Die
Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Die
Bezirksverordnetenversammlung beschließt:
1. Die
Bezirksverordnetenversammlung unterstützt die Ergebnisse des Abschlussberichtes
der Arbeitsgemeinschaft (AG) „Neuorganisation der Berliner Öffentlichen
Bibliotheken“ vom 31. Mai 2006.
2. Das
Bezirksamt (BA) wird beauftragt, sich im Rat der BürgermeisterInnen (RdB) aktiv
dafür einzusetzen, dass die Ergebnisse der AG „Neuorganisation der
Berliner Öffentlichen Bibliotheken“ umgesetzt werden.
Das BA wird gebeten, dem Ausschuss für Kultur und Bildung über das Ergebnis der
Beratung im Rat der BürgermeisterInnen zu berichten und ihm die Stellungnahme
des RdB für den Ausschuss für Kulturelle Angelegenheiten des Abgeordnetenhauses
zur Kenntnis zu geben.
3. Darüber
hinaus wird das BA aufgefordert, sich im Rat der BürgermeisterInnen dafür
einzusetzen, die AG Neuorganisation der Berliner Öffentlichen Bibliotheken
wieder einzusetzen und ihr den Arbeitsauftrag zu erteilen, die Vorschläge
weiterzuentwickeln, welche von der Fachebene zur Effektivierung der Arbeit des
Verbunds Öffentlicher Bibliotheken Berlins (VÖBB) unterbreitet wurden –
insbesondere die Vorschläge für ein gemeinsames Bestandsprofil, für die gemeinsame
Beschaffung und ausleihfertige Einarbeitung von Medien.
Begründung:
Eine vom Kultursenator beauftragte Expertenkommission zur Evaluierung
des Systems der Berliner Öffentlichen Bibliotheken in den Bezirken stellte im
Juni 2005 erhebliche Defizite fest. So liegt z.B. der Versorgungsstandard mit
Bibliotheksleistungen für die Berliner Bevölkerung „deutlich unter
vergleichbaren Standards anderer Regionen“. Dabei sei das Qualitätsbild
und die Ausstattung der jeweiligen bezirklichen Bibliothekssysteme sehr
unterschiedlich. Der Effizienzgrad bei der Erstellung von Bibliotheksleistungen
bietet nach Auffassung der Expertenkommission Optimierungspotentiale.
Zur Verbesserung der Situation schlugen die ExpertInnen insbesondere
vor, „definierte und verbindliche Standards zur Schaffung einheitlicher
Mindestqualität für alle bezirklichen Bibliotheken“ einzuführen sowie den
EDV-Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB) zu einer zentralen
Dienstleistungseinrichtung für sämtliche Berliner Bibliotheken auszubauen.
Der Kultursenator und die zuständigen StadträtInnen beauftragten daraufhin
eine bezirksübergreifende Arbeitsgruppe, eine Umsetzungsstrategie für diese
Vorschläge zu erarbeiten. Die AG „Neuorganisation der Berliner
Öffentlichen Bibliotheken“ (AG Neuorganisation) hat ihre Ergebnisse in
ihrem Abschlussbericht vom 31. Mai 2006 wie folgt vorgelegt:
-
alle Bezirke erkennen qualitative und
quantitative Mindeststandards wie 6 Entleihungen und/oder 2,5 Besuche je
EinwohnerIn sowie 1 Euro Medienetat pro Einwohner/In als verbindlich an und
stellen die dafür benötigten Ressourcen an Medienetat und Personal bereit
-
Werden diese Mindeststandards seitens der
Bezirke eingehalten, greift ein Bonussystem der Senatsverwaltung und die
Bezirke erhalten zusätzlich 0,50 € Medienetat pro EinwohnerIn
(Matching-Modell)
-
Werden die Mindeststandards nicht erreicht,
droht der Ausschluss aus dem VÖBB
-
der EDV-Verbund der Öffentlichen Bibliotheken
(VÖBB) wird zu einer zentralen Dienstleistungseinrichtung für die Berliner
Öffentlichen Bibliotheken ausgebaut.
Dieser Abschlussbericht wurde vom Ausschuss für Kulturelle
Angelegenheiten des Abgeordnetenhauses zu Berlin am 12.01.2007 beraten. Der
Ausschuss beschloss, zu den Ergebnissen und Vorschlägen der AG Neuorganisation
eine Stellungnahme des Rates der BürgermeisterInnen einzuholen, um danach die
Ergebnisse erneut zu beraten.
Die BVV Friedrichshain-Kreuzberg unterstützt das von der AG
Neuorganisation vorgeschlagene „Olympia“-Modell, weil es eine
gesamtstädtische Entwicklungsperspektive für eine Versorgung der Bevölkerung
mit Bibliotheksleistungen bietet, welche den in Deutschland üblichen fachlichen
wie kultur- und bildungspolitischen Standards entspricht und andere,
realisierbare Alternativen nicht zur Verfügung stehen.
Um den Kultursenator dazu zu bewegen, die Bibliotheksentwicklung in
Berlin prioritär zu behandeln und trotz angespannter Haushaltslage ca. 1,7 Mio.
Euro für das Matching-Modell in den Landeshaushalt einzustellen, ist es
wichtig, dass von der Stellungnahme des Rates der Bürgermeister das eindeutige
Signal ausgeht: die Bezirke werden das Ihrige zur Anhebung der
Bibliotheksleistungen der bezirklichen Bibliotheken beitragen. Daher fordern
wir den Bezirksbürgermeister auf, sich im RdB entsprechend einzusetzen.
Die
Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Die
Vorlage des Bezirksamtes – DS/0150/III wird zur Kenntnis genommen.
Die
Bezirksverordnetenversammlung beschließt:
Die
Vorlage zur DS/0405/III wird überwiesen in den Ausschuss für Kultur und
Bildung.
Die
Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Die Vorlage
des Bezirksamtes – DS/0150/III wird zur Kenntnis genommen.