Anlässlich des 50. Todestages und zur Erinnerung und Ehrung von Rabbiner Dr. h.c. Martin Riesenburger enthüllt Bezirksbürgermeister Stefan Komoß am Dienstag, den 14. April 2015 um 11:30 Uhr eine Gedenktafel in der Martin-Riesenburger-Straße,Ecke Mark-Twain-Straße. Die feierliche Enthüllung begleiten Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama, Direktor der Topographie des Terrors und Rabbiner der Synagoge “Sukkat Schalom” in der Herbartstraße, Frau Marion Gardei, Landespfarrerin der Evang. Kirche für Erinnerungsarbeit; Herrn Carsten Unbehaun, Vertreter der Evang. Kirchengemeinde Berlin-Hellersdorf und Herrn Christian Gräff Bezirksstadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung sowie Schülerinnen und Schüler der Melanchthon Oberschule. Zur weiteren Ehrung ist ein Gedenken am Ehrengrab von Martin Riesenburger auf dem Jüdischen Friedhof um 13:00 Uhr vorgesehen.
Die Verdienste von Martin Riesenburger in der Jüdischen Gemeinde Berlin begannen in der Zeit der beginnenden Ausgrenzung und Verfolgung durch die nationalsozialistische Rassenpolitik im Juni 1933 als Prediger und Seelsorger im Jüdischen Altersheim Große Hamburger Straße. Nach seiner Gestapo-Inhaftierung 1942 wohnte und arbeitete er ab 1943 auf dem jüdischen Friedhof Weißensee. Während dieser Zeit half er Flüchtlingen, konnte Gottesdienst abhalten, angemessene Begräbnisse verstorbener Juden organisieren und die Rettung jüdischer Schriften unterstützen. Nach 1945 erwarb er mit seiner Arbeit in der Gemeinde große Verdienste beim Wiederaufbau und Entwicklung einer eigenständigen jüdischen Gemeinde in Berlin. So wurde Martin Riesenburger 1961 auch offiziell zum Landesrabbiner der DDR ernannt.