Naturschutz im Mittelpunkt: IGA-Pläne für Kienberg und Wuhletal weiterentwickelt - öffentlichen Führung im Rahmen des Langen Tages der StadtNatur am 15.06.

Pressemitteilung vom 14.05.2014

Der Wettbewerbsentwurf für die landschaftsarchitektonische Gestaltung der Internationalen Gartenausstellung (IGA Berlin 2017) wird seit Ende vergangenen Jahres ausgestaltet und überarbeitet. In der aktualisierten Planung für den Kienberg und das Wuhletal spiegeln sich wesentliche Änderungshinweise wider, die seitens der Berliner Naturschutzverbände sowie von Anwohnerinnen und Anwohnern eingebracht wurden. Auf einer öffentlichen Führung im Rahmen des Langen Tages der StadtNatur am 15. Juni 2014 wird die weiterentwickelte Planung für die beiden Landschaftsräume im Mittelpunkt stehen. Bezirksbürgermeister Stefan Komoß hat seine Teilnahme bereits angekündigt.
Im September 2013 wurde der Entwurf von geskes.hack Landschaftsarchitekten, VIC Brücken und Ingenieurbau und Kolb Ripke Architekten für die Gestaltung des über 100 Hektar großen IGA-Geländes als Sieger des landschaftsarchitektonischen Wettbewerbs prämiert. Seit der Erteilung des Zuschlages im Dezember 2013 befassen sich die als Arbeitsgemeinschaft verbundenen Landschaftsplaner, Architekten und Ingenieure im engen Austausch mit dem Bauherrn, der IGA Berlin 2017 GmbH, mit der Ausgestaltung und Anpassung der Gestaltungspläne. Für die Überarbeitung wurden die Ergebnisse der Kartierung der vor Ort lebenden Tiere und Pflanzen herangezogen. Ebenso fanden Empfehlungen aus den Naturschutzverbänden sowie aus der Anwohnerschaft Gehör bei den Planerinnen und Planern.
So wurde die ursprünglich vorgesehene Erweiterung des Wuhleteichs aufgrund der Einschätzung aus den Naturschutzverbänden verworfen. Dafür soll am nördlichen Ufer des Gewässers ein Flachwasserbiotop mit heimischen Pflanzen wie beispielsweise Schilf entstehen. Der Platz am Wuhleteich wird entsprechend den Wünschen aus der Anwohnerschaft nun mit mehr Holz gestaltet. Auf Basis der Kartierungsergebnisse wurde zudem der geplante Wuhlesteg, der die Besucherinnen und Besucher des Landschaftsraumes über die Wiesen und Auen des Wuhletals führen wird, um 25 Meter nach Süden verschoben, so dass schützenswerte Vegetation erhalten bleibt.
Weiterhin wird der ursprünglich im Wuhletal geplante IGA-Campus aufgrund von Naturschutzaspekten einen neuen Standort beziehen. Das gemeinschaftliche internationale Gartenprojekt, in dem Kinder, Jugendliche und Studierende säen, ernten und kochen können, wird zukünftig am Biesdorf-Marzahner Grenzgraben südlich des Kienbergs entstehen.
„Die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz (BLN) begrüßt den eingeschlagenen Weg, die Planung für die IGA 2017 aus Naturschutzsicht zu optimieren”, sagt Manfred Schubert, Geschäftsführer des BLN. „Eine Reihe von Anregungen und Bedenken der Naturschutzverbände sind im Planungsprozess aufgegriffen worden und werden umgesetzt. Ziel muss es sein, dass bei den Baumaßnahmen und der Gestaltung des Landschaftsraumes für die IGA Berlin 2017 ein Minimum an Eingriffen stattfindet und ein Höchstmaß von biologischer Vielfalt umgesetzt wird. Die Naturschutzverbände werden die Planung auch künftig konstruktiv begleiten.”
Das Aussichtsbauwerk auf dem Kienberg, der so genannte Wolkenhain, wurde in der geplanten Größe um ein Viertel verkleinert, um ihn gleichermaßen wirkungsvoll und stimmig in den Landschaftsraum einzufügen. In der weiterentwickelten Planung ist zudem nur noch eine Seilbahnstation auf der Anhöhe vorgesehen. Gegenüber den ursprünglich im Wettbewerbsentwurf angedachten zwei Stationen wurde damit der Eingriff in den Landschaftsraum verringert.
Bernd Machatzi äußert sich stellvertretend für den Landesbeauftragten für Naturschutz und Landschaftspflege zu dem aktuellen Planungsstand: „Wir begrüßen, dass die Planungen seitens der IGA noch weiter auf die Gegebenheiten vor Ort eingestellt und Naturschutzthemen mit aufgenommen wurden. Dies ist ein deutliches Signal dafür, dass die Internationale Gartenausstellung auf einem vorbildlichen Weg ist, den wir gern weiter unterstützen.”
Auf Grundlage der Kartierungsergebnisse wird nun ein Pflege- und Entwicklungskonzept in Abstimmung mit den Naturschutzverbänden erarbeitet, mit dem Ziel die Vielfalt von Pflanzen und Tieren in den beiden Landschaftsräumen zu erhöhen. Der dafür gebildeten Arbeitsgruppe gehören die Naturschutzverbände BUND, NABU, die Grüne Liga, IG Wuhletal, der Berliner Landesbeauftragte für Naturschutz und Landschaftspflege und die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz e.V. (BLN) an.
In den kommenden Monaten arbeiten die Planerinnen und Planer außerdem weiter an der Präzisierung für die gestalterische Einbindung der Gärten der Welt in das Gesamtkonzept für die Internationale Gartenausstellung.
Vorstellung der Pläne im Rahmen von IGA im Dialog und Langer Tag der StadtNatur
Gemeinsam mit dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin stellt die IGA Berlin 2017 GmbH auf der nächsten IGA im Dialog-Veranstaltung am 4. Juni 2014 um 18 Uhr im Freizeitforum Marzahn die Weiterentwicklung der Planungen für die Internationale Gartenausstellung vor, darunter auch die hier vorgestellten Entwicklungen für das Wuhletal und den Kienberg.
Die aktualisierte Planung für die beiden Landschaftsräume steht auch im Mittelpunkt der zwei Führungen von geskes.hack Landschaftsarchitekten und dem Planungsbüro Förster, die im Rahmen des Langen Tages der StadtNatur am 15. Juni um 11:30 Uhr und
14:30 Uhr stattfinden werden. Auf den geführten Spaziergängen, die am Nachmittag auch Stefan Komoß, Bezirksbürgermeister von Marzahn-Hellersdorf und IGA-Geschäftsführerin Katharina Langsch begleiten, wird ebenso erläutert, wie die bestehende Pflanzen- und Tierwelt in ihrer Vielfalt weiter gefördert wird. Interessierte können sich unter 2014.langertagderstadtnatur.de/ zu den Führungen anmelden.

Für Statements steht IGA-Geschäftsführer Christoph Schmidt heute telefonisch zwischen 16:00 und 16:45 Uhr gern zur Verfügung.
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IGA Berlin 2017 GmbH
i. A. Jeannine Koch
Marketing & Kommunikation