KOSTBARKEITEN IV - überklebt, Plakate aus der DDR

KOSTBARKEITEN IV - überklebt, Plakate aus der DDR

Pressemitteilung vom 29.02.2016

Von Montag, dem 14. März bis Donnerstag, den 30.Juni 2016, befasst sich die bereits sechste Kunstausstellung der Reihe KOSTBARKEITEN diesmal mit dem Medium Plakate. KOSTBARKEITEN VI will das hohe künstlerische Niveau der Plakatkunst in der DDR vermitteln und die einzelnen Plakatkünstler würdigen.

Über 100 Plakate aus den Bereichen Kultur, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die trotz aller politischen Zwänge durch ihre Vielseitigkeit bestechen, sind in der Ausstellung zu sehen, die das Team Ospe®ART, Leiter Michael Wiedemann, zusammen getragen hat.
Die Plakate stammen aus der Stiftung Plakate Ost, Dr. Sylke Wunderlich, sowie von privaten Leihgebern, wie Harald Metzkes und Andreas Weidt.

*Ort: Altes Rathaus Marzahn, Helene-Weigel-Platz 8, 12681 Berlin
Öffnungszeiten: täglich von Montag bis Freitag von 8:00 bis 18:00 Uhr*

Die Kuratoren sind sehr stolz, dass erstmals nach 46 Jahren das Originalplakat aus der Berliner Volksbühne „ Arzt wider Willen“, gestaltet vom großen deutschen Maler Harald Metzkes aus dem Jahre 1970, wieder zu sehen ist. Der Künstler selbst hat das Exemplar exklusiv, nur für diese Ausstellung, zur Verfügung gestellt.

Ein weiteres Highlight sind drei Originalplakate aus den Anfängen des DDR-Balletts.
Andreas Weidt ist der leibliche Sohn des Tänzers und Choreographen Jean Weidt. Er hat aus dem Nachlass seines Vaters folgende Originalplakate ausgeliehen:

„Stunde des Tanzes“, Volksbühne, 1979
„Dramatisches Ballett“, Volksbühne, 1950
„Dramatisches Ballett“, Volksbühne, 1959

Plakate sind interessante Zeitzeugen. Sie spiegeln den Zeitgeist und belegen, wie Plakatkünstlerinnen und Plakatkünstler ihren Alltag abbilden. Sie zeigen auf der einen Seite oft gestalterische Selbstverliebtheit durch belanglose Typo-Spielereien und geistlose Klischee-Welten sowie auf der anderen Seite klar aufbereitete Informationen, emotionale Erzählungen oder intelligente, künstlerische Kommentare zum Status quo einer Gesellschaft.
Zu Zeiten politischer Repression vermitteln Plakate versteckte subversive Botschaften. In beiden Teilen Deutschlands entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg eine individuelle Gestaltungssprache; die politischen Verhältnisse spiegelten sich in der künstlerischen Alltagskultur. Einige interessante Beispiele sind in der Ausstellung zu sehen.

Die Auswahl im Alten Rathaus Berlin-Marzahn zeigt Plakate in den Formaten A2 bis Doppel A0 aus verschiedenen Kontexten.