Ausstellung „UPCYCLING“ der Neuen Kunst Initiative (NKI) Marzahn-Hellersdorf

Pressemitteilung vom 15.07.2020

Die Neue Kunst Initiative (NKI) Marzahn-Hellersdorf präsentiert von Montag, 13. Juli bis Samstag, 22. August 2020, die Ausstellung „UPCYCLING“ in der Marzahner Promenade.

Mit dem Start der kommunalen Ausstellungsorte hat auch der Projektraum M in der Marzahner Promenade wieder geöffnet. Seit März 2018 wird das Projekt von Carolina Winkler betreut, die auch Leiterin des Ausstellungszentrums PYRAMIDE in Hellersdorf ist.

Der Projektraum M, der vorher die kommunale Galerie M beherbergte, ist nun der Schaffensraum, das Projektensemble, das Atelier der Künstlerinnen und Künstler der „NEUEN KUNSTINITITIVE BERLIN“
Das Besondere: die Kunstprojekte verbinden häufig genreübergreifend Alt und Jung, Musik und Bildende Kunst, Video und klassische Graphik, Literatur und Tanz. Und es sind Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Ländern, die hier gemeinsam eine Ausstellung jeweils thematisch erarbeiten, realisieren und dann auch gemeinsam umsetzen.

Die aktuelle Ausstellung „Upcycling“wird seit* Montag, dem 13. Juli 2020*, präsentiert.
Beim Upcycling (englisch up „nach oben“) werden Abfallprodukte oder (scheinbar) nutzlose Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt. Im Gegensatz zum Downcycling kommt es bei dieser Form des Recyclings zu einer stofflichen Aufwertung. Unter dem Stichwort „Object trouvé“ (gefundenes Objekt oder readymade ) hat Upycling-Kunst aus Müll und Alltagsgegenständen schon eine lange Tradition. Entstanden ist das Objet trouvé im Umkreis des Dadaismus als skulpturale Erweiterung der Collage (Kurt Schwitters, Merz-Bauten). Der Missbrauch und die zweckfreie Kombination von trivialen Gegenständen und Materialien in neuen Sinnzusammenhängen sowie die Erhebung zum Kunstwerk hatte spielerische, anarchische und provokante Züge.

Im Surrealismus bekam das Objet trouvé einen eher fetischartigen Charakter. Lautréamonts 1874 formulierte Metapher aus den Gesängen des Maldoror „Schön wie die Begegnung einer Nähmaschine mit einem Regenschirm auf einem Seziertisch“ wurde nicht nur zum „Slogan“ des Surrealismus, sondern ist auch eine literarische Vorwegnahme des Objet trouvé in dieser surrealen Form.

Radikaler und früher als Dadaisten und Surrealisten verwirklichte der Franzose Marcel Duchamp das Konzept des Objet trouvé in seinen Readymades wie Fahrrad-Rad (1913), Flaschentrockner (1914) und Fontäne (1917). Während Fahrrad-Rad noch aus einer Kombination aus Rad, Fahrrad-Vordergabel und Holzhocker besteht, werden bei den beiden anderen ein industriell hergestelltes Drahtgestell zur Flaschentrocknung und ein Urinal kurzerhand auf einen Sockel gestellt und zur Kunst erklärt. Der Gegenstand wird von seinem ursprünglichen Gebrauchszweck gelöst und durch die Aufstellung und den gewählten Titel semiotisch neu aufgeladen. Der künstlerische Akt liegt also primär im Auswählen bzw. im Erkennen des künstlerischen Potenzials eines Alltagsgegenstandes, womit gleichzeitig der traditionelle Kunstbegriff ironisiert wird.
Wenn aus altem Kram nicht nur einfach ein neues Produkt entsteht, sondern etwas mit wesentlich höherem Wert – bis hin zu Kunst, dann ist die Rede von Upcycling.
Die Künstler der Neuen Kunst Initiative werden versuchen, die Themen Readymade und Upcycling auf eine neue Weise zu überdenken, und die Resultate in einer Ausstellung im Projektraum Galerie M präsentieren.

PROJEKTRAUM GALERIE M
Marzahner Promenade 46
12679 Berlin
Tel.: 030/5450294
Ansprechpartner: Marc Pospiech: 0152 5575 4171
verantwortlich im Fachbereich Kultur: Carolina Winkler 030/90293-4132

Verkehrsanbindung:
M6, S 7, Bhf Marzahn + 8 Min. Fußweg, TRAM M6, 16 Freizeitforum Marzahn

Öffnungszeiten:
Montag 12:00 bis 18:00 Uhr
Dienstag bis Freitag 10:00 bis 18:00 Uhr
Samstag 12:00 bis 18:00 Uhr

Eintritt frei!

Barrierefreiheit:
Der Projektraum ist barrierefrei zugänglich. Eine behindertengerechte Toilette ist vorhanden