Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung

Auch in diesem Jahr begehen wir am Donnerstag, dem 3. Dezember 2020, den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung. Dieser von den Vereinten Nationen ausgerufene Tag wurde erstmalig im Jahr 1993 begangen und soll weltweit das Bewusstsein für die Belange von Menschen mit Behinderung schärfen und den Einsatz für ihre Würde und Rechte fördern. Doch wie sehen diese Belange von Menschen aus, die immer wieder auch als Menschen mit besonderen Bedürfnissen bezeichnet werden?

Wir möchten heute die Gelegenheit nutzen, auf eines der zahlreichen Missverständnisse bezüglich der Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung hinzuweisen. Denn diese Bedürfnisse sind eines ganz sicher nicht: besonders! Ganz im Gegenteil. Die Bedürfnisse von Menschen mit und ohne Behinderung unterscheiden sich, wenn wir genau hinschauen, eigentlich gar nicht voneinander. Wir alle haben das Bedürfnis nach geeignetem Wohnraum, nach Bildung, nach einem sinnvollen und ausreichend gut bezahlten Job. Wir alle haben das Bedürfnis nach Teilhabe am kulturellen Leben, möchten vielleicht gerne in einem der zahlreichen Vereine Sport treiben und unseren Alltag nach unseren eigenen, selbstbestimmten Vorstellungen gestalten. Besonders ist daran also erst einmal nichts. Besonders ist vielmehr, dass alltägliche Dinge, die für Menschen ohne Behinderung selbstverständlich sind, von Menschen mit Behinderung auch 11 Jahre nach Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention noch erkämpft werden müssen.

Sicher wurde in den vergangenen Jahren viel erreicht. Dennoch gilt es, auch weiterhin Verantwortung zu übernehmen und sich nicht auf bereits Erreichtem auszuruhen. Deshalb werden wir in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirksbeirat für Menschen mit Behinderung einen Aktions- und Maßnahmenplan erarbeiten, der beschreiben wird, wie auch hier im Bezirk die UN-Behindertenrechtskonvention weiter umgesetzt werden kann mit dem Ziel, gemeinsam einen inklusiven Bezirk Marzahn-Hellersdorf zu gestalten.

Dagmar Pohle
Bezirksbürgermeisterin Marzahn-Hellersdorf

Yvonne Rosendahl
Bezirksbeauftragte für Menschen mit Behinderung