Internationale Wochen gegen Rassismus: Aktionen des Bezirksamts
Pressemitteilung Nr. 58 vom 16.03.2022
„Haltung zeigen!“ lautet das Motto der Internationalen Wochen gegen Rassismus, die vom 14. bis 27. März 2022 in Berlin und deutschlandweit stattfinden.
„Weltoffenheit für alle Menschen ist für uns in Friedrichshain-Kreuzberg ein entscheidender Wert. Das ist Teil unserer DNA. Rassismus und Diskriminierung haben hier keinen Platz. Darum setzen wir uns im Bezirksamt gemeinsam dafür ein, jegliche Form von Rassismus zu bekämpfen, beispielsweise mit der Kulturarbeit unseres Museums, über Bildungsprojekte wie das Förderprogramm „Demokratie leben“ oder durch die jährliche Verleihung des Silvio-Meier-Preises. Mit dieser Auszeichnung unterstützen wir Menschen, Vereine und Initiativen, die sich aktiv und gewaltfrei gegen Diskriminierung und Rassismus einsetzen und sich damit für Gleichberechtigung in unserer von Vielfalt geprägten Gesellschaft engagieren.
Leider kommt es auch in 2022 und auch in unserem Bezirk immer wieder zu rassistischen Übergriffen und rassistisch motivierter Gewalt. Sorge macht mir die zunehmende Verrohung der Sprache, vor allem in den sozialen Medien. Denn auf Worte folgen immer wieder auch Taten. Unsere Antwort auf Hass und Ausgrenzung ist Solidarität und Zusammenhalt. Opfer rassistischer Gewalt haben unsere volle Unterstützung.
Menschen erleben aber auch im Alltag, etwa am Arbeitsplatz bei der Wohnungssuche und im Bildungsbereich Ausgrenzung und Benachteiligung. Gegen diese Diskriminierung müssen wir auch entschieden arbeiten, damit alle Menschen unabhängig von Herkunftszuschreibung, Aussehen und Akzent gleiche Chancen bekommen.
In der aktuellen Situation der Fluchtbewegungen aus der Ukraine erleben wir einerseits eine sehr breite Hilfsbereitschaft und Unterstützung. Aber hier gilt es, ein Augenmerk insbesondere auf die Flüchtenden zu werfen, die als BPoC, also als Schwarze Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund gelesen werden. Ihre Erlebnisse an den Grenzen sind von Abweisungen, Übergriffe rechter Schläger und Verzögerungen der Flucht geprägt. Diese Berichte über Rassismus bei der Flucht schockieren mich sehr. Unsere Solidarität gilt allen Flüchtenden vor dem Krieg gleichermaßen.
Zum Anlass der internationalen Wochen gegen Rassismus möchte ich mich im Namen des Bezirksamtes ganz herzlich bei all denjenigen bedanken, die sich, häufig ehrenamtlich in Initiativen, Gruppen oder Vereinen, für die Gesellschaft der Vielen und gegen Rassismus vorgehen. Jede und jeder von uns kann sich täglich gegen Rassismus einsetzen. Indem wir es ansprechen und Rassismus klar benennen, indem wir diejenigen schützen, die von Rassismus betroffen sind und indem wir ein klares Zeichen gegen Rassismus im Alltag setzen. Dieses Engagement der Zivilgesellschaft ist ein entscheidender Beitrag für eine offene und gleichberechtigte Gesellschaft in Friedrichshain-Kreuzberg“, sagt Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann.
Anlässlich der internationalen Wochen gegen Rassismus veranstaltet die Koordinierungs-und Fachstelle der Partnerschaften für Demokratie Friedrichshain und Kreuzberg in Kooperation mit BOX 66 und in Zusammenarbeit mit der Anlauf-und Fachstelle für Diskriminierungsschutz an Schulen und Kitas Friedrichshain-Kreuzberg eine Podiumsdiskussion zum Thema „Arbeitsmigration und Gender-Mehrfachdiskriminierung von Migrant*innen auf dem deutschen Arbeitsmarkt“ am 24.03.2022 von 17 bis 19 Uhr per Videokonferenz.
Weitere Informationen hier: https://www.via-in-berlin.de/events/podiumsdiskussion-arbeitsmigration-und-gender-mehrfache-diskriminierung-von-migrantinnen-auf-dem-deutschen-arbeitsmarkt/
Mehr Informationen zu den bundesweiten Wochen finden Sie hier: https://stiftung-gegen-rassismus.de/iwgr
Hintergrund: Der 21. März ist der “Internationale Tag für die Beseitigung rassistischer Diskriminierung” der Vereinten Nationen und erinnert an das “Massaker von Sharpeville”, bei dem die südafrikanische Polizei am 21. März 1960 im Township Sharpeville 69 friedlich Demonstrierende erschoss. In Deutschland und in ganz Europa finden jährlich mehrere Tausend Veranstaltungen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus statt, die öffentlichkeitswirksam Zeichen gegen Rassismus und für eine Gesellschaft setzen, die von der Achtung der Menschenwürde geprägt ist.
Menschen mit Migrations-, Flucht- und Zuwanderungsgeschichten sind von alltags- und vor allem strukturellem Rassismus u.a. bei der Polizei, öffentlichen Einrichtungen wie Kitas, Schulen und auch in der Verwaltung betroffen. Neben der Aufklärung setzt der Bezirk als Zeichen des Einsatzes gegen Rassismus und für Vielfalt ein Info-Banner am Dienstgebäude in der Yorckstraße sowie auf fünf LED-Anlagen im Friedrichshain.
Ansprechpartner*innen
Sara Lühmann
Pressesprecherin
Telefon: (030) 90298-2843
Dominik Krejsa
Mitarbeiter Pressestelle
Telefon: (030) 90298-2418