Was hat Sie dazu bewegt, Stadtrat zu werden?
Wenn man über 30 Jahre in zwei Städten und auf verschiedenen Ebenen Kommunalpolitik betreibt, zuletzt fünf Jahre als Fraktionsvorsitzender der LINKEN in der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg, dann ist es folgerichtig irgendwann mehr Verantwortung übernehmen zu wollen. Ich habe klare sozialpolitische Vorstellungen und Ideen. Ich möchte diese auf Bezirksebene einbringen und auch umzusetzen. Zwar sind es enge Rahmen in der sich Bezirke bewegen – begrenzt durch die Bundes- und Landesgesetzgebung. Aber die Spielräume, die Kommunalpolitik bietet gilt es für die Menschen in unserem Bezirk auszunutzen.
Welche Herausforderung wird eine besonders harte Nuss?
Wohnungs- und Obdachlosigkeit wirkungsvoll zu bekämpfen. Die ehemalige Sozialsenatorin Elke Breitenbach hat kurz vor Ablauf der letzten Wahlperiode gemeinsam mit Ihrem Staatssekretär Alexander Fischer den ambitionierten „BERLINER MASTERPLAN zur Überwindung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit bis zum Jahr 2030“ vorgelegt. Dieser findet sich prominent im neuen Koalitionsvertrag für die Jahre 2021 bis 2026 von SPD, B´90/Die Grünen und DIE LINKE wieder. Alle Bezirke sind gefordert, daran mitzuwirken dieses Ziel zu erreichen. Gerade Friedrichshain-Kreuzberg ist als Innenstadtbezirk mit diesem Thema konfrontiert. Einfache Lösungen, wie eine rein ordnungsrechtliche Herangehensweise scheitern ebenso, wie mehr sozialarbeiterische Angebote auf der Straße, wenn es an qualifizierten und nachhaltigen Lösungen fehlt um Menschen nach ihren Bedarfen und Bedürfnissen unterbringen zu können. Ich möchte, dass wir als Bezirk hier weiterdenken und bereit sind, diese Angebote zu schaffen.
Mit welchen drei Worten würden Sie unseren Bezirk beschreiben?
Engagiert, manchmal chaotisch, immer liebenswert.