Erste Pride-Parade der russischsprachigen LGBT*-Community in Marzahn

Pressemitteilung vom 17.07.2020

Am Samstag, dem 18. Juli 2020, findet die erste „Pride-Parade“ in Marzahn statt.

Der Verein QUARTEERA e.V. lädt auf Deutsch und Russisch zur Teilnahme ein:
“Wir sind stolz auf Vielfalt und haben Stereotype satt! Darum möchten wir unseren russischsprachigen Mitbürgerinnen und –bürgern Deutschlands zeigen, dass die LGBT*-Community aus Menschen besteht, die die gleichen Rechte besitzen.
Aus diesem Grund möchten wir im Zentrum von Marzahn, dem Berliner Stadtteil mit den meisten russischsprachigen Einwohnern, auf uns aufmerksam machen. Unser Ziel ist, Stereotype aufzulösen und Marzahn zu überzeugen, uns ohne Wenn und Aber zu akzeptieren, damit wir uns nicht nur am Nollendorfplatz, aber auch in der Landsberger Allee sicher und wohl fühlen können.
Wir möchten zu Diskussionen hinsichtlich unserer Identität anregen und darüber sprechen, wie es ist, Emigrantin oder Emigrant und gleichzeitig schwul, lesbisch, bi-, pan- oder transsexuell in Deutschland zu sein. Darüber hinaus möchten wir auf die Gefahr hinweisen, in der sich die LGBT*-Community in osteuropäischen und zentralasiatischen Ländern befinden. Wir haben die Sprache des Krieges und des Hasses satt.”

Der Verein ist eine gemeinnützige Organisation für russischsprachige LGBT* Menschen in Deutschland und ihre Freunde, seit mehr als zehn Jahren engagiert er sich für Aktivismus und Aufklärung über LGBT*-Rechte. Quarteera führt Projekte mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes und der Bundeszentrale für politische Bildung durch, kooperiert mit vielen deutschen NPOs, u.a. mit dem Verband russischsprachiger Eltern (BVRE e.V.) und der Akademie Waldschlösschen. Quarteera e.V. ist eine gemeinnützige Organisation für russischsprachige LGBT*-Menschen in Deutschland und ihre Freunde.

Grußwort von Bürgermeister Michael Müller:
„Die erste Marzahn-Pride am kommenden Samstag ist ein ganz besonderes Ereignis. Sie führt Menschen zusammen, die gemeinsam für Freiheit und Gleichberechtigung demonstrieren und so ihren russischsprachigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern und allen in unserer Gesellschaft zeigen, dass Vorurteile und Diskriminierungen fehl am Platz sind. Zugleich lenkt die Marzahn Pride Aufmerksamkeit auf jene LSBTI-Menschen, die in russischsprachigen Ländern bis heute nicht frei leben können.
Danke an den Verein Quarteera für die Organisation der ersten Marzahn Pride, die aufnimmt und stärkt, was der Senat im Juli 2019 als Maßnahmenplan für die Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt“ beschlossen hat, nämlich unter anderem „LSBTI-Geflüchtete schützen“.

Kulturstadträtin Juliane Witt: “Ein starkes Signal – ich danke dem Verein Quarteera e.V. für die Initiative. Eine gute Aktion, sich bei uns im Bezirk mit einer solchen Botschaft auf der Straße zu zeigen und klar deutlich zu machen, dass Respekt, Gleichberechtigung und Miteinander für die deutsch-russische Gemeinschaft wichtig sind. Das Bezirksamt hat sich mehrfach beim Hissen der Regenbogenflagge deutlich für einen bunten Bezirk, für Stadtteile ohne Angst und für das Respektieren aller Formen selbstbestimmten Lebens ausgesprochen.
Wir freuen uns, dass in Marzahn-Hellersdorf mit der Marzahn Pride auch deutlich wird, dass Menschen aller Länder willkommen sind und die Community hier Unterstützung findet.”

www.marzahn-pride.de