erschließen sich selbst die sie umgebende Realität.

TeamEnergy wird ab diesem Schuljahr als Wahlpflichtkurs weitergeführt. In ihm arbeiten besonders interessierte Sechstklässler mit. Zurzeit stehen sie vor der Aufgabe, experimentell nachzuweisen, dass elektronisch regelbare Thermostate eine messbare Energieeinsparung erbringen. Dabei geht es z.B. um die Frage, welche Absenkzeiten eingestellt werden sollen. Für die Klärung solcher Fragen arbeiten die Schüler mit ihrem Hausmeister und mit den zuständigen Fachleuten in der Bezirksverwaltung zusammen.

Im kommenden Jahr soll das Projekt in ähnlicher Form auf weitere Schulen im Bezirk Marzahn-Hellersdorf ausgeweitet werden. Erste Schulen haben bereits ihr Interesse gemeldet. Vielleicht folgen auch noch andere dem Vorbild der Johann-Strauß-Grundschule und leisten so ihren aktiven Beitrag zur Energiewende?

Bei Interesse kontaktieren Sie gerne per E-Mail das bezirkliche Energiemanagement.